Die kabellosen Staubsauger von Landi und Jumbo hielten im saldo-Test bei voller Leistung nur sechs bis neun Minuten durch. Das reicht höchstens für das Saugen eines Zimmers, aber nicht für eine ganze Wohnung. Die beiden Geräte sind günstig. Die Laborergebnisse sehen aber auch bei sehr teuren Geräten nicht unbedingt besser aus: Beim V15 Detect von Dyson für 900 Franken zum Beispiel war der Akku ebenfalls nach acht Minuten leer.
Die Hälfte der Staubsauger hielt bei maximaler Leistung mindestens 15 Minuten durch. Die meisten Modelle machten nach weniger als 20 Minuten schlapp. Die Hersteller sagen dazu, die maximale Saugstufe sei für die alltägliche Bodenpflege nicht nötig.
Das Problem: Auch die Saugkraft lässt zu wünschen übrig. Selbst bei maximaler Einstellung erreichten längst nicht alle Modelle eine genügende Note.
Viele Sauger mit Akku scheitern an Krümeln und Tierhaaren
Mit feinem Staub auf Hartboden hatten die Akkustaubsauger kein Problem. Deutlich schlechter waren die Ergebnisse, als die Experten im Labor Fasern oder grobe Krümel wie Cornflakes auf Hartboden und Teppich aufsaugen wollten. Der Sauger von Primotecq etwa saugte schon auf Hartboden nur 72 Prozent der Krümel ein, auf Teppich waren es sogar nur noch 60 Prozent.
Beim Saugen von Fasern oder von Tierhaaren waren die zwei Modelle von Rotel und Primotecq ähnlich schlecht. Insgesamt saugten diese beiden sowie das Modell von Ayce am schlechtesten.
Die EU will Akkustaubsauger auf das Niveau von Kabelstaubsaugern bringen und plant eine Verschärfung der Normen. Laut Informationen des Herstellers Trisa müssen die Geräte künftig eine ähnlich gute Staubaufnahme sicherstellen wie die kabelbetriebenen Geräte. Die EU will zudem die Langlebigkeit und die Leistung der Akkus verbessern. Wann diese Änderungen in Kraft treten, ist unklar.
Trisa schreibt, das im saldo-Test geprüfte Modell Quick Clean Professional werde bald durch eine neue Gerätegeneration ersetzt. Vor allem die Isolation und das Motorendesign sollen verbessert werden, damit die Sauger nicht mehr so laut sind wie heute. Die Experten bemängelten die lauten Betriebsgeräusche bei sieben der 15 getesteten Geräte.
Coop schreibt, dass das ungenügende Ayce-Modell von Jumbo ab Herbst nicht mehr erhältlich sei. Auch die Geräte der Migros-Marken Durabase und Mio Star sind laut Migros Auslaufmodelle. Die Landi sagt, sie werde aufgrund der Testergebnisse das Betriebsgeräusch reduzieren. Auch Interdiscount und Fust versprechen, ihre Eigenmarken zu verbessern.
Ob das umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Bereits vor fünf Jahren prüfte saldo ein Modell von Fust mit der Bezeichnung Primotecq ST 07. Damals wie heute schnitt das Modell ungenügend ab (saldo 19/2018).
Die deutsche Stiftung Warentest verglich im Januar die Umweltbelastung von Akku- und Kabelstaubsaugern – von der Produktion bis zum Recycling.
Akkustaubsauger umweltfreundlicher als Kabelgeräte
Das Resultat: Staubsauger mit Kabel belasten die Umwelt deutlich stärker als aktuelle Akkustaubsauger. Grund: Kabelgeräte verbrauchen bei einer Benutzung von einer Stunde wöchentlich etwa doppelt so viel Strom wie Akkustaubsauger.
Für die Berechnung wurde der Betrieb über zehn Jahre bei maximaler Stufe angenommen. Bei den Akkustaubsaugern berücksichtigten die Tester für diese Zeit drei Akkuwechsel. Bezüglich Ressourcen fällt laut den deutschen Konsumentenschützern der Abbau von Metallen wie Lithium und Kobalt wenig ins Gewicht, weil die Akkus nur geringe Mengen der Metalle enthalten.
Staubsauger: Je nach Anforderung ein anderes Modell
Fast alle Staubsaugerhersteller bieten Modelle mit Kabel und Akku an. Wer ein neues Gerät kauft, sollte prüfen, welches Modell am besten passt:
Grosse Wohnungen: Staubsauger mit Kabel sind zuverlässige «Arbeitstiere». Man kann mit ihnen grosse Wohnflächen an einem Stück saugen. Die meisten Akkustaubsauger machen dagegen auf höchster Leistungsstufe nach weniger als 20 Minuten schlapp.
Treppen und Auto: Kabelstaubsauger sind schwer und unhandlich. Hier haben die Akkusauger klare Vorteile: Sie sind wendig, und kein Kabel ist im Weg. Zudem lassen sich Modelle mit Akku mit wenigen Handgriffen zu Handstaubsaugern umfunktionieren.
Tierhaare: Hier können viele Akkustaubsauger punkten, weil ihre Elektrodüsen standardmässig mit einer rotierenden Bürste ausgestattet sind. Diese lösen die Haare beim Saugen. Klassische Sauger dagegen haben grosse Mühe mit Fasern auf Teppich. Das zeigte ein Test von zehn Beutelstaubsaugern (saldo 8/2021).
Allergiker: Personen mit einer Allergie auf Hausstaub oder Pollen sollten einen Sauger mit Beutel auswählen. Nur bei diesen Modellen lässt sich der Staub hygienisch entsorgen. Denn beim Leeren und Reinigen von beutellosen Geräten wirbelt immer etwas Staub auf.
So wurde getestet
Im Auftrag von saldo untersuchte ein spezialisiertes Labor zehn Akkustaubsauger von Schweizer Marken mit Hilfe von Praxistests und Prüfstandmessungen. Die Bedingungen waren die gleichen wie beim Test von 15 kabellosen Staubsaugern internationaler Marken im vergangenen Jahr (saldo 14/2022). Zum Vergleich sind in der Tabelle die besten fünf noch erhältlichen Produkte aus dem damaligen Test aufgeführt (Fussnote 4).
Saugergebnis: Das Labor brachte Staub auf Teppich und Plattenböden aus und ermittelte, wie viel davon die Geräte einsaugten. Das wurde auch mit Fasern auf Teppich sowie Krümeln auf Plattenboden und Teppich geprüft. Zudem saugten die Experten entlang von Wänden und massen die verbleibenden ungereinigten Streifen aus.
Akku: Wie lange saugen die Geräte auf maximaler Stufe?
Handhabung: Wie einfach lassen sich Treppen oder Flächen unter Möbeln saugen? Wie gut funktionieren die Geräte auf Teppich und Plattenboden? Lassen sie sich gut transportieren und lagern? Ist der Griff angenehm und ausbalanciert? Kann man Filter und Bodendüse bequem reinigen? Sind die Bedienelemente und Anzeigen gut erkennbar?
Lärm: Drei Experten beurteilten subjektiv das Betriebsgeräusch. Zudem massen sie die Lautstärke aus 1,6 Meter Distanz beim Saugen auf Teppich.