Schnell, schonend und sicher: So sollte ein Föhn die Haare trocknen. saldo hat zwölf häufig verkaufte Haartrockner ins Prüflabor geschickt und dort von den Experten beurteilen lassen, ob die Geräte diese wesentlichen Kriterien erfüllen (siehe Kasten «So wurde getestet» auf Seite 23).
Testsieger ist der 79-fränkige Trisa-Föhn Star Line. Er erhält als einziger das Gesamturteil «sehr gut». Dies, weil er sehr gute Noten bei der Trocknungsdauer und bei der Temperatur erreichte – zwei wichtige Eigenschaften. Fünf weitere Geräte schnitten mit «gut» ab. Die Hälfte aller Haartrockner im Test war jedoch lediglich genügend, unter ihnen auch die drei günstigen Geräte mit einem Preis unter 40 Franken. Ihre Probleme: Es dauert zu lange, bis die Haare trocken sind, die Luft ist zu heiss oder sie standen den Dauertest nicht durch.
Babyliss Expert Plus und Trisa Star Line trocknen die Haare schnell
Wie schnell ein Föhn die Haare trocknet, ist abhängig von der Stärke des Luftstroms und der Temperatur. Am wenigsten lang dauert das Haaretrocknen mit den Geräten Star Line von Trisa und Expert Plus von Babyliss. Diese beiden Geräte konnten 5,5 Gramm Feuchtigkeit pro Minute verdunsten. Deutlich länger dauert das Haaretrocknen mit den Geräten Solis IQ-7 und Rotel Studio. Sie verdunsteten in der gleichen Zeit nur 4,3 und 4 Gramm Feuchtigkeit.
Viele Föhnhersteller preisen ihre Geräte mit spezieller Ionen-Technologie an (siehe Tabelle). Diese soll das Haar weniger statisch aufladen und zudem schneller trocknen. Ob so ein Ionen-Generator tatsächlich etwas bringt, ist umstritten. Anhand der Testergebnisse lässt sich nicht klar sagen, ob diese Technik einen Vorteil bringt für die Trocknungsdauer. Die beiden Geräte, welche die Haare am schnellsten trocknen (Trisa und Babyliss), verfügen über die Ionen-Technologie. Andererseits sind unter denjenigen Geräten, die bei der Trocknungsdauer mässig abschneiden, auch solche mit Ionen-Generator (zum Beispiel Solis, Rotel oder Satrap).
Ionen-Funktion: Für feines Haar nicht geeignet
Auch der Einfluss der Ionen-Technik auf das Frisierergebnis ist unklar. In einer Untersuchung der deutschen Stiftung Warentest waren nur die Testerinnen mit langen, kräftigen und spröden Haaren begeistert. Diejenigen mit glatten, feinen Haaren zeigten sich enttäuscht: Die Haare glänzten zwar mehr, lagen dafür aber platt am Kopf. Deshalb ist es praktisch, wenn man die Ionen-Funktion auf Wunsch ausschalten kann. Dies ist nur bei den Geräten von Trisa und Satrap möglich.
Um die Haare schonend zu trocknen, sollte ein Föhn nicht zu heiss blasen. Deutlich zu heiss war die Luft des Rotel-Gerätes: Die Tester massen über 95 Grad – selbst in 10 Zentimetern Abstand. Immerhin: Bei diesem Föhn kann man die Temperatur reduzieren. Nicht beheben kann man das Temperatur-Problem hingegen beim Föhn Silent Energy von Valera. Die Luft ist bei diesem Gerät auf der höchsten Temperaturstufe mit rund 58 Grad deutlich zu kalt. Im idealen Bereich von rund 75 Grad liegt die Temperatur bei Trisa Star Line, Braun Satin Hair 3 und Philips Salon Dry.
Beim Föhn von Manor verformte die Hitze das Gehäuse
Bei der Handhabung überzeugten Valera Silent Energy, Fust Primotecq HD 505 sowie Braun Satin Hair am meisten. Sie erreichten als einzige bei diesem Prüfkriterium eine sehr gute Note. Wer lärmempfindlich ist, wählt vorzugsweise ein Gerät, das beim Kriterium «Geräusch» gut abschneidet. Als nicht zu laut haben die Testpersonen nur die Föhne Braun Satin Hair 3, Valera Silent Energy und Fust Primotecq HD 505 bezeichnet. Zu viel Lärm machten hingegen Trisa Star Line Professional, Philips Salon Dry, Babyliss Expert Plus, Carrera Profi, Solis IQ-7, Satrap Master 2200 und Rotel Studio.
Wenn die Ansaugöffnung des Föhns durch Schmutz und Haare verdeckt wird, kann es sein, dass das Gerät überhitzt und im schlimmsten Fall brennt. Elf Geräte überstanden diese Brandsicherheitsprüfung mit einem sehr guten Ergebnis. Ungenügend war nur die Manor-Eigenmarke More Bisu: Bei diesem Föhn verformte sich durch die Hitze das Gehäuse (siehe Bild oben).
Auch den Dauertest bestanden die meisten Geräte anstandslos. Ungenügend schnitt nur Fust Primotecq ab: Nach 195 von 250 Zyklen gab es ohne erkennbaren Defekt den Geist auf. Deutlich früher machte der Carrera-Intense-Haartrockner schlapp: Nach 50 Zyklen kam es zu einem Kurzschluss. Das Gehäuse verformte sich leicht, weil der Lüfter nicht mehr funktionierte, das Gerät aber noch heizte.
Modell More Bisu: Manor prüft Nachbesserungen
saldo hat die Hersteller mit den Ergebnissen des Tests konfrontiert. Martin Hurter von Solis schreibt, dass die im Test gemessene Trocknungsrate zu tief erscheine, interne Tests hätten weit bessere Werte ergeben. Punkto Gewicht gibt er zu bedenken, dass es sich um ein Profigerät mit entsprechenden Materialien handle. Valera teilt mit, dass in eigenen Tests deutlich höhere Lufttemperaturen gemessen wurden.
Pascal Fitz von Trisa sagt, dass das laute Geräusch in der professionellen Laufleistung des Gebläses begründet sei. Der Hersteller Carrera teilte mit, man lasse das Gerät umgehend von einem unabhängigen Institut testen. Manor gibt an, für den Haarföhn More Bisu bisher keine negativen Rückmeldungen erhalten zu haben. Man werde sich aber mit dem Lieferanten beraten, um eventuelle Anpassungen vorzunehmen.
So wurde getestet
Das Ipi Institut in Stuttgart (D) hat die Haartrockner auf folgende Kriterien geprüft:
Trocknungsdauer
Wie schnell können die Geräte die Haare trocknen? Dies hat das Prüflabor mit einer standardisierten Methode geprüft. Dazu wird ein Tuch eingespannt und die Haartrockner werden so davor platziert, dass ihr Luftstrom mit 75 Grad Celsius auf das Tuch trifft. Das Tuch wird mit einer bestimmten Menge Wasser befeuchtet. Nach einer Minute wird gemessen, wie viel Wasser verdunstet ist.
Lufttemperatur
Wie heiss ist die Luft in 10 Zentimeter Entfernung der Düse? Die Temperatur ist nicht im ganzen Luftstrom gleich, deshalb wurde sie mit Hilfe eines Messgitters ermittelt. Bewertet haben die Tester den Mittelwert der fünf heissesten Punkte. Als ideal gilt ein Wert von 75 Grad Celsius. Das Labor prüfte auch, ob dieser Wert mit den verschiedenen Aufsätzen wie Düse oder Diffusor erreicht werden kann.
Handhabung
Die Laborexperten beurteilten die Alltagstauglichkeit der Haartrockner: Sind die Schalter bedienerfreundlich, die Griffe ergonomisch? Ist das Gerät handlich? Lässt sich der Luftstrom gut in die gewünschte Richtung steuern? Wie laut ist der Föhn? Wie schwer? Wie viel Zubehör hat das Gerät? Braucht es beim Verstauen viel Platz?
Brandsicherheit
Hier wurde geprüft, was passiert, wenn die Luftzufuhr des Föhns Stück um Stück abgedeckt wird. Im Extremfall fängt das Gerät Feuer, im Idealfall stellt die Heizung ab.
Dauerprüfung
Die Haartrockner mussten 250 Zyklen ohne Schaden überstehen. In einem Zyklus waren sie jeweils 30 Minuten ein- und dann 30 Minuten ausgeschaltet worden.