Wachsen, Rasieren oder Epilieren: Körperhaare lassen sich auf verschiedene Arten entfernen (siehe Unten). Besonders beliebt sind Epiliergeräte. Sie verfügen über eine rotierende Walze, welche die Haare samt der Wurzel auszupft. Deshalb hält die Wirkung deutlich länger an als beim Rasieren. saldo hat zusammen mit der TV-Sendung «Kassensturz» acht Epilierer für den ganzen Körper untersucht. Zwölf Frauen testeten die Geräte an den Beinen, in der Bikinizone und unter den Achseln. Zudem bewerteten sie die Handhabung (siehe Unten «So wurde getestet»). Die Epilierer im Test kosteten zwischen 25 und 91 Franken.
Das Ergebnis: Nur die beiden Braun-Produkte entfernten Haare in allen Körperzonen gut. Bei der Handhabung lagen sie ebenfalls vorne. Der Testsieger «Silk-épil 9 9-561 Wet & Dry epilator» von Braun erzielte in allen drei Bereichen ein etwas besseres Epilierergebnis als der zweitplatzierte «Silk-épil 5 5780 Legs, body & face». Dafür verursachte Letzterer etwas weniger Schmerzen.
Die meisten Modelle enthaarten die Beine gut. Dort epilierten sie gründlich und waren relativ wenig schmerzhaft. Unter den Achseln und in der Bikinizone reichte es bei den meisten Geräten aber nur noch für eine genügende Bewertung. Sie zupften weniger Haare aus als an den Beinen, verursachten aber mehr Schmerzen. Der «Double – Epilierer – 2000» von Trisa erhielt bei diesen Testkriterien sogar ungenügende Noten. Teilweise brachen die Probandinnen die Epilation ab, da das Gerät durch die ungünstige Form des Kopfes keinen Hautkontakt hatte.
Das günstigste Gerät konnte die Haare kaum erfassen
Noch einmal deutlich schlechter schnitt der Epilierer von Wizzit ab. Er ist mit 25 Franken das günstigste Gerät im Test und landete auf dem letzten Platz. Alle Probandinnen brachen die Epilation ab, da die Haare mit und ohne Aufsatz kaum erfasst wurden. Das Labor prüfte auch noch die neuere Version «Titanium» von Wizzit. Dessen Pinzetten sind mit Titan beschichtet. Sonst sind nur Farbe und Verpackungsgrösse anders. Die Epilation gelang auch mit diesem Gerät schlecht.
Die Stellungnahmen der Hersteller: Beurer schreibt, dass sich die Gründlichkeit der Haarentfernung nach mehreren Anwendungen verbessere. Philips und Trisa teilen mit, dass sie inzwischen ein verbessertes Modell auf den Markt gebracht hätten. Die getesteten Geräte seien zum Teil aber noch erhältlich.
Sechs verschiedene Methoden
Neben der Epilation gibt es diverse weitere Möglichkeiten, sich unerwünschter Haare zu entledigen. Eine schmerzfreie und gleichzeitig lang anhaltende Methode gibt es zurzeit noch nicht. Wichtig: Nach der Haarentfernung sollte die Haut mit einer milden feuchtigkeitsspendenden Lotion bestrichen werden.
Wachs: Unerwünschte Haare bestreicht man bei dieser Methode mit Kalt- oder Warmwachs und reisst sie danach mit einem Baumwoll- oder Papierstreifen aus. Das ist für ungeübte Personen ziemlich schmerzhaft. Wirkungsdauer: einige Wochen.
Sugaring: Anstatt Wachs verwendet man dabei eine Zuckerpaste. Beim Abziehen mit einem Stoffstreifen werden die Haare ausgerissen. Wie beim Wachs ist der Vorgang ziemlich schmerzhaft. Wirkungsdauer: einige Wochen.
Epilation: Bei der Epilation werden die Haare nicht abgeschnitten, sondern ausgezupft. Dies geschieht mithilfe von rotierenden Walzen. Die Haare wachsen nach einer gelungenen Epilation deutlich langsamer als nach einer Rasur. Zudem werden die Haare mit der Zeit weniger und dünner, sodass die Epilation weniger schmerzhaft ist. Damit das Gerät die Haare wirklich auszupfen kann, sollte man diese zuvor zwei Wochen lang wachsen lassen. Wirkungsdauer: einige Wochen.
Licht-Epilation: Mit der sogenannten IPL-Technik (Intense Pulse Light) können Haare mithilfe von Lichtimpulsen aus einer Blitzlampe entfernt werden. Vor der Epilation müssen die Haare rasiert werden, sonst nimmt die Haarwurzel das Licht nicht auf. Diese Methode funktioniert am besten bei dunklen Haaren und heller Haut. Sehr helle oder graue Haare können mit dieser Methode nicht entfernt werden. Nachteil: Die Geräte – oder die Behandlungen beim Profi – kosten viel. Wirkungsdauer: einige Wochen.
Rasur: Bei der Rasur werden die Haare mit einer Klinge abgeschnitten. Mit einem elektrischen Trockenrasierer geht das relativ schnell. Bei einer Nassrasur dauert es etwas länger. Dafür sind die Haare nachher kürzer, da man sie näher an der Haut abrasiert. So muss man sie weniger schnell erneut rasieren. Achtung: Stumpfe Klingen sind eine häufige Ursache für Verletzungen. Wirkungsdauer: einige Tage.
Enthaarungscreme: Diese Cremes trägt man auf, lässt sie einwirken und entfernt sie danach mitsamt den Haaren. Sie enthalten chemische Stoffe, welche die Haare oberflächlich zerstören.
Die Anwendung kann zu Hautreizungen führen und Allergien auslösen. Wirkungsdauer: einige Tage.
So wurde getestet
Das Labor SLG im deutschen Hartmannsdorf hat acht Epilierer für saldo getestet. In einem Praxistest wurde geprüft, wie gründlich die Geräte die Haare entfernen und ob sie Schmerzen und Hautreizungen verursachen. Die Epilation wurde im trockenen Zustand vorgenommen. Zudem kontrollierten Experten drei bis fünf Tage nach der Epilation die Haarwurzeln. Dann war sichtbar, ob die Haare «nur» abgetrennt oder komplett entfernt wurden.
Jeder Epilierer wurde von zwölf Frauen getestet. Eine Stunde vor der Anwendung wuschen die Probandinnen den zu epilierenden Bereich mit Seife (Beine, Achseln und Bikinizone). Das stellte sicher, dass die Bereiche trocken und frei von Lotionen oder Cremes waren. Zwischen jedem Durchlauf hatten die Haare zweieinhalb Wochen Zeit, zu wachsen.
Die Probandinnen bewerteten auch, wie gut sich die Geräte handhaben lassen. Also etwa, wie sie sich führen lassen, ob sie ohne Probleme auf der Haut gleiten und wie gut die Schalter angeordnet sind.
Weiter wurde bei den Geräten die Dauer einer Akkuladung gemessen.
Dabei verwendeten die Tester die Epilierer in der maximalen Stufe. Auch beim mit Batterien betriebenen Wizzit-Epilierer wurde die Laufdauer gemessen.