Frittieren, backen, grillieren, braten: Heissluftfritteusen sollen Lebensmittel knusprig garen – und das ohne viel Fett. Die Geräte arbeiten mit Umluft statt mit kochendem Öl. Sie sind also eigentlich kleine Backöfen.
Doch das Frittieren mit heisser Luft funktioniert nicht immer optimal, wie der saldo-Test zeigt. Nur drei der sogenannten Airfryer schnitten insgesamt gut ab.
Die im Labor geprüften zehn kleineren Heissluftgeräte haben ein Volumen von rund 4 Litern. Diese Grösse reicht für einen Drei- bis Vier-Personen-Haushalt. Alle Fritteusen waren mit einer Garschublade ausgerüstet. Die Experten untersuchten Knusprigkeit, Gleichmässigkeit und Konsistenz der zubereiteten Pommes frites und der Frischbackbrötchen.
Auf Platz eins schaffte es der «Leggero» von Satrap, mit 129 Franken das teuerste Gerät im Test. Auch gut, aber mit rund 82 und 89 Franken viel günstiger als der Testsieger waren der «Smart Air Fryer Pro» von Xiaomi und der «Easy Fry & Grill Precision» von Tefal. Die restlichen Modelle waren nur genügend oder ungenügend.
Für das Zubereiten von Tiefkühl-Pommes frites gab es für keine der Heissluftfritteusen eine Topnote. Kleine Portionen gelangen mit dem Testsieger von Satrap sowie den Modellen von Tefal und Philips gut. Bei grösseren Portionen erhielten nur die Modelle von Tefal und Betty Bossi eine knapp genügende Note.
Die Experten kritisierten bei den meisten Geräten, dass die Kartoffelstücke unregelmässig frittiert waren. Dies, obwohl die Behälter während der Zubereitung geschüttelt wurden und für eine gute Luftzirkulation nur zu zwei Dritteln gefüllt waren. Bei den Airfryern von Furber, Primavista und Tectake war ein Teil der Pommes frites im unteren Bereich gar noch fast roh.
Besser klappte das Zubereiten von Frischbackbrötchen. Diese hatten nach dem Backen eine gute Konsistenz – aussen knusprig und innen luftig. Beim Gerät von Primavista blieben die Brötchen farblich aber blass. Die unterdurchschnittlichen Resultate beim Backen und Frittieren führten bei diesem Produkt zu einer ungenügenden Bewertung im Praxistest.
Sichtfenster zur Kontrolle des Garguts nur bei drei Modellen
Nur gute Noten gab es bei der Handhabung: Garzeit und Temperatur lassen sich bei allen Geräten individuell einstellen – beim Primavista-Airfryer über zwei Drehknöpfe, bei den anderen Modellen über ein gut lesbares Touch-Display. Darauf sind auch die Automatik-Programme direkt anwählbar. Nur beim Xiaomi-Gerät muss man den Display-Knopf drehen, bis das gewünschte Programm erscheint.
Bei einer Heissluftfritteuse ist es praktisch, wenn man von aussen den Garprozess beobachten kann, damit das Lebensmittel nicht zu braun wird. Dies ist bei drei Modellen möglich: beim Betty-Bossi- und beim Xiaomi-Airfryer via ein kleines Sichtfenster, beim Primavista-Produkt durch die durchsichtige Schublade aus Glas. Nachteil des Glasbehälters: Der Grillrost lässt sich darin nicht fixieren, sodass er beim Umleeren der Lebensmittel leicht herausfällt.
Bei allen Geräten lassen sich die abnehmbaren Teile einfach von Hand reinigen. Im oberen Innenbereich kann sich aber Schmutz ansammeln.
Delonghi schreibt, für Pommes frites gebe es in der Anleitung des Braun-Geräts Zubereitungsempfehlungen. Die beim Test verwendete Menge, Temperatur und Garzeit würden davon abweichen. Deshalb könnten die Resultate anders ausfallen.
Auch andere Hersteller halten fest, dass das Ergebnis von Temperatur und Zeit sowie vom regelmässigen Schütteln abhänge. Die Garzeit liesse sich individuell einstellen und anpassen.
Die Landi schreibt, die Primavista-Heissluftfritteuse sei im Dezember aus dem Sortiment genommen worden, da sie den Qualitätsanforderungen nicht genügt habe. Kunden, die Probleme mit dem Gerät hätten, könnten es zurückbringen.
Gute grosse Heissluftfritteusen
Die Stiftung Warentest liess in einem internationalen Gemeinschaftstest 20 grosse Heissluftfritteusen mit einem Volumen von 5 bis 12 Litern testen. Sechs Geräte schnitten gut ab. In der Schweiz erhältlich sind:
- Cosori CP158-AF (Fr. 162.–, Digitec Galaxus)
- Ninja AF180CH (Fr. 124.95, Media-Markt)
- Philips HD9980/90 (Fr. 329.–, Digitec Galaxus)
- Russell Hobbs Satisfry Air Large 26510-56 (Fr. 74.90, Digitec Galaxus)
So hat saldo getestet
Das Labor Applitest in Nürnberg (D) untersuchte für saldo zehn Heissluftfritteusen. Das waren die Prüfkriterien:
- Praxistest: Das Labor bereitete in den Geräten eine kleine und eine grosse Portion Pommes frites sowie Frischbackbrötchen zu und bewertete danach Bräunung, Gleichmässigkeit, Knusprigkeit und Konsistenz der Lebensmittel.
- Bei den Pommes frites berechneten die Experten vergleichbare Mengen, gemessen am Behältervolumen jedes Modells. Eine grosse Portion entsprach zwei Dritteln der Kapazität des Behälters, die kleine Portion zwei Dritteln der grossen Portion. Die Pommes frites wurden bei 170 Grad frittiert. Bei dieser Temperatur lässt sich das Risiko vermindern, dass sich der wahrscheinlich krebserregende Stoff Acrylamid bildet.
- Bei den Brötchen buk das Labor jeweils drei Stück bei 180 Grad. Die Bräunung wurde anhand einer offiziellen Bräunungsskala bewertet.
- Handhabung: Die Experten prüften, wie einfach sich die Geräte in Betrieb nehmen und bedienen lassen. Zudem massen sie die Temperatur an Griffen, Knöpfen und Display. Positiv: Kein Gerät wurde hier über 40 Grad warm.
- Reinigung: Untersucht wurde auch, wie gut sich die Geräte reinigen lassen, ob sich Schmutz ansammeln kann und ob die Oberflächen anfällig sind für Fingerabdrücke.