Wer mit Küchenmessern geübt ist, schafft es mühelos, Gemüse, Nüsse und Kräuter selber gleichmässig und fein zu hacken. Für weniger geschickte Hobbyköchinnen und -köche gibt es kleine elektrische oder mechanische Hacker, die diese Arbeit übernehmen.
Der K-Tipp liess im Testlabor zwölf Modelle prüfen, die ohne Strom funktionieren. Ergebnis: Viele dieser Geräte sind in der Küche wenig hilfreich.
Im Labor mussten die zwölf Minihacker zeigen, wie gut sie Zwiebeln, Peterli, Nüsse und Schokolade hacken können. Ausserdem prüften die Experten, ob sich die Geräte einfach bedienen lassen und wie robust sie sind.
Minihacker gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Einige Modelle haben einen Seilzug, der kleine Messer im Innern rotieren lässt. Bei anderen dreht man Deckel und Behälter gegeneinander. Oder man drückt am Gerät senkrecht auf einen Kolben, der die Klingen nach unten bewegt.
Testsieger ist das teuerste Gerät im Vergleich: Der «Power-Häxler» von Betty Bossi für Fr. 41.95 erzielte als einziger Hacker die Gesamtnote «sehr gut». Er zerkleinerte die Lebensmittel schnell und regelmässig. Zudem war er sehr robust. Auch liess er sich einfach bedienen und reinigen.
Guter Minihacker für knapp 10 Franken
Drei wesentlich günstigere Modelle schafften die Note «gut»: der «Speedy max» von Moha sowie die Geräte von 5five Simply Smart und Tchibo. Der «Hacker» von 5five Simply Smart war mit einem Preis von Fr. 9.95 das mit Abstand günstigste der guten Geräte. Auffällig: Auch diese drei Minihacker funktionieren wie der Testsieger per Seilzug. Die übrigen acht Geräte im Vergleich waren insgesamt nur genügend oder sogar ungenügend.
Zum Teil matschige Ergebnisse
Mit den meisten Hackgeräten gelang es problemlos, Zwiebeln zu schneiden. Deutlich mehr Mühe hatten die Geräte mit Peterli. Vor allem die Hacker von Metaltex, Oxo, Genialo und die beiden Zyliss-Produkte hinterliessen die Kräuter matschig, zerdrückt und zum Teil nicht einmal zerkleinert.
Eine Herausforderung war es für viele Modelle, Haselnüsse und Schokolade fein zu hacken. Einzig die Produkte von Betty Bossi, Moha, Tefal und A Table lieferten hier zufriedenstellende Resultate. Die Nüsse verlangten den Laborexperten zudem viel Zeit und Muskelkraft ab. Es dauerte bis zu dreieinhalb Minuten, bis 50 Gramm einigermassen fein gehackt waren. Ähnlich bei der Schokoloade: Jeder zweite Minihacker zerkleinerte sie nur grob und ungleichmässig.
Vier Geräte sollte man nicht fallen lassen
Auch bei den Robustheitsprüfungen zeigten mehrere Produkte Schwächen. Das Gerät von Genialo wurde beim Belastungstest immer schwergängiger und lauter. Bei den Hackgeräten von Migros Kitchen & Co., Oxo und beim «Zick-Zick Classic» von Zyliss waren nach 500 Hackdurchgängen starke Schnittspuren am Boden des Behälters sichtbar. Die Modelle von A Table, Genialo und Tefal sowie der «Zick-Zick Classic» liessen sich nach dem Falltest nicht mehr benutzen: Sie wiesen lange Risse auf. Beim Gerät von Genialo brach zudem ein Randstück des Behälters ab.
Punkto Handhabung hatten diese Produkte ebenfalls Mängel: So blieben bei den Modellen mit Kolbenmechanik immer wieder die Klingen hängen. Zudem waren sie aufwendig zu reinigen, weil sich das Hackgut an schwer zugänglichen Stellen verfing. Beim «Twist» von Metaltex fiel ausserdem wiederholt der Messerschutz heraus.
Die Drehmodelle von Genialo und Zyliss wiederum sind nichts für schwache Hände. Vor allem Nüsse und Schoggi konnten die Laborexperten damit trotz grosser Anstrengung nur mit viel Mühe hacken. Und beim Reinigen lief Wasser in die Mechanik.
Genialo-Hersteller will sein Modell verbessern
So reagieren die Hersteller auf die Testergebnisse: Das Unternehmen Walz, das den Hacker von Genialo vertreibt, verweist auf den tiefen Preis seines Produkts. Man werde versuchen, das Gerät zu verbessern. Sollte dies nicht möglich sein, werde das Modell allenfalls aussortiert.
Zyliss teilt dem K-Tipp mit, man habe neue Modelle im Sortiment, die verändert und verbessert worden seien. Tefal sagt, der bei seinem Gerät verwendete Kunststoff habe den Vorteil, dass er sehr fettbeständig und unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen sei. Das erleichtere das Reinigen und erhöhe die Lebensdauer des Produkts.
Die Migros sagt, Schnittspuren würden zur normalen Abnutzung gehören. Sie empfiehlt, aufs Mal nur kleine Portionen zu hacken, um das Gerät nicht zu überlasten, und Kräuter vor dem Zerkleinern mit einem Papiertuch abzutrocknen.
So hat der K-Tipp getestet
Das Labor Applitest im deutschen Nürnberg untersuchte im Auftrag des K-Tipp zwölf manuelle Hacker. Die Prüfkriterien im Einzelnen:
- Praxistest: Die Experten zerkleinerten mit jedem Minihacker Zwiebeln, Peterli, Haselnüsse und dunkle Schokolade. Dabei überprüften sie, wie fein und gleichmässig das Ergebnis ausfiel und wie viel Zeit das Hacken benötigte.
- Robustheit: Überstehen die Minihacker die Praxistests ohne Schäden? Wie ist der Zustand der Geräte nach einem mechanischen Belastungstest mit insgesamt 500 Durchläufen ohne Beladen? Gehen die Hacker kaputt, wenn sie aus 80 Zentimeter Höhe auf einen Plattenboden fallen?
- Handhabung: Wie gut lassen sich die Hacker zusammenbauen und auseinandernehmen? Kann man sie problemlos befüllen und leeren? Sind sie leicht zu bedienen, und wie viel Kraft wird für den Betrieb benötigt? Kann man die Geräte einfach reinigen?