WLAN-Lautsprecher lassen sich mit dem Internet verbinden. Sie empfangen Radiosender, streamen Songs von Musikportalen wie Spotify oder aus der eigenen MP3-Sammlung. Die Lautsprecher lassen sich in verschiedenen Räumen aufstellen und miteinander verbinden. Deshalb werden sie auch als Multiroom-Boxen bezeichnet.
saldo liess 20 Modelle im Labor untersuchen. Sechs davon lassen sich auch mit einem Akku betreiben. Die Preisspanne ist gross: Das günstigste Produkt kostet 25 Franken, das teuerste 999 Franken.
Die beste Soundqualität hatte der «LSX II» von KEF. Der Lautsprecher zeigte keine Schwächen: Er gab hohe und tiefe Töne gleichermassen gut wieder. Gemäss den Experten eignet er sich besonders gut für klassische Musik. Auch bei grosser Lautstärke war der Klang klar.
Ein Nachteil: Am Lautsprecher gibt es keine Steuerung. Man kann die Einstellungen nur mit einer Handy-App oder mit der mitgelieferten Fernbedienung verändern. Zudem sind die Lautsprecher nur paarweise erhältlich und mit 1499 Franken sehr teuer.
Eine ähnlich hohe Klangqualität hat der Lautsprecher «Home 250» von Denon. Er kostet mit 399 Franken deutlich weniger als das Modell von KEF. Die Experten lobten den lebendigen, natürlichen Klang. Auch bei hoher Lautstärke war die Wiedergabe gut, aber etwas schrill.
Kleines Klangspektrum, wenig Dynamik, geringe Lautstärke
Die vier günstigsten Modelle im Test kosteten zwischen 25 und 119 Franken. Alle schnitten beim Klang ungenügend ab. So bemängelten die Experten bei der «Echo Pop» von Amazon (Fr. 25.30) das kleine Klangspektrum, die mangelnde Dynamik sowie die geringe Lautstärke. Schlechter schnitt nur «Nest Mini» von Google für knapp 46 Franken ab. Fazit der Experten: «Kein ausreichender Schallpegel zum Hören von Musik.»
Immerhin: Mit dem «Authentics 200» von JBL gibt es einen guten Lautsprecher für 300 Franken. Die Klangqualität war im Vergleich zu den Besten im Test zwar etwas schlechter. Dafür war er der einzige mit Kabel, der in allen untersuchten Prüfpunkten eine gute Note erzielte.
Bei den sechs Lautsprechern mit Akku gab es kein ungenügendes Produkt – aber auch kein günstiges. Der Testsieger «Boombox 3 Wi-Fi» von JBL kostet 500 Franken. Der Akku hielt bei einer Laustärke von 80 Dezibel mehr als 31 Stunden durch. Die Experten bemängelten nur, dass der Lautsprecher etwas zu viel Bass und zu wenig Mittelton habe.
Der günstigste gute Akku-Lautsprecher kostet 368 Franken: Bei der Klangqualität erreichte «A15» von Audio Pro noch knapp eine gute Note, und die Akkulaufzeit war mit etwas mehr als zehn Stunden relativ kurz. Nur «Mania» von Devialet schnitt bei diesem Prüfpunkt noch schlechter ab: Seinem Akku ging bereits nach fünf Stunden der Strom aus.
Eingebaute Mikrofone sind Einfallstore für Datenschnüffler
Die meisten Geräte verfügen über ein eingebautes Mikrofon. So lassen sich die Boxen über Sprachbefehle steuern. Das ist heikel. Denn über das Mikrofon kann man abgehört werden. Dieses Risiko besteht bei allen Geräten, die mit dem Internet verbunden sind und über Apps gesteuert werden. Es ist nicht klar, welche Daten die Hersteller mit der App sammeln. Wer dieses Risiko minimieren will, sollte bei solchen Boxen die Sprachsteuerung ausschalten. In der Regel ist das über die Funktion «Einstellungen» in der App möglich.
So hat saldo getestet
saldo testet mit der Organisation International Consumer Research & Testing (ICRT) laufend neue Lautsprecher. Die ICRT ist ein Zusammenschluss von 35 Konsumentenschutzorganisationen aus Europa, den USA, Australien und Asien. Dieses Mal wurden 20 Multiroom-Lautsprecher getestet. Sechs davon lassen sich auch mit Akku betreiben. Das waren die Testkriterien:
- Soundqualität: Fünf Experten bewerteten die Klangqualität von klassischer Musik, Jazz, Pop, Action-Filmszenen sowie von männlichen und weiblichen Nachrichtensprechern. So beurteilten sie etwa die Wiedergabe der höchsten und tiefsten Frequenzen, die Ausgewogenheit des Klangs und die Rauschfreiheit. Zudem ermittelte das Labor mit technischen Messungen den Schalldruck und den Frequenzbereich.
- Handhabung: Ein Experte und zwei geschulte Benutzer beurteilten, wie einfach die Inbetriebnahme der Geräte ist. Zudem bewerteten sie, wie gut die Steuerung am Gerät selbst und mit der App funktioniert. Weiter prüften sie die Startdauer beim Einschalten sowie die Ablesbarkeit und Informationstiefe der Anzeigen am Gerät.
- Stromverbrauch/Akku: Bei den Lautsprechern mit Kabeln wurde der Stromverbrauch gemessen. Bei den Modellen mit Akku massen die Experten die Laufzeit mit vollgeladenem Akku. Ausserdem überprüfte das Labor, wie lange es dauert, bis die Akkus der Lautsprecher vollständig geladen sind.