Eine gute Farbwiedergabe ist wichtig bei Leuchtmitteln: Sie sorgt für entspanntes Sehen und fördert das Wohlbefinden. Je ähnlicher das künstliche LED-Licht dem Sonnenlicht ist, desto natürlicher erscheinen die Farben von Gegenständen im Schein einer Lampe. Keine LED-Birne erreichte in allen Prüfpunkten sehr gute Noten. Bei den meisten der zwölf dimmbaren Produkte im saldo-Test liess die Helligkeit im Betrieb mit der Zeit nach. Einige Birnen hatten schon im Neuzustand keine gute Farbwiedergabe.
Die beste Farbwiedergabe massen die von saldo beauftragten Experten bei den Birnen der Hornbach-Eigenmarke «Flair». Diese erreichten auf dem Farbwiedergabe-Index Werte von mehr als 95. Bei den meisten Birnen lagen die Werte zwischen 88 und 90. Zum Vergleich: Sonnenlicht erreicht einen Wert von 100. Das teuerste Produkt im Test fiel bei der Lichtqualität deutlich ab. Das Modell «Ultra Efficient» von Philips kostet fast 19 Franken und erreichte bei der Farbwiedergabe nur Werte von knapp 80.
Bei einer solchen Lichtqualität leuchten Farben deutlich weniger schön als im Sonnenlicht. Ein roter Apfel sieht dann aus, als sei er von einem gräulichen Schleier bedeckt. Die Philips-Birne verbraucht aber nur 4,2 Watt Strom und schnitt damit bei der Energieeffizienz am besten ab. Alle anderen Produkte verbrauchten zwischen 5 und 7 Watt.
Im Vergleich zu den mittlerweile verbotenen alten Glühbirnen sind jedoch alle LED-Birnen sehr sparsam. Sämtliche Modelle im Test gaben so viel Licht ab wie eine Glühbirne, die früher 60 Watt Strom verbraucht hätte.
Selbst Produkte, die auf der neuen Energieeffizienzskala (A bis G) tief klassiert sind (E oder F), gelten deshalb noch als sparsam.
Kein Verlass auf technische Angaben der Hersteller
Auf die Angaben auf den Verpackungen können sich Konsumenten nicht immer verlassen. Im Labor zeigte sich, dass einige Birnen schon im Neuzustand nicht so hell leuchteten wie deklariert – oder etwas mehr Strom verbrauchten als angegeben.
«Solhetta» von Ikea etwa verpasste ein besseres Testergebnis vor allem deshalb, weil sie durchschnittlich 9 Prozent weniger Licht abgab als angegeben. Auch die Birnen von Shyne waren nicht richtig deklariert: Sie gehörten gemäss Verpackung zur Energieeffizienzklasse A++.
Diese gibt es aber mittlerweile nicht mehr. Laut EU-Bestimmung dürfen Birnen seit 2023 nur noch in die Effizienzklassen von A bis G eingestuft sein. Weitgehend unempfindlich zeigten sich die meisten Birnen im Test gegenüber einer beschleunigten Alterung. Die Lampen mussten vier Tage lang bei grosser Hitze und Luftfeuchtigkeit im Klimaschrank überstehen.
Keine Birne versagte in diesem Härtetest. Nur ein Produkt von Eglo verlor stark an Helligkeit. Das abgegebene Licht reduzierte sich innerhalb der vier Tage im Klimaschrank um mehr als 11 Prozent.
Bei der Birne von Xavax sank die Leistung um 6,5 Prozent. Alle anderen Produkte waren deutlich robuster. Laut Signify, dem Hersteller der Philips- und Wiz-Birnen, sind die Packungsangaben nur ein Durchschnittswert für eine ganze Charge innerhalb der gesetzlichen Toleranzgrenzen. Die Firma Eglo kündigt verbesserte Produkte an. Und Xavax-Hersteller Hama schreibt, dass die Energieeffizienz an fabrikneuen Birnen ermittelt werde. Wie sich die Leistung im Betrieb verändere, werde nicht gemessen.
Hohe Luftfeuchtigkeit und Hitze setzen LED-Lampen zu
Die LED-Technik hat sich seit dem schrittweise eingeführten Verbot von Glühlampen stark weiterentwickelt. Beim ersten saldo-Test vor zwölf Jahren waren die neuen Lampen noch schwer und klobig. Mittlerweile sind die Birnen eleganter im Design. Die Lebensdauer einer LED-Birne hängt massgeblich davon ab, wie lange die Elektronik hält. In einer Lebensdauer-Untersuchung der Technischen Universität Darmstadt (D) im Jahr 2022 waren 39 von 75 geprüften LED-Vorschaltgeräten frühzeitig defekt.
Die grösste Ausfallursache waren laut den Forschern Kurzschlüsse auf den Leiterplatten. Es zeigte sich, dass vor allem hohe Luftfeuchtigkeit die Lebensdauer der Elektronik verkürzen kann. Grosse Hitze kann ihr ebenfalls zusetzen.
So hat saldo getestet
saldo schickte zwölf dimmbare LED-Birnen mit E27-Drehgewinde ins norddeutsche Prüfinstitut PZT. Sämtliche Produkte wurden in der Version «warmweiss» geprüft. Die Leuchtkraft der Produkte entsprach der Leuchtkraft von alten 60-Watt-Glühbirnen. Mit dem sogenannten Retrofit-Birnendesign und einem E27-Gewinde passen die Produkte in viele alte und neue Lampenfassungen. Das waren die Prüfkriterien:
- Lichtqualität: Geben die LED-Birnen ein Licht ab, das dem Sonnenlicht nahekommt? Das Labor mass den Ra-CRI-Farbwiedergabewert gedimmt und bei voller Leistung.
- Helligkeit und Energieeffizienz: Nimmt die Leuchtkraft und damit die Energieeffizienz mit der Zeit ab? Bei allen Birnen wurden der Lichtstrom in Lumen und die Leistungsaufnahme in Watt im Neuzustand und nach 1000 Stunden Brenndauer gemessen.
- Schaltfestigkeit: Jede Lampe wurde über sechs Wochen wiederholt jeweils 10 Sekunden eingeschaltet, dann 50 Sekunden ausgeschaltet. Alle Produkte überstanden die 60'000 Schaltungen ohne Probleme.
- Robustheit: Vier Tage brannten alle Produkte in einem Klimaschrank. Dabei waren sie wechselnden Bedingungen von 80 Grad Celsius, 100 Prozent Luftfeuchtigkeit, minus 40 Grad und erneut 80 Grad Celsius ausgesetzt.