Die Zutaten müssen im richtigen Verhältnis zueinander gemischt werden, damit das Gugelhopfrezept oder die asiatische Gewürzmischung gelingen. Das geht am besten mit Hilfe einer Küchenwaage.
saldo wollte wissen, was digitale Küchenwaagen taugen, und hat zwölf der meistverkauften Modelle testen lassen. Die Preise liegen zwischen rund 15 und 60 Franken. Das Labor prüfte Messgenauigkeit, Display-Lesbarkeit, Handhabung und Verarbeitung (siehe Kasten «So wurde getestet» auf Seite 21).
Das erfreuliche Resultat: Zwei Waagen, beide aus dem Hause Soehnle, bestanden den Test mit der Note «sehr gut». Die restlichen Modelle erreichten allesamt ein gutes Gesamturteil.
Modell «KW 6810» von Primotecq am besten bei kleinen Gewichten
In Sachen Präzision ist der Standard hoch. Die Geräte können die meisten Gewichte sehr genau angeben. Ab 100 Gramm betragen die Abweichungen – wenn überhaupt – weniger als 1 Prozent. Lediglich mit kleinen Belastungen bekunden die Waagen Mühe: Gewichte von 1 Gramm erkennen viele nicht. Nur das Modell «KW 6810» von Primotecq schaffte hier eine exakte Messung. Bei 2 Gramm Gewicht machte schon über die Hälfte der Waagen eine präzise Massangabe. Weiterhin Mühe hatten das Modell «25.92.41» von Metaltex sowie die beiden Waagen von Beurer. Bei den Geräten von Cucina & Tavola und Ikea blieb die Anzeige bei 1 Gramm stehen.
Intertronic- und Ikea-Waagen mit Mängeln beim Display
Doch was nützt eine genaue Waage, wenn man die Messwerte nicht ablesen kann? Mit dem besten Display aufwarten kann «Ramona Bambus» von ADE. Die digitale Anzeige ist geschickt positioniert, mit sehr grossen Zahlen auf blau beleuchtetem Hintergrund. Sie lässt sich einwandfrei ablesen, auch wenn eine Schüssel auf der Wiegefläche steht. Ebenfalls sehr gut leserlich sind die Leuchtziffern der
Mio-Star-Waage und der «Attraction» von Soehnle. Im Vergleich dazu dunkel und klein wirken Display und Zahlen bei den Modellen von Intertronic und Ikea.
Ein praktischer Zusatz ist die Abschaltautomatik. Das schont die Batterien. Ärgerlich ist es aber, wenn sich die Waage ausschaltet, bevor man das Wägen beendet hat.
Viel zu knapp eingestellt ist diese Zeitspanne bei der Ikea-Waage: Die Anzeige erlischt bereits nach 20 Sekunden. Auch das Primotecq-Gerät verabschiedet sich nach 30 Sekunden. Fürstlich Zeit fürs Abwiegen hat man bei der «Easy Weight» von Trisa, den beiden Soehnle-Modellen und der «KS 38» von Beurer. Sie schalten erst nach fünf respektive vier Minuten ab, die restlichen Geräte nach rund zwei Minuten.
Das Tarieren klappte bei allen Waagen im Test einwandfrei
Die Tara-Funktion setzt die Anzeige auf null zurück. Das ist hilfreich: So kann man weitere Zutaten abmessen, auch wenn sich auf der Waage schon eine andere Zutat oder eine Schüssel befindet. Bei sämtlichen Waagen im Test klappte das Tarieren einwandfrei, allenfalls mit einer leichten zeitlichen Verzögerung.
Eine zuverlässige Waage hat einen stabilen Stand und rutscht nicht auf der Arbeitsfläche. Sehr sicher stehen «Easy Weight» von Trisa, «Ramona Bambus» von ADE, «Scale Gourmet 5000» von Mio-Star sowie «Attraction» von Soehnle. Diese Modelle verfügen zudem über eine gut dimensionierte Wiegefläche, die sich auch für grössere Schüsseln eignet.
Nicht so die Primotecq-Waage: Die ovale Wiegefläche ist sehr klein und liegt erhöht. Schüsseln finden darauf kaum Platz und können leicht umkippen. Effiziente Antirutschfüsse sind bei den Modellen «KS 38» von Beurer, «Easy Weight» von Trisa sowie «Basic» von Cucina & Tavola montiert. Die Ikea-Waage hingegen gleitet schon bei leichtem Druck auf die Wiegefläche weg.
Am leichtesten zu reinigen ist die Waage «KS 19 Fresh»
Am einfachsten zu reinigen ist die Beurer-Waage «KS 19 Fresh». Alle anderen Modelle sind entweder anfällig auf Fingerabdrücke oder haben Randrillen, in denen sich Zutaten wie Mehl festsetzen können.
Rotel, der Schweizer Vertreiber der Beurer-Waagen, erklärt, dass beide Modelle im Test für Gewichte ab 2 Gramm ausgelegt seien. Deshalb würden die Messresultate im kleinsten Bereich aus dem Rahmen fallen. Migros schreibt, man werde die Testresultate mit den Herstellern besprechen, um die Produkte weiter verbessern zu können.
So wurde getestet
Das Labor PZT in Wilhelmshaven (D) hat für saldo zwölf digitale Küchenwaagen getestet. Folgende Punkte wurden geprüft und bewertet:
- Messgenauigkeit: Wie exakt sind die Waagen in verschiedenen Gewichtsbereichen? Verändert sich die Genauigkeit bei unterschiedlicher Platzierung des Gewichts auf der Wiegefläche? Das Labor ermittelte dies mit Normgewichten.
- Display: Wie gross sind die Ziffern? Lässt sich das Display gut ablesen – auch wenn grosse Schüsseln auf der Waage stehen?
- Handhabung: Stehen die Waagen sicher? Sind die Füsse rutschfest? Wie viel Platz bietet die Wiegefläche für Schüsseln? Lassen sich die Geräte einfach bedienen und tarieren? Wie gut funktioniert die Abschaltautomatik? Reagieren die Waagen empfindlich auf Unebenheiten? Lassen sie sich einfach reinigen und verstauen? Ist der Batteriewechsel kompliziert?
- Verarbeitung: Gibt es scharfe Kanten? Sitzt das Gehäuse fest? Ist das Display anfällig auf Kratzer?