Fast jeder dritte Schweizer Haushalt hat gemäss dem Verband für Heimtiernahrung eine Katze oder einen Kater als Mitbewohner. Das sind mehr als 1,8 Millionen Tiere. Haben sie keinen Auslauf, benötigen sie ein Katzen-WC. Es ist in der Regel mit klumpenbildender Katzenstreu gefüllt, damit sich Kot und Urin leicht mit der Schaufel entsorgen lassen.
Klumpende Katzenstreu besteht meist aus Bentonit. Dieses Tongemisch eignet sich sehr gut für die Katzentoilette. Es ist aber nicht sehr umweltfreundlich, da es in der Kehrichtverbrennung nicht komplett verbrennt. Deshalb prüfte saldo neben zehn mineralischen Streuprodukten auch fünf Varianten aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz oder Mais.
Mit der Katzenstreu von Coop Oecoplan schnitt ein Öko-Produkt gut ab. Es saugte schnell viel Katzenurin auf. Auch nach 24 Stunden roch es nicht. Erst nach 72 Stunden gab es neben dem holzigen Geruch einen minimalen Geruch nach Ammoniak.
Produkte aus Ton klumpen meist besser als Öko-Streu
Alle anderen Produkte aus Pflanzenfasern waren schlechter. Bei ihnen liess sich zwar kein Uringeruch feststellen, aber es bildeten sich teilweise kaum Klumpen. Am schlechtesten funktionierten die Öko-Streu von Cat’s Best und «Forest» von Fatto. Bei beiden waren die Klumpen instabil und liessen sich nur sehr schwer aus dem Kistchen entfernen.
Die besten Gesamtnoten erzielten die Bentonit-Produkte «Clumping Cat Litter» von Coshida sowie das «Ultra Comfort Klumpend» von Multifit. Bei beiden bildeten sich sehr stabile Klumpen, die sich leicht entfernen liessen. Zudem saugten sie viel Katzenurin schnell auf. Mit 45 Rappen pro Liter gehört die Coshida-Streu zudem zu den günstigsten Produkten im Test. Zum Vergleich: Das «Qualiclean Silikat Katzenstreu Klumpend» von Qualicat sowie das «Natural» von Catsan kosten 2 Franken oder mehr pro Liter.
Acht der zehn mineralischen Katzenstreus schnitten sehr gut oder gut ab. Eine Garantie für ein wirksames Produkt ist Ton aber nicht. So waren die bei Aldi gekaufte «Klumpstreu naturweiss» von Shah sowie die «Katzenstreu klumpend» von M-Budget ungenügend. Grund: Die Klumpen lösten sich beim Herausnehmen auf.
Coop teilt mit, der Lieferant der «Blue Signal Katzenstreu» sei ausgewechselt worden. Cat’s Best kritisiert, die saldo-Testbedingungen seien zu streng. In eigenen Tests schneide die Streu besser ab.
So wurde getestet
Das IPI-Institut für Produktforschung in Stuttgart (D) untersuchte klumpende Katzenstreu auf folgende Punkte:
- Saugfähigkeit: Die Experten befüllten einen Behälter bis zu einer Höhe von 5 Zentimetern mit Katzenstreu. Dann gossen sie drei Mal 25 Milliliter künstlichen Katzenurin hinein. Nach 10 Minuten entnahmen sie die entstandenen Klumpen und ermittelten die gebundene Menge.
- Klumpenbildung: Die Experten gaben 3 Messbecher mit je 25 Millilitern synthetischem Katzenurin auf 3 einzelne Messpunkte. Nach 10 Minuten entnahmen sie die Klumpen mit einem Laborspachtel und beurteilten das Resultat.
- Geruch: Das Labor prüfte, wie stark Katzenurin in der Streu nach 6, 24 und 72 Stunden roch. Der Eigengeruch der Streu wurde nicht berücksichtigt. Für die Bewertung war entscheidend, wie stark die Streu nach 6 und 24 Stunden roch.