Test: Ungesunde Chemikalien im Hahnenwasser
Eine Leseraktion von «K-Tipp» und saldo zeigt: Trinkwasser ist oft mit giftigen PFAS verunreinigt. Das Labor fand die Stoffe auch in zwei Mineralwassern.
Inhalt
saldo 12/2023
27.06.2023
Lukas Bertschi
Saldo und «K-Tipp» liessen Hahnenwasser auf 1000 schädliche per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) untersuchen. Diese Stoffe werden in Produkten wie Textilien und Teflonpfannen eingesetzt. Leser aus allen 26 Kantonen hatten über 1500 Wasserproben eingeschickt. Einen grossen Teil hat das Labor inzwischen analysiert. Die ersten rund 900 Leser erhielten die Resultate bereits. Die restlichen Analysen werden bis Mitte Juli verschickt.
Fast...
Saldo und «K-Tipp» liessen Hahnenwasser auf 1000 schädliche per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) untersuchen. Diese Stoffe werden in Produkten wie Textilien und Teflonpfannen eingesetzt. Leser aus allen 26 Kantonen hatten über 1500 Wasserproben eingeschickt. Einen grossen Teil hat das Labor inzwischen analysiert. Die ersten rund 900 Leser erhielten die Resultate bereits. Die restlichen Analysen werden bis Mitte Juli verschickt.
Fast 400 der fast 900 Proben waren mit PFAS verunreinigt. Stark betroffen war das Wasser in den Ballungsräumen Basel, Bern und Zürich. Auch in Genf und Lausanne wurden vermehrt PFAS nachgewiesen. Weitgehend frei von den Stoffen war Trinkwasser aus dem Wallis, dem Tessin und Graubünden.
Von den verschiedenen PFAS sind Perfluoroctansäure (PFOA) sowie Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) am besten erforscht. 22 Proben überschritten den von der US-Umweltbehörde EPA geforderten Grenzwert für PFOA von 4 Nanogramm pro Liter Wasser. Bei PFOS waren es sogar 75 Überschreitungen. Beide Substanzen stehen laut dem deutschen Institut für Risikobewertung im Verdacht, Krebs zu verursachen und Kinder im Mutterleib zu schädigen.
saldo schickte zusätzlich 20 Mineralwasser aus der Schweiz und dem Ausland ins Labor. Der Test zeigt: PFAS gelangen auch in gut geschützte Quellen. Belastet waren das «Nr. 1 Natürliches Mineralwasser» von Spar und das «Farmer Mineral ohne Kohlensäure» aus der Landi.