Multitabs für Geschirrspüler sind praktisch: Sie enthalten Geschirrspülmittel, Klarspüler und Regeneriersalz in einem. Die Tabs lassen sich allerdings nicht dosiert verwenden. Man muss immer einen ganzen Tab nehmen – egal, wie viel Geschirr sich in der Maschine befindet oder wie verschmutzt es ist. Das ist für Umwelt und Portemonnaie ungünstig. Wer Geschirrspülpulver, Klarspüler und Regeneriersalz jeweils als einzelnes Produkt kauft, kann die Dosis dagegen anpassen.
saldo liess acht häufig verkaufte Kombinationen aus Geschirrspülpulvern und Klarspülern im Labor prüfen. Das «Classic Powder Geschirrspülmaschinenpulver» von Handymatic sowie das «Pulver für Geschirrspülmaschinen» von Denner erzielten bei der Reinigung eine gute Note. Beide reinigten Pastarückstände, eingebranntes Hackfleisch sowie Milch problemlos.
Am meisten Mühe hatten die Geschirrspülpulver mit eingetrocknetem Eigelb und Tee. Nur die Produkte von Denner und Handymatic erreichten bei diesen Verschmutzungen genügende Bewertungen. Das Denner-Pulver entfernte Crème-Brûlée-Flecken besser als das von Handymatic. Dafür schnitt Letzteres bei Resten von Stärke deutlich besser ab.
Die Öko-Produkte von Coop und Sonett auf den letzten Plätzen
Am schlechtesten schnitten die Öko-Pulver von Coop Oecoplan und Sonett ab. Sie scheiterten nicht nur bei Tee und Eigelb, sondern auch bei Hackfleisch, Milchhaut und Crème Brûlée. Ebenfalls ungenügend war das «Classic Pulver» von Sun, das teuerste Produkt im Test. Bei der Reinigung von Tee landete es auf dem letzten Platz.
Klarspüler sollen das Geschirr zum Glänzen bringen und keine Beläge oder Flecken hinterlassen. Alle Mittel im Test erreichten hier eine gute Gesamtnote. Das Held-Produkt schnitt am besten ab. Es hinterliess auf Kunststoff und Edelstahl keine Beläge. Und auch die Rückstände auf Porzellan und Glas bewerteten die Experten mit «sehr gut». Insgesamt waren die Unterschiede bei den Klarspülern deutlich kleiner als bei den Geschirrspülpulvern.
Die Kombinationen aus Geschirrspülpulver und Klarspüler schneiden beim Preis besser ab als Tabs. Mit den Tabs bezahlte man gemäss dem letzten saldo-Test pro Spülgang zwischen 9 und 75 Rappen (saldo 18/2020). Die teuerste Kombination von Sun im aktuellen Test kostet 27 Rappen pro Spülgang. Für die günstigste Kombination von Denner – Rang 2 im Test – zahlt man nur 4 Rappen.
Das Testsieger-Geschirrspülpulver von Handymatic hat inzwischen eine neue Zusammensetzung. Laut der Migros reinigt es bei kleinerer Dosierung gleich gut. Coop will die Resultate des Tests in die Weiterentwicklung seiner Produkte einfliessen lassen. Landi schreibt, dass es nur noch Restbestände vom Propre-Suisse-Mittel gebe. Dieses werde durch ein Pulver von Pabella ersetzt. Sun schreibt, dass das schlechte Reinigungsergebnis beim Tee am «begrenzten» Einsatz von Bleichmitteln liege. Laut Deklaration ist die Konzentration aber nicht geringer als bei anderen Produkten.
Reinigungsmittel schaden der Umwelt. So sind etwa Tenside, künstliche waschaktive Substanzen, Bestandteil fast aller Geschirrspülpulver. Diese sind für Wasserorganismen giftig. Darum ist es wichtig, dass Tenside in den Kläranlagen mit Hilfe von Kleinstlebewesen abgebaut werden können.
Ein anderes Problem sind Phosphonate. Sie sollen das Wasser enthärten und die Reinigungsleistung verbessern. Kläranlagen können die chemischen Verbindungen nur zu einem Teil herausfiltern. Der Rest gelangt in die Umwelt. Laut dem deutschen Umweltbundesamt sind die Stoffe schwer abbaubar. Einzelne Phosphonate sind zudem giftig für Pflanzen und Tiere.
Hautreizende Duftstoffe in vielen Produkten
Ausser Sonett setzen alle Hersteller allergene Duftstoffe ein. Diese werden zum Teil auch als «Parfüm» deklariert. Propre Suisse und Held schreiben, dass sie Limonen verwenden. Dieser Stoff ist gemäss der europäischen Chemikaliendatenbank langfristig giftig für Wasserlebewesen. Laut einer Studie des deutschen Umweltbundesamts von 2019 halten selbst Kläranlagen Limonen nicht vollständig zurück.
Nur Coop Oecoplan, Held und Sonett verzichteten laut Deklaration auf den Einsatz von Phosphonaten. Held erreichte als einziges dieser Produkte ein genügendes Ergebnis bei der Reinigung. Wer die Umwelt schonen möchte, aber auch ein möglichst gutes Reinigungsergebnis will, sollte auf folgende Punkte achten:
- Ein Programm mit niedriger Wasch- und Spültemperatur wählen.
- Nicht mehr Spülmittel als nötig verwenden.
- Die Maschine erst dann laufen lassen, wenn sie ganz gefüllt ist.
- Leistungsfähige konzentrierte Produkte verwenden.
- Bei Abwaschen von Hand: Nicht unter fliessendem Wasser, sondern im Becken abwaschen.
So wurde getestet
Ein spezialisiertes Labor prüfte acht Kombinationen von Geschirrspülpulver und Klarspülern. Zum Einsatz kamen Maschinen der Marke Miele.
- Reinigung: Wie gut entfernen die Geschirrspülpulver hartnäckigen Schmutz von Glasgeschirr, Edelstahl und Porzellan? Die Verschmutzungen bestanden aus Teeablagerungen, eingebranntem Hackfleisch, Milchhaut, Eigelb, Pasta, Crème brûlée, Stärke sowie Fett. Die Experten führten mit jedem Produkt fünf Spülgänge bei 45 Grad Celsius durch.
- Glanz: Die Fachleute räumten Kunststoff-, Porzellan- und Glasteller, eine Platte aus Edelstahl sowie acht Edelstahlmesser in die Maschine ein. Das Geschirr wurde bei 50 Grad drei Mal gewaschen. Zu Beginn jedes Spülgangs gaben die Experten 50 Gramm tiefgefrorenen Schmutz in die Maschine. Anschliessend überprüften sie, ob die Klarspüler unschöne Beläge hinterlassen und ob sie Tropfen oder Schlieren auf dem Geschirr verursachen.