Persil gibt es seit über hundert Jahren. Der Test von 12 Vollwaschmitteln zeigt, dass das Produkt ausgereift ist: Bereits in früheren saldo- und «K-Tipp»-Tests schnitten die Waschmittel von Persil am besten ab (saldo 4/2017, «K-Tipp» 3/2009).
saldo liess zehn Pulverwaschmittel in zwei verschiedenen Laboren gegen ein flüssiges Produkt und neuartige Waschstreifen antreten. Alle Produkte versprechen saubere Wäsche. Doch bei Gras, Kugelschreiberspuren und Make-up konnten einige Mittel das Versprechen nicht halten. Die Produkte von Sentimat von Lidl, Propre von Landi und Omo schafften bei der Fleckenentfernung nur eine genügende Note. Am wenigsten gegen Flecken nützten die mitgeprüften Waschstreifen von Washo.
Aldi- und Denner-Produkte sind günstig und gut
Für die Tests wurden drei verschiedene Textilien vor dem Waschen mit neun Fleckenarten beschmutzt. Von dem auf Frotteetüchern aufgetragenen Make-up konnten Persil, Tandil und Elan 75 Prozent entfernen. Die Waschstreifen schafften nur 44 Prozent. Auch gegen Kugelschreiberflecken war das Produkt machtlos – wie auch die Waschmittel von Ariel oder Sentimat.
Der Preis eines Waschmittels sagt nichts über dessen Reinigungskraft aus: Persil erreichte bei der Fleckenentfernung die Note 5. Ein Waschgang kostet laut Hersteller 57 Rappen. Die Waschpulver von Aldi und Denner waren bei der Fleckenentfernung fast gleich gut wie der Testsieger, kosten mit 12 bis 15 Rappen pro Waschgang aber deutlich weniger.
Am besten gegen Flecken wirkte das Migros-Pulver Elan: Es war sogar besser als Persil. Die chemische Analyse zeigte aber, dass das Pulver der Migros-Eigenmarke Stoffe wie Hexyl Cinnamal enthält. Diese Substanz riecht nach Jasmin. Für eine bessere Waschkraft sorgt sie nicht. Der Parfümbestandteil ist einer der Stoffe, die gemäss der europäischen Chemikaliendatenbank langfristig Gewässer verschmutzen und Wasserorganismen schaden können.
Umweltschädliche Produkte erhielten Notenabzug
saldo liess 17 Stoffe messen, die laut einer Studie des deutschen Umweltbundesamts selbst von Kläranlagen nicht zurückgehalten werden. Enthielt ein Produkt solche Stoffe, gab es einen Notenabzug. Deshalb schnitt Elan trotz guter Waschkraft nur genügend ab. Am meisten der gesuchten umweltschädlichen Stoffe enthielt das zum Vergleich mitgeprüfte Flüssigwaschmittel Formil. Pro Waschgang landen 16 Milligramm Schadstoffe im Abwasser.
Die Migros sagt zu den Testresultaten, dass die Rezepturen von Elan und Total überarbeitet werden. Ab dem zweiten Quartal dieses Jahres sollten die neuen Produkte in den Regalen stehen. Auch die Landi will Verbesserungsmöglichkeiten prüfen. Washo-Sprecher Lukas Thoma findet, im saldo-Test stehe die Fleckenentfernung zu stark im Zentrum. Im Alltag reiche die Waschkraft der Waschstreifen aus.
Laut dem deutschen Umweltbundesamt können Waschmittel nebst Parfüm noch andere Füllstoffe enthalten, die nicht vollständig abbaubar sind oder Wasserlebewesen schaden. Deshalb sollte man die Produkte so sparsam wie möglich einsetzen. Der deutsche Naturschutzbund geht davon aus, dass mindestens ein Drittel der Chemikalien, die durch Waschen und Putzen ins Abwasser gelangen, umweltschädlich sind. Grundsätzlich sind Pulverwaschmittel umweltschonender als flüssige.
Waschtipps: So schont man die Umwelt
- Niedrige Temperaturen sparen Energie: 30 Grad reichen für normal verschmutzte Wäsche meist aus. Um die Bildung von Bakterien in der Maschine zu verhindern, ist es aber ratsam, mindestens einmal pro Monat eine Wäsche mit 60 Grad und Vollwaschmittel laufen zu lassen.
- Keinen Weichspüler verwenden: Gemäss einem «K-Tipp»-Test von 15 Produkten werden die meisten Weichspüler ihrem Namen nicht gerecht («K-Tipp» 18/2015): Keines der Produkte bewirkte kuschelweiche Wäsche. Dafür enthalten viele Weichspüler Duft- und Konservierungsstoffe, welche die Gewässer zusätzlich belasten.
- Möglichst wenig waschen: Wer seine Ansprüche an die Sauberkeit etwas senkt, schont die Umwelt am stärksten. Nicht jedes Kleidungsstück muss nach einmaliger Benutzung gewaschen werden. Jeans sollte man sowieso möglichst wenig waschen: So leiert der Stoff nicht aus und nutzt sich weniger ab.
- Blutflecken: Immer zuerst mit kaltem Wasser behandeln und erst dann waschen. Grund: Bei Wärmeeinwirkung verbindet sich Blut fester mit dem Stoff.
- Grasflecken: Sie gehen beim Waschen besser raus, wenn man sie vorher mit Zitronensaft beträufelt. Bei älteren Flecken kann eine Vorbehandlung mit Gallseife nützen.
- Ränder: Oft hilft Haarshampoo gegen Ränder an Hemdkrägen. Vor dem Waschen den Kragen mit Shampoo einstreichen. So löst sich das Körperfett aus dem Kragen.
- Lippenstift und Kugelschreiber: Gegen hartnäckige Flecken von Lippenstift oder Kugelschreiber hilft Spiritus. Einen Wattebausch tränken und die Flecken vor dem Waschen abtupfen.
So wurde getestet
Zwei Labore prüften die Eigenschaften von zehn Pulverwaschmitteln. Zum Quervergleich wurden das Testsieger-Flüssigwaschmittel Formil («K-Tipp» 19/2018) und der Testsieger-Waschstreifen von Washo («K-Tipp» 13/2022) mitgeprüft. Die Textilspezialisten von Weber & Leucht aus Fulda testeten, wie gut die zwölf Produkte Flecken entfernen. Ein Chemielabor mass den Gehalt verschiedener Inhaltsstoffe, die Gewässer belasten.
- Fleckenentfernung: Die Experten prüften, wie gut die Produkte frische Flecken auf T-Shirts, Frottee- und genormten Baumwolltüchern entfernten. Behandelt wurden Flecken von Rotwein, Gras, Ketchup, heisses Bratenfett, Make-up, Mascara, Schokolade, Tomatensauce mit Fett, Kugelschreiber und Blut. Die Waschtemperatur betrug 30 Grad Celsius. Jedes Waschmittel wurde nach Herstellerangaben für eine mittlere Verschmutzung bei mittlerer Wasserhärte dosiert.
- Umweltschädliche Inhaltsstoffe: Die Experten massen, wie viele gewässerverschmutzende Stoffe in den Waschmitteln steckten. 17 verschiedene Substanzen wurden untersucht, darunter Duftstoffe und künstliche Moschusverbindungen. Sie können sich in der Umwelt anreichern. Die meisten der untersuchten Stoffe gelten laut der europäischen Chemikaliendatenbank als langfristig giftig für Wasserlebewesen.