Ein Laufband für zu Hause muss viele Ansprüche erfüllen: Es sollte genügend Platz bieten – auch bei grossen Schritten. Beim Laufen an Ort darf das Band nicht zu stark nachgeben, Läufer sollten aber auch nicht zu hart auftreten müssen. Zudem darf das Gerät keine scharfen Kanten haben, an denen man sich verletzen kann. Der Test des Gesundheitstipp und der TV-Sendung «Kassensturz» zeigt: Längst nicht alle Laufbänder erfüllen diese Vorgaben.
Für den Test prüften Experten eines deutschen Labors sieben Laufbänder auf die Qualität des Lauftrainings, die Sicherheit, die Handhabung sowie die Ergonomie – also auf die Frage, wie gut sich das Gerät auf die Bedürfnisse des Benutzers anpassen lässt. Ergebnis: Zwei Laufbänder sind insgesamt ungenügend, nämlich das Modell «F10» von Sportstech und das «Focus klappbar» von Gonser – die beiden mit Abstand günstigsten Geräte im Test. Sie wackelten beim Laufen in hohem Tempo stark.
Ausserdem verfügen sie über sehr kleine Laufflächen, was die Gefahr von Fehltritten erhöht. Das Gonser-Gerät dämpfte beim Auftreten ausserdem kaum. Das kann Sehnen und Bänder stark belasten. «Kein gutes Laufgefühl», notierten dazu die Experten. Gonser sagt zum Testergebnis, man wolle die Dämpfung des Geräts verbessern. Zum insgesamt genügenden Laufband von Kingsmith schreibt der Vertreiber, es sei «vorwiegend zum Gehen gedacht» und lasse sich nicht mit «Performance-Laufbändern» vergleichen.
Kettler-Gerät: Gut zum Laufen, mühsam zum Aufbauen
Testsieger ist das mit 1700 Franken teuerste Gerät im Test: das Laufband «Alpha Run 200» von Kettler. Laut Experten ist das Laufen auf diesem Band sehr angenehm. Positiv vermerkten sie auch die Dämpfung und den grossen Bewegungsradius. Das «Alpha Run 200» lässt sich zudem gut auf die eigenen Bedürfnisse einstellen. Der Trainingscomputer und die einzelnen Programme erhielten gute Noten. Nachteil des Kettler-Modells ist die mühsame Montage. Sie ist laut Experten «sehr zeitaufwendig und nur mit zwei Personen möglich».
Auf dem zweiten Platz im Test landet das Laufband «Domyos Connected Run 500» von Decathlon. Es war mit 700 Franken massiv günstiger als der Testsieger und liess sich laut Experten «sehr einfach» aufbauen. Auch das Laufgefühl beim Trainieren war gut: Die Tester empfanden die Dämpfung als gerade richtig. Zudem lief das Band äusserst gleichmässig. Der Trainingscomputer war beim Decathlon-Gerät allerdings weniger gut als beim Kettler-Produkt. So starteten die Programme oft mit zu hohem Tempo.
Notenabzüge gab es beim «Domyos Connected Run 500» auch für die seitlichen Griffe. Diese waren zu kurz und zu kantig. Trotzdem steht für die Experten fest: Mit dem Decathlon-Laufband bekommt man für wenig Geld ein gutes Gerät. Gut zu wissen: Ein Laufband kann in der kalten Jahreszeit nützlich sein. Wird es wieder wärmer, sollte man vermehrt draussen im Gelände trainieren. 2023 zeigte eine US-Studie, dass sich Bewegungsabläufe im Gelände klar von jenen auf dem Band unterscheiden.
Zu häufiges Laufbandtraining kann zu unnatürlich kleinen Schrittlängen und falschen Rumpfbewegungen führen.
So hat der Gesundheitstipp getestet
Das Prüfinstitut Ipi in Stuttgart (D) testete für den Gesundheitstipp und die TVSendung «Kassensturz» 7 Laufbänder für zu Hause. Die Prüfkriterien im Detail:
• Trainingsqualität
Zwei Fitnesstrainer absolvierten je zwei 15-minütige Trainingseinheiten auf jedem Laufband. Danach beurteilten sie das Laufgefühl auf dem Band: Wie gut ist die Dämpfung? Ist die Lauffläche genügend gross? Ist ein Training ohne Festhalten an den Griffen möglich? Wie einfach lassen sich die Trainingsprogramme einstellen? Wie sinnvoll sind die Programme?
• Ergonomie
Zwei Experten bewerteten, ob die Grösse und die Höhe der Laufbänder zum Läufer passen. Sie beurteilten dafür folgende Fragen: Sind die Griffe auf der richtigen Höhe und angenehm zu halten? Passen sie für verschiedene Körpergrössen? Wie gross ist der Bewegungsradius des Benutzers?
• Sicherheit
Die Experten prüften, ob die Laufbänder standfest sind und ob sie Konstruktionsmängel wie ungenügend verschweisste Teile und scharfe Kanten aufweisen. Zusätzlich überprüfte das Labor, ob der Notstopp, der das Band zum Halten bringen soll, zuverlässig funktioniert.
• Montage und Handhabung
Wie lange dauert es, bis das Laufband aufgebaut ist? Ist die Gebrauchsanleitung verständlich formuliert? Wie gut lassen sich die Geräte zusammenklappen und verstauen?