Heutige Velocomputer funktionieren digital und haben viele Funktionen. Sie zeigen je nach Modell neben Geschwindigkeit und Distanzen auch die Temperatur, die Höhe über Meer oder den Kalorienverbrauch an.
Doch sind die Mini-Computer auch zuverlässig, einfach zu bedienen und robust? saldo hat fünf Modelle mit kabelgebundenem Sensor und fünf Modelle mit Funksystem ins Labor geschickt. Dort wurden die Geräte Härtetests unterzogen. Geprüft wurde auch, ob die Computer störungsfrei funktionieren, wenn ein Handy oder ein E-Bike in der Nähe strahlt, und ob man das Display gut ablesen kann. Vier Personen bewerteten zusätzlich, wie einfach man die Computer montieren, in Betrieb nehmen und bedienen kann.
Der Test zeigt: Selbst günstige Geräte mit wenigen Funktionen arbeiten präzise. Wer mit vier, fünf Grundfunktionen zufrieden ist, erhält für 10 bis 20 Franken einen Velocomputer mit guten Gesamtnoten.
Die besten Modelle kosten zwischen 40 und 85 Franken
Die besten drei Modelle im Test sind allerdings etwas teurer. Sie kosten zwischen 40 und 85 Franken. Dazu gehören die Funk-Computer «Micro Wireless» von Cat Eye und «BC 16.12 STS» von Sigma sowie das Kabelmodell «BC 12.12» desselben Herstellers. Insgesamt schnitten vier Kabelmodelle gut ab. Bei den Funkgeräten gab es nur zwei gute Geräte.
Velocomputer mit Funkverbindung zum Sensor am Rad erwiesen sich im Test als störungsanfälliger auf elektromagnetische Felder als solche, die den Sensor per Kabel verbinden. Die beiden besten Funk-Tachos von Cat Eye und Sigma arbeiten jedoch auch an E-Bikes und in der Nähe von Handys störungsfrei. Andere Modelle waren anfälliger. Der «Wireless Cycle Computer» von Atech zeigt die Geschwindigkeit nicht mehr an, sobald ein Handy weniger als fünf Zentimeter vom Computer entfernt ist. Wenn der Motor eines E-Bikes läuft, wird zudem der Empfang der Signale vom Sensor gestört. Ähnliche Probleme mit der E-Bike-Strahlung hatten auch die Modelle «Mini PC Free» von O-Synce und «Atom SL 5.0» von Blackburn.
Die günstigeren Kabel-Velocomputer waren fast alle nahezu unempfindlich. Einzig das Gerät «V-Budget» kann in der Nähe von Handys ins Stottern geraten. Zeitweise zeigte es schnelle Tempowechsel an, wenn ein Handy in der Nähe strahlte.
Der Blackburn-Vertreiber Chris Sports schreibt, dass man bislang keine Störungs-probleme im Zusammenhang mit E-Bikes festgestellt habe. Man werde dies aber überprüfen.
Ein weiteres Testresultat: Die zwei günstigsten Kabel-geräte «V-Budget» und «Beetle 1» sind am sparsamsten. Theoretisch könnte der «Beetle 1» maximal bis zu sieben Jahre mit derselben Batterie auskommen. Bei den meisten Funkmodellen wäre schon nach rund einem Jahr Schluss. Allerdings werden solche Laufzeiten wohl nie erreicht. Die Selbstentladung von Batterien sowie tiefe Umgebungstemperaturen oder eine unterschiedlich intensive Nutzung machen häufigere Batteriewechsel nötig.
Kabelmodelle sind schwieriger zu installieren
Der Praxistest zeigt: Computer mit Kabelverbindung zum Sensor sind etwas aufwendiger zu installieren. Das Kabel muss entlang der Gabel geführt und befestigt werden. Das fällt bei Funk-modellen weg. Diese verbrauchen dafür mehr Strom, und es sind zwei Batterien nötig – je eine im Computer und eine im Sensor.
Die extras: Die getesteten Velocomputer und ihre Funktionen
Selbst die günstigsten Velocomputer wie der «Racer Techwell Beetle 1» für weniger als 10 Franken verfügen über die folgende Grundfunktionen:
- Fahrgeschwindigkeit
- Tagesstrecke
- Gesamtstrecke
- Uhrzeit.
Doch es gibt Velocomputer mit einer Vielzahl an Extras. Einige davon – wie zum Beispiel ein beleuchtetes Display – sind sinnvoll, andere jedoch, wie etwa die Umrechnung der verbrauchten Körperenergie in Liter Benzin, sind eher Spielerei.
Nachfolgend sind interessante Zusatzfunktionen der Testmodelle aufgeführt, die über die Grundausstattung hinausgehen. Nicht getestet wurden Luxus-Velocomputer mit eingebautem GPS zur Navigation. Solche Geräte kosten mehrere Hundert Franken.
Modelle mit minimaler Ausstattung
- Racer Techwell Beetle 1
– Grundfunktionen - Ventura V-Budget
– Stoppuhr
Modelle mit mittlerer Ausstattung
- O-Synce Mini PC Save
– Maximale und durchschnittliche Geschwindigkeit
– Total gefahrene Zeit
– Mit optionalem Zubehör kann die Trittfrequenz gemessen werden - Sigma BC 12.12
– Maximale und durchschnittliche Geschwindigkeit
– Total gefahrene Zeit
– Zwischenspeicher
– Geschwindigkeitsvergleich
– PC-fähig - Atech Wireless Cycle Computer
Maximale und durchschnittliche Geschwindigkeit
Total gefahrene Zeit - O-Synce Mini PC Free
– Maximale und durchschnittliche Geschwindigkeit
– Total gefahrene Zeit
– Mit optionalem Zubehör kann die Trittfrequenz gemessen werden - Cat Eye Micro Wireless
– Hintergrundbeleuchtung
– Maximale und durchschnittliche Geschwindigkeit
– Total gefahrene Zeit
– Tempopfeile zeigen die aktuelle Geschwindigkeit in Relation zur Durchschnittsgeschwindigkeit an
Modelle mit diversen Zusatzfunktionen
- Blackburn Atom SL 5.0
– Höhenmesser
– Geschwindigkeitstendenz
– Temperaturanzeige
– Maximale und durchschnittliche Geschwindigkeit
– Total gefahrene Zeit - Sigma BC 16.12 STS
– Mit optionalem Zubehör kann die Trittfrequenz gemessen werden
– Hintergrundbeleuchtung
– Batterieanzeige
– Mehrere Gesamtstrecken und Zeiten speicherbar
– Maximale und durchschnittliche Geschwindigkeit
– Total gefahrene Zeit, Zwischenspeicher
– Geschwindigkeitsvergleich
– PC-fähig - Profex Fahrradcomputer Fitness
– Kalorienzähler
– Berechnung des Körperfettverbrauchs
– Speichern von Etappenwerten
– Geschwindigkeitstendenz
– Temperaturanzeige
– Maximale und durchschnittliche Geschwindigkeit
– Total gefahrene Zeit
So wurde getestet
Die Velocomputer wurden von den Ingenieuren des PZT Prüflabors in Wilhelmshaven (D) getestet. Die Handhabung der Geräte beurteilten vier Personen.
- Technische Prüfungen: Bei zwei Stunden Laufzeit und 20 km/h Tempo wurde geprüft, wie genau die Velocomputer Distanz und Geschwindigkeit messen. Zudem wurde getestet, wie robust die Geräte gegen Temperaturschwankungen, Stürze, Kratzer und Spritzwasser sind und ob sich die Computer durch Handys oder Elektro-Bikes stören lassen.
- Praxistest: Die Testpersonen mussten folgende Fragen beantworten: Lassen sich die Velocomputer einfach in Betrieb nehmen und bedienen? Ist die Anzeige gut lesbar? Kann man die Batterie einfach auswechseln? Kann man das Gerät während der Fahrt bedienen? Lassen sich die Computer einfach aufstecken und abnehmen?