Bei schweisstreibenden Aktivitäten kommt im Winter oft Funktionswäsche zum Einsatz. Sie sollte wärmen, atmungsaktiv sein und schnell trocknen. saldo hat im Rahmen eines internationalen Gemeinschaftstests Funktionswäsche getestet. Ein spezialisiertes Labor untersuchte Oberteile und Dreiviertelhosen aus Synthetikfasern. Die Experten prüften die Funktion und die Haltbarkeit der Kleider und unterzogen sie einem Praxistest (siehe «So wurde getestet»).
Gute Thermokleider müssen Nässe schnell aufsaugen und atmungsaktiv sein. Beides gelingt der «Thermo-Funktionsunterwäsche» von Tchibo gut bis sehr gut. Interessant sind beim Testsieger die Unterschiede zwischen Oberteil und Hose. Bei den langen Unterhosen ist die Wärmeleitfähigkeit deutlich geringer als beim Oberteil. Das heisst: Man friert schneller. Im Praxistest waren die Unterziehhosen aber besser. Grund: Das Oberteil ist etwas mühsam anzuziehen und riecht nach dem Tragen strenger.
Die Tchibo-Thermowäsche ist als einziges Produkt nur im Kombipack erhältlich. Mit knapp 30 Franken ist es aber die mit Abstand günstigste Funktionswäsche. Zum Vergleich: Oberteil und Hose des zweitgünstigsten Produkts von Craft kosten zusammen rund 74 Franken.
Mit 138 Franken ist das Set von Falke deutlich teurer. Dafür hat es Falke als einziger Hersteller geschafft, ein sehr gutes Oberteil und eine sehr gute Hose herzustellen. Beide Produkte halten sehr warm, nehmen den Schweiss schnell auf und lassen ihn rasch entweichen. Zudem sind die Kleider scheuerbeständig und behalten beim Waschen ihre Farbe.
Der Preis sagt nichts über die Qualität aus
Die teure Odlo-Funktionswäsche erzielte ebenfalls gute Ergebnisse. Oberteil und Unterhose sind aus elastischem Material und sehr eng geschnitten. Das kann als einengend empfunden werden. Die Kleider von Craft, Skinfit und Löffler saugen den Schweiss nicht schnell genug auf. Skinfit und Löffler gehören zu den teureren Produkten. Das zeigt, dass der Preis nichts über die Qualität aussagt.
Im Test wurden ausschliesslich Thermokleider aus Synthetikfasern untersucht. Diese eignen sich besser für empfindliche Haut. Sie kratzen in der Regel weniger als Funktionswäsche aus Naturfasern.
So wurde getestet
Ein spezialisiertes Labor hat die Funktionswäsche geprüft. Untersucht wurden acht Oberteile sowie acht Hosen. Dieser Test wurde in Zusammenarbeit mit der Organisation International Consumer Research & Testing (ICRT) durchgeführt. Das ist ein Zusammenschluss von über 35 europäischen Konsumentenschutzorganisationen.
Funktion: Wie gut leitet die Funktionswäsche Wärme? Ist sie atmungsaktiv? Nimmt sie den Schweiss auf?
Haltbarkeit: Wie reissfest sind die Produkte? Verändern sich die Masse oder die Farbe nach mehrmaligem Waschen? Ist die Funktionswäsche auch scheuerbeständig?
Praxistest: Im Praxistest wurde geprüft, wie leicht sich die Funktionswäsche an- und wieder ausziehen lässt, wie gut sie am Körper anliegt und wie das Empfinden auf der Haut ist. Zudem wurden das Wärme- und das Nässegefühl bewertet. Die Tester benoteten auch den Geruch nach dem Tragen.
Vorsicht, nicht zu heiss waschen!
Thermowäsche braucht eine besondere Pflege.
Die besten Tipps.
Nicht mehr als 40 Grad: Funktionswäsche sollte vor dem ersten Tragen gewaschen werden. Das spült Chemikalien aus, die Hautreizungen verursachen können. Oft verträgt die Thermowäsche nicht mehr als 40 Grad. Bügeln sollte man höchstens bei niedrigster Stufe. Das Material ist ziemlich hitzeempfindlich. Auf Weichspüler sollte man verzichten. Dieser verschliesst die Poren. Das führt dazu, dass das Material weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Zwiebelprinzip: Wer mehrere Schichten Kleider trägt, kann sich immer optimal auf die Temperatur einstellen. Die unterste Schicht (also die Funktionswäsche) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Denn: Saugt diese den Schweiss nur langsam auf, nützt die beste atmungsaktive Jacke nichts.
Über den Bauch: Wie eng und lang Funktionswäsche sein soll, ist Geschmackssache. Beim Skifahren muss das Oberteil aber in jedem Fall auch noch den Bauch bedecken, wenn man die Arme nach oben streckt. Die Hosen sollten oberhalb des Gesässes sitzen. Im Idealfall probiert man die Wäsche vor dem Kauf an. Wichtig: Einige Modelle weiten sich mit der Zeit etwas aus. Deshalb die Kleider nicht zu gross wählen.
Gewicht = Wärme: Wie warm Funktionswäsche gibt, hängt von der Materialzusammensetzung und der Stoffstärke ab. Einige Hersteller geben die Stoffstärke als Gewicht an. Materialien mit einem Gewicht von bis 150 Gramm pro Quadratmeter gelten als Leichtbekleidung. 280 Gramm eignen sich bei sehr tiefen Temperaturen.