Schweizer Konsumenten verbrauchen viel Toilettenpapier. Grund dafür ist nicht nur die Zahl der Rollen pro Person, sondern die Anzahl Lagen des WC-Papiers: Je mehr Lagen ein Produkt hat, desto mehr Material wird benötigt. Und in Schweizer Regalen stehen viele mehrlagige Papiere.
Dabei braucht WC-Papier gar nicht so viele Lagen, um weich zu sein: Der saldo-Test zeigt, dass dreilagige Rollen oft ebenso weich sind wie die vierlagigen. Das deutsche Labor Weber & Leucht hat das das mithilfe einer speziellen Maschine gemessen. Fünf Produkte erreichten bei der Papierweichheit die Bestnote – neben dem Testsieger «Deluxe Supersoft» von Solo (Aldi) gehörte auch das Toilettenpapier von M-Budget dazu. Mit 27 Rappen pro Rolle gehörte es zu den vier günstigsten getesteten Produkten.
Mit dem M-Budget-Produkt und dem «Recycling Toilettenpapier Eco» von Royal Excellence (Landi) waren auch zwei Recyclingpapiere unter den weichsten Produkten. Das ist eine Premiere: Bis jetzt hatten die Recyclingprodukte noch nie eine sehr gute Gesamtnote in einem saldo-Test erreicht. Mit 35 Rappen pro Rolle zählt das Landi-Produkt zudem zu den günstigeren Produkten. Ebenfalls aus Altpapier und sehr gut ist das «Toilettenpapier Goldmelisse» von Coop Oecoplan.
Sinnvolles Einsatzgebiet für Recyclingpapier
Für die Herstellung von WC-Papier wird viel Holz, Energie und Wasser benötigt. Gemäss dem deutschen Umweltbundesamt schneiden Papierprodukte aus Altpapier im ökologischen Vergleich deutlich besser ab als Papiere aus Frischfasern: Sie benötigen bei der Herstellung nur halb so viel Energie und einen Drittel weniger Wasser.
Der Einsatz von Recyclingpapier ist bei Toilettenpapier sinnvoll, da es nur einmal benutzt wird und dann in der Kanalisation verschwindet. Zum Vergleich: Zeitungspapier lässt sich laut der Umweltschutzorganisation WWF bis zu sieben Mal wiederverwenden.
WC-Papier soll nicht nur weich, sondern auch reissfest sein. Fast alle Produkte schnitten in diesem Prüfpunkt gut oder sehr gut ab. Nur die beiden WC-Papiere von Migros Soft erreichten lediglich die Note «genügend».
Je schneller sich Toilettenpapier in Wasser auflöst, desto kleiner ist die Gefahr, dass die Toilette verstopft wird. In diesem Prüfpunkt entsprachen alle Produkte der geltenden Norm: Sie lösten sich im Rühwerk des Labors innerhalb von zwei Minuten auf. Damit stellen sie keine Kläranlage vor Probleme. Aber eine noch schnellere Auflösung ist von Vorteil, damit die Toilette nicht verstopft. Das Papier des Testsiegers Solo hatte sich bereits nach 30 Sekunden zu 98 Prozent aufgelöst. Beim Toilettenpapier von Hakle waren es nur 29 Prozent. Solange man nicht übermässig viel Papier verwendet, ist das aber kein Problem.
Ungesundes Formaldehyd in Feuchttüchlein
Die Haut am Po ist empfindlich. Am besten wäre nach dem Toilettengang deshalb eine Reinigung mit Wasser, etwa mit sogenannten Duschtoiletten. Alternativ kann man auch Feuchttüchlein verwenden: Den Po zuerst feucht reinigen, dann sanft trockentupfen. Aber Vorsicht: Der «Gesundheitstipp» prüfte vor zwei Jahren zwölf feuchte Toilettenpapiere. Vier Produkte enthielten Formaldehyd. Schon kleine Mengen davon können die empfindliche Po-Haut stark reizen. Ausserdem deuten einige Studien darauf hin, dass Formaldehyd Krebs auslösen kann. Formaldehyd hatte es in «Comfort» von Soft, «Super Soft Classic» von Coop Qualité & Prix, «Feuchtes Toilettenpapier» von Coop Prix Garantie sowie «Feuchtes Toilettenpapier» von Solo («Gesundheitstipp» 1/2020). Ein weiteres Problem: Feuchtpapiere können die Toilette verstopfen. Benutzte Feuchttücher sollte man deshalb im normalen Abfall entsorgen.
Sehr gutes feuchtes Toilettenpapier:
So wurde getestet
Das Labor Weber & Leucht in Fulda (D) untersuchte im Auftrag von saldo 16 WC-Papiere auf folgende Punkte hin:
- Weichheit: Oft wird die Weichheit von WC-Papier von Probanden geprüft. Die Wertung fällt allerdings von Person zu Person unterschiedlich aus. Deshalb liess saldo die Papierweichheit von einem Fabric Touch Tester bewerten. Dieses Gerät misst Wärmeeigenschaften, Kompression, Oberflächenrauigkeit und -reibung sowie Biegung des Papiers. So lässt sich Weichheit objektiv bestimmen.
- Auflösen des Papiers: Jeweils ein Blatt wurde in einen Becher mit Rührwerk gegeben. Dann massen die Experten, wie lange es dauerte, bis sich das Blatt vollständig aufgelöst hatte. Je schneller die Auflösungszeit, desto kleiner ist die Gefahr, dass die Toilette oder das Klärwerk verstopft.
- Reissfestigkeit: Mit einer Zugmaschine wurde die Kraft gemessen, die es brauchte, bis die eingespannten Blätter rissen.
- Wasseraufnahmevermögen: Das Labor überprüfte, wie schnell das WC-Papier wie viel Wasser aufnehmen konnte.