Cremig, luftig und lange haltend.Das macht einen guten Milchschaum für Cappuccino oder Latte macchiato aus. Bei vollautomatischen Topf-Milchschäumern sollte das mit einem Knopfdruck gelingen – einfach Milch in den Topf füllen und einschalten. Doch nicht alle Geräte schaffen das gleich gut.
Das Siegermodell kostet nur knapp 40 Franken
Ein Labor untersuchte im Auftrag von saldo Schaumqualität, Handhabung und Stromverbrauch von zehn Produkten. Resultat: Das günstigste Gerät landete auf dem ersten Platz. Der Milchschäumer von Intertronic kostete zum Zeitpunkt des Kaufs Fr. 39.95. Als einziger erreichte er beim Hauptkriterium «Milchaufschäumen» eine sehr gute Note. Die Experten lobten den «feinen, cremigen Schaum» beim Aufschäumen von Vollmilch sowie von fettreduziertem Milchdrink.
Das Intertronic-Gerät eignet sich auch für Liebhaber von veganen Milchvarianten. Den Schaum von Mandel- und Hafermilch beurteilten die Experten als «cremig und im Mund lange anhaltend». Abzüge gab es nur bei der Bedienung: Die Mengenangaben auf dem Gerät waren nur schwer lesbar.
Ein Gerät von Brack schäumt die Milch am schnellsten auf
Sechs der zehn getesten Produkte schafften eine gute Gesamtnote. Wer am Morgen wenig Zeit hat, kauft sich am besten den Milchschäumer der Brack-Eigenmarke Furber: Er schäumte einen Deziliter kalte Vollmilch in einer Minute – so schnell wie kein anderes Gerät.
Der Vollmilchschaum stellte die Laborexperten zufrieden. Bei fettreduzierter Milch und Milchalternativen fiel der Schaum jedoch rasch zusammen.
Auf dem letzten Platz landete das Gerät von Jura. Es kostet 95 Franken und somit rund 55 Franken mehr als der Testsieger. Die Experten bemängelten die lange Zubereitungszeit und die umständliche Reinigung: «Milch klebt beim Erhitzen zum Teil an. Das macht das Putzen schwierig.»
Der Jura-Milchschäumer brauchte zudem viel Strom, um einen Deziliter Milch aufzuschäumen – im Durchschnitt rund 16-mal mehr als die anderen Modelle. Der Hersteller Jura verspricht, seinen Milchschäumer zu überarbeiten. Dabei werde man auch die Ergebnisse des saldo-Tests einfliessen lassen.
Gut zu wissen: Es hängt auch von der Qualität der gewählten Milch ab, ob ein schöner Schaum gelingt. Dabei gilt: Je höher der Fett- und Eiweissgehalt der Milch, desto cremiger wird der Schaum. Aus diesem Grund ist Vollmilch in der Regel am besten geeignet.
So wurde getestet
Experten des Fachlabors Applitest im deutschen Nürnberg testeten für saldo zehn elektrische Milchschäumer.
- Schaumqualität: Die Experten schäumten jeweils einen Deziliter Vollmilch, Milchdrink sowie Hafer- und Mandelmilch auf. Bei jeder Zubereitung massen sie, wie gross das Schaumvolumen war. Ausserdem bewerteten die Experten: Wie stark fällt der Schaum zusammen? Bleibt der Schaum an einem umgedrehten Kaffeelöffel kleben? Und fühlt er sich im Mund gleichmässig an?
- Handhabung: Wie einfach lässt sich der Milchschäumer bedienen? Sind alle Schalter einfach zu erreichen? Kann man das Milchkännchen gut greifen? Wie lange dauert es, bis der Schaum bereit ist? Klebt die Milch an der Beschichtung des Behälters? Wie einfach ist die Reinigung des Kännchens?
- Energieverbrauch: Die Experten massen den Stromverbrauch für die Zubereitung des Schaums.
So gelingen Latte macchiato, Cappuccino und Flat White
Es gibt verschiedene Kaffeespezialitäten, die mit Milchschaum zubereitet werden. Das sind die beliebtesten.
Optisch sind Cappuccino, Latte macchiato und Flat White kaum auseinanderzuhalten. Doch bei der Zubereitung und beim Geschmack gibt es grosse Unterschiede:
- Ein richtiger Cappuccino besteht aus einem Espresso und der doppelten Menge cremigen Milchschaums. Zuerst kommt der Kaffee in eine Tasse, dann giesst man den Schaum dazu.
- Wer einen Latte macchiato zubereiten möchte, gibt zuerst warme, ungeschäumte Milch in ein Glas. Danach kommt der Milchschaum dazu, gefolgt von einem frisch gebrühten, heissen Espresso. Ein Latte macchiato enthält etwa doppelt so viel Milch wie ein Cappuccino.
- Mehr Koffein als Cappuccino und Latte macchiato enthält ein Flat White: Bei diesem Kaffee gibt man einen doppelten Espresso in eine Tasse. Danach kommt noch einmal die gleiche Menge Milchschaum dazu.