Kompakt-Make-up bedeutet: flüssige Grundierung und Puder in einem. Mit einem Schwämmchen lässt es sich einfach und rasch auf dem Gesicht auftragen. Die Döschen finden in jeder Handtasche Platz, sodass man das Make-up jederzeit auffrischen kann. Der Komfort hat seinen Preis: Zehn Gramm der getesteten Produkte kosten zwischen Fr. 11.13 («Clean Powder Foundation» von Covergirl) und Fr. 55.– («Everlasting Compact» von Clarins).
saldo sandte zwölf häufig verkaufte Kompakt-Make-ups ins Labor. Fünf Frauen machten dort den Praxistest. Dazu analysierte das spezialisierte Labor die Inhaltsstoffe und suchte nach unerwünschten Keimen (siehe unten «So wurde getestet»).
Resultat: Insgesamt erzielten fünf Kompakt-Make-ups die Note «gut». Vier Produkte waren «genügend», drei «ungenügend». Testsieger wurde der «Infaillible 24H-Matt Puder» von L’Oréal – das drittgünstigste Make-up im Test. Das preiswerteste Döschen im Test – «Clean Powder Foundation» von Covergirl – landete auf dem dritten Platz.
Die meisten Make-ups liessen sich gleichmässig auftragen
Im Praxistest konnten sich sechs Produkte mit guten Noten behaupten. Das wichtigste Kriterium: die Deckkraft. «Studio Fix Powder Plus Foundation» von MAC schnitt hier am besten ab. Selbst nach acht Stunden waren Unreinheiten und Rötungen im Gesicht gut kaschiert. Einziger Makel: Das Make-up wirkt weniger natürlich als die meisten anderen Produkte im Test. Wer eine gute Abdeckung wünscht, die auch natürlich wirkt, muss zum Testsieger greifen.
Die meisten Kompakt-Make-ups liessen sich gleichmässig auftragen. Enttäuscht waren die Expertinnen in diesem Punkt vom Produkt «All-in-One Face Base» von Body Shop. Ihr Urteil: ein knappes «genügend».
Die getesteten Produkte mattierten glänzende Gesichtspartien in der Regel gut bis sehr gut. Ausnahmen: das Produkt von Body Shop sowie das Kompakt-Make-up «Immaculate Compact Foundation» von H & M.
Die Testerinnen schauten auch, ob sich die Döschen gut öffnen und schliessen lassen oder wie einfach man das Schwämmchen herausnehmen kann. Nur beim Döschen von Sephora war der Verschluss schwer zu öffnen.
Alle getesteten Kompakt-Make-ups enthielten Nickel. Das Schwermetall ist bekannt dafür, Kontaktallergien auszulösen. Das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz empfiehlt eine Höchstmenge von 3,45 Milligramm Nickel pro Kilogramm (mg/kg). Die Produkte von Max Factor, La Roche-Posay und NYX enthielten aber viel mehr: zwischen 8 und 12 mg/kg.
Zwei Produkte enthielten Arsen und Blei
Die Kompakt-Make-ups von NYX und La Roche-Posay wiesen auch auffallende Mengen der giftigen Schwermetalle Arsen und Blei auf. Laut dem deutschen Bundesamt sind über 0,5 mg/kg Arsen und 2 mg/kg Blei in kosmetischen Mitteln nicht mehr tolerierbar. Das NYX-Produkt – Schlusslicht der Tabelle – enthält mit 1 mg Arsen und 11 mg/kg Blei deutlich grössere Mengen.
Allergieauslösende Duftstoffe fand das Labor nur in einem Produkt. Das Make-up von Body Shop enthielt Benzylalkohol. Er gehört zu 26 Duftstoffen, die auf der Verpackung von Kosmetika deklariert werden müssen. Beim «All-in-One Face Base» fehlt der Hinweis. Erfreulich: Kein Produkt enthielt heikle Konservierungsstoffe.
L’Oréal ist an der Spitze und am Ende der Testtabelle
Body Shop ist vom Testergebnis «überrascht». Man verwende keinen Benzylalkohol. Der L’Oréal-Konzern ist sowohl Hersteller des Testsiegers als auch der beiden letztplatzierten Make-ups der Marken La Roche-Posay und NYX. Sprecherin Danielle Bryner sagt, dass die Schwermetalle natürlich in den verwendeten Mineralien vorkommen. Die gefundenen Mengen seien gesundheitlich unbedenklich. Max Factor hält fest, dass «Facefinity Compact Foundation» unter normalen Anwendungsbedingungen sicher für die menschliche Gesundheit ist».
Wer zu viel aufträgt, betont die Fältchen
Testen Sie den zu Ihrer Haut passenden Farbton im unteren Wangenbereich – am besten bei Tageslicht. Im Zweifelsfall eine Nuance heller wählen. So vermeiden Sie eine fleckige Grundierung oder unschöne Farbränder zum Hals hin.
Vor dem Auftragen die Gesichtshaut gründlich reinigen. Anschliessend eine Feuchtigkeitscreme auftragen und fünf bis zehn Minuten einwirken lassen.
Kompakt-Make-up mit dem Schwämmchen auftragen. In der Gesichtsmitte beginnen und nach aussen hin verstreichen. Über den Wangenrand und das Kinn hinaus schminken. Kompakt-Make-up deckt oft stärker als andere Make-ups. Wer zu viele Schichten aufträgt, betont Fältchen und riskiert einen Maskeneffekt.
Immer noch sichtbare Rötungen mit einem Abdeckstift kaschieren.
Kompakt-Make-up am Abend gründlich entfernen. Sonst kann die Haut nicht atmen.
So wurde getestet
Das Labor SGS Fresenius in Wörgl (A) testete für saldo zwölf Kompaktpuder. In einem Praxistest prüften fünf Expertinnen die kosmetischen Eigenschaften der Produkte und die Handhabung. Die Make-ups wurden zudem auf kritische Inhaltsstoffe und unerwünschte Keime untersucht. Im Detail:
Deckkraft: Verbergen die Produkte Rötungen, Unebenheiten und Fältchen? Wie gut ist die Deckkraft nach vier respektive acht Stunden?
Natürlichkeit: Sieht das Gesicht nach dem Auftragen natürlich oder maskenhaft aus?
Gleichmässigkeit: Lassen sich die Produkte gleichmässig auftragen? Verursachen sie Flecken oder Schlieren? Haften die Make-ups nach vier respektive acht Stunden immer noch gleichmässig?
Glanzreduktion: Lassen die Produkte glänzende Stellen im
Gesicht zuverlässig verschwinden? Hält die Mattierung vier respektive acht Stunden?
Handhabung: Lassen sich die Behälter leicht öffnen und schliessen? Sind die Schwämmchen einfach zu entnehmen? Wie gut kann man die Produkte dosieren und auftragen?
Kritische Inhaltsstoffe: Sind Schwermetalle, allergene Duftstoffe oder heikle Konservierungsstoffe enthalten?
Bakterien: Weisen die Produkte potenzielle Krankheitserreger wie Darmkeime, Hefepilze oder Staphylokokken auf?