Mit Wassersprudlern erübrigt sich das Schleppen von kohlensäurehaltigem Mineralwasser. Einfach zu Hause Kohlensäure ins Leitungswasser pumpen – und schon steht ein prickelndes Getränk auf dem Tisch. Weiterer Vorteil: Der Gehalt an Kohlensäure ist nach den eigenen Vorlieben dosierbar. Nachteil: Selbst gemachter Sprudel ist teurer als Mineralwasser aus dem Laden.
Am meisten Sprudelgeräte verkauft Sodastream. Das Geschäft läuft gut.Im August kaufte der US-Getränkeriese Pepsico («Pepsi-Cola») die israelische Firma für 3,2 Milliarden Franken. Neben Sodastream gibt es weltweit drei weitere Hersteller: Aarke, MySodapop und Rosenstein & Söhne. Nicht mehr erhältlich ist der Wassermaxx, das günstigste gute Gerät aus dem letzten Test (saldo 5/2014).
saldo schickte acht Wassersprudler ins Labor. Die Experten überprüften unter anderem, wie gut sich die Geräte bedienen lassen und wie viel Wasser sich mit einem CO2-Zylinder sprudeln lässt (siehe Kasten «So wurde getestet»).
Das beste Gerät ist auch spülmaschinentauglich
Vier Geräte erreichten eine gute Gesamtnote. Die besten drei sind Sodastream-Produkte. Testsieger ist der «Sodastream Crystal». Bei ihm füllt man das Wasser in eine Glasflasche statt in die üblichen Plastikflaschen. Eine solche hat den Vorteil, dass man sie in der Geschirrspülmaschine reinigen kann. «Crystal» lieferte zudem im Praxistest am meisten Sprudelwasser. Bei maximaler Kohlensäure-Dosierung schaffte das Gerät 43 Liter. Zum Vergleich: Beim letztplatzierten Sprudler von Rosenstein & Söhne waren es nur 34 Liter.
Ein gutes Gerät gibt es für knapp 100 Franken
Bei der Handhabung erreichten die «Sodastream Spirit» und «Sodastream Power» die besten Noten. Die Kohlensäure lässt sich einfach per Knopfdruck dosieren, und die Flaschen lassen sich problemlos per Schnappverschluss einsetzen. «Spirit» ist mit einem Preis von Fr. 99.90 das günstigste gute Gerät.
Gut war auch der Wassersprudler von Aarke. Er ist mit 250 Franken aber das teuerste Modell im Test. Und den C02-Zylinder muss man für 50 Franken dazukaufen.
Nur genügende Noten gab es für die Sprudler «Sharon» und «Jerry» des Herstellers «MySodapop». Bei «Sharon» lockerte sich während des Tests der Druckknopf. Das Gerät liess sich deshalb nicht mehr bedienen. Beim «Jerry» sprudelte das Wasser oben aus der Flasche und gelangte in die Maschine.
Auf den letzten Plätzen landeten zwei Geräte von Rosenstein & Söhne. Bei beiden Maschinen war die Verbindung zwischen Gerät und CO2-Zylinder undicht – statt in die Flasche entwich viel Kohlensäure in die Luft. Auch bei der Handhabung stellten die Laborexperten Mängel fest: Die Kohlensäure liess sich nur schwer dosieren. Ausserdem ist schlecht erkennbar, wann genug Kohlensäure in der Flasche ist.
Sprudelwasser nicht länger als einen Tag aufbewahren
Laut Hersteller MySodapop werden die Maschinen überarbeitet. Bei den neuen Modellen sei das Einsetzen der Flaschen deutlich einfacher. Auch der Dosierknopf von «Sharon» sei beim neuen Modell verbessert worden.
Tipp: Grundsätzlich sollte man in Sprudlern möglichst kaltes Hahnenwasser verwenden. Es kann viel Kohlensäure aufnehmen, und der CO2-Zylinder ist deutlich ergiebiger.
Die Flaschen sollten ausserdem regelmässig gereinigt werden. Deutsche Forscher fanden in gebrauchten Sprudlerflaschen viele unappetitliche Bakterien. Das Keim-Risiko lässt sich deutlich reduzieren, wenn man nicht direkt aus der Flasche trinkt. Auch sollte man das Wasser nicht länger als einen Tag im Kühlschrank aufbewahren.
So wurde getestet
Das Ipi Institut in Stuttgart überprüfte für saldo acht Wassersprudler. Die Testkriterien:
Sprudelleistung: In einem Praxistest beurteilten die Laborexperten die Menge an Sprudelwasser, die mit einem Kohlensäurezylinder hergestellt werden kann. Sie sprudelten jeweils mit der maximalen Dosierung und zählten, wie viele Liter Wasser das ergibt. Ausserdem überprüften sie, ob die Geräte den Kohlensäurezylinder ganz leeren oder ob ein Rest zurückbleibt.
Handhabung: Fünf Experten begutachteten, ob sich die Kohlensäure gut dosieren lässt, wie gut man die Flaschen einsetzen und entnehmen kann und ob sie sich einfach reinigen lassen.
Mineralwasser aus dem Laden ist deutlich günstiger als selber sprudeln
Wer selber sprudelt, muss für kohlensäurehaltiges Wasser das Dreifache zahlen – aber er schont die Umwelt.
Bei einer mittleren Kohlensäure-Dosierung ergibt ein Zylinder etwa 60 Liter Sprudelwasser. Bei maximaler Dosierung kommt man auf etwa 30 bis 40 Liter. Ein Nachfüllzylinder von Sodastream kostet Fr. 17.90. Das heisst: Ein Liter selbst gesprudeltes Wasser kostet zwischen 30 und 60 Rappen. Zum Vergleich: Das günstigste Mineralwasser im Laden gibt es bei Migros und Coop für 16 Rappen pro Liter.
Berücksichtigt man auch die Kosten für den Kauf der Maschine, kostet selbst gesprudeltes Wasser noch mehr: Wer im Jahr pro Woche 10 Liter Sprudelwasser trinkt, bezahlt mit dem Testsieger «Sodastream Crystal» rund 290 Franken. Mit dem «Sodastream Spirit» sind es 255 Franken. Mit Wasser von M-Budget und Prix Garantie von Coop kommt man bei gleicher Menge auf jährliche Kosten von 83 Franken. Mit dem teureren Valser-Mineralwasser sind es 400 Franken.
Selber sprudeln ist deutlich umweltfreundlicher als Wasser kaufen. Laut einer Studie des Schweizer Beratungsbüros ESU-services von 2016 ist ein Liter selbst gesprudeltes Wasser achtmal weniger umweltschädlich als ein Liter Mineralwasser aus der PET-Flasche.