Schweiss auf der Haut verdunstet im Wind schneller. Die Körperwärme wird rasch abgeführt. Deshalb ist der kühlende Effekt eines Ventilators am stärksten, wenn man schon leicht schwitzt. Doch Vorsicht: Wenn man zu lange direkt im Luftstrom sitzt, kühlt der Körper an den entsprechenden Stellen zu stark aus. Das kann zu verspannten Muskeln oder einer Erkältung führen. Darum ist es wichtig, dass sich der Luftstrom gut regeln lässt – sowohl in der Stärke wie auch in der Richtung.
saldo und «Kassensturz» schickten zwölf Ventilatoren ins Labor. Die Experten prüften das Windgefühl auf der Haut, die Handhabung und die Sicherheit. Zusätzlich untersuchten sie, wie viel Luft die Ventilatoren bewegen können und wie laut sie sind (siehe Unten «So wurde getestet»). Alle getesteten Geräte eignen sind für mittelgrosse Räume und lassen sich horizontal hin und her bewegen.
Vor- und Nachteile der Modellarten
Es gibt zwei Bauformen von Ventilatoren. Beide haben Vor- und Nachteile:
- Standventilatoren: Die Geräte sind gross und höhenverstellbar. Der Luftstrom wird durch einen Rotor erzeugt. Bei Standventilatoren gibt es in der Regel nur drei Geschwindigkeitsstufen.
- Turmventilatoren: Sie sind platzsparend und niedrig. Dafür lässt sich der Luftstrahl meist in der Höhe nicht verstellen. Eine senkrecht stehende Walze saugt die Luft von hinten an und bläst sie vorne raus. Der Luftstrahl lässt sich nur auf drei Stufen einstellen.
Der Ventilator von Dyson ist eine Spezialkonstruktion. Die Luft wird im Sockel über ein Gebläserad angesaugt und oben über einen Ring mit Flügelprofil ausgeblasen. Der Luftstrahl fühlt sich sanft an, lässt sich in alle Richtungen verstellen und auf 10 Stärkestufen einstellen. Dieses Windgefühl bewerteten die Experten als sehr angenehm. Andere Modelle wie der «Charly» von Stadler Form erzeugten einen stärkeren Wind als das Gerät von Dyson. Das nützt aber wenig, wenn der Luftstrom als unangenehm empfunden wird.Im Test erzeugten auch die Turmventilatoren einen angenehmen Wind. Bei den Standventilatoren führte aber der ungleichmässige Luftstrahl zu tieferen Noten. Tipp: Den Ventilator vor dem Kauf im Laden bei voller Leistung im Abstand von drei Metern ausprobieren.
Der Testsieger von Dyson ist einfach zu bedienen, vergleichsweise leise und gut verarbeitet. Mit fast 450 Franken ist er aber sehr teuer. Fast gleich gut ist das zweitplatzierte Gerät, der Stand C-060 von Stadler für weniger als 200 Franken.
Mit der hochwertigen Verarbeitung dieser beiden teuren Geräte konnten die meisten anderen Ventilatoren nicht mithalten. Besonders bei den günstigen Standventilatoren wie dem «Go/On» von Jumbo bemängelten die Experten die wackelige Konstruktion. In allen Prüfpunkten gut abgeschnitten hat das Modell «Windy» von Coop. Mit knapp 40 Franken ist das Gerät sehr günstig.
Positiv: Im Vergleich zum letzten saldo-Test vor neun Jahren verbesserte sich die Qualität der Windmaschinen deutlich.
Sicherheitstechnisch kaum Risiken
Auch sicherheitstechnisch gab es wenig auszusetzen. Einzig beim «STV 401 black» von Primotecq könnten sehr kleine Finger zwischen rotierende Teile gelangen. Bei andern Modellen fanden die Experten scharfe Kanten zwischen Rotorkopf und Halterung. Die Verletzungsgefahr ist aber gering.
Stadler Form will den als «schwergängig» bemängelten Knopf zur Geschwindigkeitseinstellung überarbeiten. Gemäss Jumbo sollen die Geräte «Ayce» und «Go/On» künftig weniger schnell umkippen. Beim «Go/on» soll zudem ab der nächsten Produktion der Luftstrom gleichmässiger werden. Auch Rowenta will den Turmventilator «Classic Tower» künftig standfester machen. Dank einem neuen Design sei dies bei der nächsten Generation der Fall.
Fust schreibt: Das von den Experten bemängelte Sirren und den flatternden Luftstrom habe man bei eigenen Tests nicht als störend empfunden worden. Wer sich aber daran störe, habe bei Fust das Recht, innerhalb von 30 Tagen das Gerät zurückzugeben.
So wurde getestet
Angelehnt an die Normen für elektrische Haushalt-ventilatoren, prüften Experten des Ipi Instituts Stuttgart (D) zwölf Geräte. Bewertet wurden das Windgefühl auf der Haut, die Lautstärke des Geräusches, die Sicherheit und die Handhabung. Zusätzlich hat das Labor die Luftumwälzung und die Standfestigkeit der Ventilatoren gemessen. Hauptsächlich sollten folgende Fragen beantwortet werden:
- Ventilation: Wie viel Kubikmeter Luft können die Geräte in einer Stunde bewegen? Fühlt sich der erzeugte Wind angenehm auf der Haut an?
- Sicherheit: Kann man mit den Fingern rotierende Teile anfassen? Gibt es Stellen, an denen man sich schneiden oder quetschen kann?
- Verarbeitung: Sind die Ventilatoren solide gebaut und sauber verarbeitet? Kippen die Geräte schnell um?
- Handhabung: Lässt sich der Luftstrom auf die Bedürfnisse der Benutzer einstellen? Sind die Geräte einfach zu montieren?
- Lärm: Wie laut wird das Betriebsgeräusch in den verschiedenen Geschwindigkeitsstufen empfunden?
Kühlen ohne Ventilatoren
Wer keinen Ventilatorwind mag, kann Innenräume auch anders kühl halten. Meist hilft es, Jalousien, Roll- oder Fensterläden tagsüber geschlossen zu halten und in der Nacht gut duchzulüften.
Sonnenschutzfolien müssen aussen am Glas angebracht werden. In Tests der Stiftung Warentest zeigten sie einen sehr guten Hitzeschutz. Nachteil: Sie verdunkeln die Räume teilweise so stark, dass man bei bewölktem Wetter das Licht einschalten muss.
Keine gute Alternative für Privaträume sind Klimageräte. Sie sind meist schwierig zu installieren und verbrauchen viel Strom. Sogenannte Monoblock-Klimaanlagen mit Schlauch sind zudem laut und ineffizient.