USB-Netzadapter: Einer für alle
Universal-USB-Netzadapter versorgen verschiedene Geräte mit Strom. Sie unterscheiden sich jedoch in ihrer Qualität: Der saldo-Test zeigt, mit welchen Adaptern man am wenigsten Energie verschwendet.
Inhalt
saldo 11/2011
06.06.2011
Letzte Aktualisierung:
15.06.2011
Jeannette Büchel
Das Durcheinander mit Ladegeräten kennt jeder Haushalt: Ob Handy, Digitalkamera oder MP3-Spieler, alle haben einen speziellen Netzadapter. So sammeln sich im Laufe der Jahre unzählige solcher Netzadapter an, die sich jeweils nur für ein spezifisches Gerät verwenden lassen.
Auf EU-Ebene gibt es nun Bestrebungen, dem Durcheinander ein Ende zu setzen. Die Hersteller von Mobiltelefonen haben sich darauf geeinigt, künftig auf einen einheitlichen europäisch...
Das Durcheinander mit Ladegeräten kennt jeder Haushalt: Ob Handy, Digitalkamera oder MP3-Spieler, alle haben einen speziellen Netzadapter. So sammeln sich im Laufe der Jahre unzählige solcher Netzadapter an, die sich jeweils nur für ein spezifisches Gerät verwenden lassen.
Auf EU-Ebene gibt es nun Bestrebungen, dem Durcheinander ein Ende zu setzen. Die Hersteller von Mobiltelefonen haben sich darauf geeinigt, künftig auf einen einheitlichen europäischen Standard umzustellen. Wann diese Geräte in den Handel kommen, ist offen. Bis es so weit ist, kann man sich mit einem Universal-Netzadapter behelfen, der alle Geräte aufladen kann.
Nur ein «genügend» für den Microspot USB MP3 Charger
saldo hat acht solcher Universalgeräte getestet. Diese Netzadapter verfügen alle über einen USB-Ausgang, über den die aufzuladenden Geräte angeschlossen werden. Bei einigen Netzadaptern kann man gleichzeitig mehrere Geräte aufladen (siehe Tabelle, «Anzahl Ausgänge»). Der Batterieexperte Rolf Zinniker vom Institut für Elektronik der ETH Zürich hat die Leistungsfähigkeit und Qualität der Netzadapter geprüft (siehe Kasten «So wurde getestet»).
Nur zwei Geräte erreichen das Gesamturteil «sehr gut»: Voltcraft USB-Power Set und Hama USB Ladegerät Piccolino. Der Grossteil der Geräte im Test schneidet mit dem Prädikat «gut» ab. Einzig für das Modell der Interdiscount-Eigenmarke Microspot gibt es nur ein «genügendes» Gesamtergebnis.
Beim Laden geht über die Hälfte der Energie verloren
Viele Leute haben die Angewohnheit, Netzadapter an der Steckdose angeschlossen zu lassen, auch wenn gerade kein Gerät aufgeladen wird. Was viele nicht wissen: Die Adapter brauchen auch in diesem Fall Strom. Dieser Strom erzeugt eine Leerlaufleistung, die aber sehr unterschiedlich ist: Am wenigsten Strom verbrauchen Voltcraft, Hama und Artwizz mit 0,5 Watt. Vergleichsweise hoch ist hingegen der Stromverbrauch des Microspot-Geräts: Er liegt bei über 1 Watt.
Wer den Netzadapter trotzdem angeschlossen lassen will, sollte das über eine abschaltbare Steckerleiste tun, die man ganz vom Stromnetz trennen kann. In diesem Fall lohnt sich ein Blick auf die Bauart der Leiste und des Adapters. Im ungünstigsten Fall deckt ein Netzadapter gleich drei Steckplätze auf der Leiste ab. Klar im Vorteil ist hier das Hama-Ladegerät. Es ist so klein gebaut, dass es in jedem Fall nur einen Steckplatz benötigt. Auch der Voltcraft-Adapter braucht nur einen Steckplatz, da er via Kabel angeschlossen wird.
Die USB-Netzadapter können nicht die gesamte Energie via Steckdose zum Laden der Geräte nutzen. In den meisten Fällen geht über die Hälfte der Energie verloren. Den besten Wirkungsgrad hat der Belkin-Adapter. Bei diesem Gerät verpufft «nur» 50 Prozent der Energie. Bei den Geräten von Voltcraft, Varta und Microspot sind es sogar 60 Prozent der Energie, die in Form von Wärme verlorengehen.
Technisch interessierte Leserinnen und Leser finden zahlreiche weitere Informationen auf der Internetseite von Rolf Zinniker (Link auf der saldo-Homepage anklicken).
So wurde getestet:
Batterienexperte Rolf Zinniker vom Institut für Elektronik der ETH Zürich hat die USB-Netzadapter im Auftrag von saldo getestet.
Leerlaufleistung: Lässt man den Netzadapter an der Steckdose angeschlossen, verbraucht die Elektronik im Innern auch dann Strom, wenn kein Gerät zum Aufladen angeschlossen ist. Dieser Strom erzeugt eine Leerlaufleistung.
Wirkungsgrad: Hier wird gemessen, zu welchem Anteil die via Steckdose aufgenommene Energie an den Ausgang des Netzadapters übertragen wird und wie viel Energie beim Ladevorgang verlorengeht.
Verarbeitungsqualität: Wie ist das Design und die Qualität? Sind die Geräte solide verarbeitet?
Handhabung: Ist das Gerät problemlos zu bedienen? Wie informativ ist die Verpackung? Lässt sie sich leicht öffnen? Braucht es eine Bedienungsanleitung? Ist diese verständlich?
Ausgangsstrom: Die Netzadapter können unterschiedlich grosse Ströme liefern (siehe Tabelle, Zeile Ausgangsstrom). Grundsätzlich gilt: Je höher der Ausgangsstrom, desto schneller sind die angeschlossenen Geräte geladen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Geräte die hohen Ladeströme aufnehmen können. Dies ist nicht immer der Fall. Ist ein Gerät dazu nicht in der Lage, verpufft viel Energie. Künftig sollten dank einer neuen USB-Norm jedoch immer mehr Geräte in der Lage sein, auch höhere Ströme aufzunehmen. saldo hat den Ausgangsstrom nur ermittelt, im Test aber nicht bewertet.