Vor gut 80 Jahren wurde der Sparschäler «Rex» in der Schweiz patentiert. Dem Erfinder war angeblich das Schälen von Kartoffeln im Militär mit dem Messer zu mühsam.
Noch heute bestehen die meisten Schäler aus einer beweglichen Klinge, die an einen Griff montiert ist. Den Klassiker «Rex» gibt es weiterhin unter verschiedenen Markennamen. Im aktuellen Test sind dies die Sparschäler von M-Budget und Coop à Table für je Fr. 1.95.
Schäler von M-Budget und Coop erhielten nur genügende Note
Die Experten lobten, dass sie mit diesen Produkten wenig Kraft brauchten, um Rüebli, Kartoffeln und Gurken zu rüsten. Weniger gut schnitten die Schäler beim Bearbeiten von Äpfeln ab. Teilweise hatten die Ausstecher Schäden am Apfel verursacht. Ausstecher sollten nur dann zum Einsatz kommen, wenn man punktgenau kleine Druckstellen bei Äpfeln oder grüne Stellen in Kartoffeln entfernen will. Insgesamt schafften der Schäler von M-Budget und der günstige Coop à Table nur eine genügende Note.
Keine Probleme gab es mit dem runden Ausstecher des in der Schweiz hergestellten Testsiegers «Artisan» von Kisag. Das Rüsten von Rüebli, Kartoffeln, Gurken und Äpfeln war sehr einfach und brauchte kaum Kraft. Einzige Kritik: Vereinzelt blieben kleine Schalenreste zurück. Mit rund 9 Franken ist der «Artisan» einer der teuersten Schäler im Test. Deutlich günstiger ist das zweitplatzierte Ikea-Modell «Vardagen». Beim Einkauf kostete es knapp 6 Franken. Inzwischen ist es für Fr. 3.95 erhältlich.
Wie der Testsieger von Kisag erzielte der Sparschäler in allen Prüfpunkten sehr gute Noten. Die Schalen waren gleichmässig breit und lang. Es gab keine Beschädigungen am Schälgut und es blieben keine Schalenreste zurück. Der «Vardagen» ist aber der einzige untersuchte Schäler ohne Ausstecher. Bei den beiden bestplatzierten Modellen im Test handelt es sich um sogenannte Querschäler, die auf dem Prinzip des «Rex»-Sparschälers basieren.
Bewegliche Klingen erleichtern das Rüsten
Es gibt aber auch Modelle mit einer längs montierten, beweglichen Klinge. Solche Längsschäler wurden in Österreich schon vor der Patentierung des «Rex» hergestellt. Das beste solche Produkt in der aktuellen Untersuchung ist der «Sparschäler (Längsschäler)» von Coop à Table für knapp fünf Franken. Mit dem Modell konnten die Experten einfach und mit wenig Kraft schälen. Es schnitt aber dickere Schalen als die besten Modelle im Test. Zudem blieben die Schalen manchmal im Messer hängen.
saldo prüfte auch zwei Sparschäler in Messerform: die Modelle aus der Landi und von Zyliss. Die Experten bemängelten, dass die Schalen beim Schneiden stellenweise rissen. Aus diesem Grund mussten die Schäler immer wieder von neuem angesetzt werden. Zudem brauchte das Rüsten viel Kraft. Das Zyliss-Produkt verpasste nur knapp eine gute Gesamtnote. Denn das Schälen von Rüebli klappte problemlos. Victorinox schreibt, dass es sich beim geprüften Sparschäler um ein Auslaufmodell handle. Der Nachfolger werde verbessert.
Rüstreste lassen sich zu einer feinen Gemüsebouillon verwerten
Schälgut sollte nicht im Kehricht, sondern im Kompost landen. Dort wird es zu wertvollem Dünger. Alternativ lässt sich auch eine Bouillon zubereiten, denn Rüstreste haben viel Aroma.
Bouillon aus Gemüseresten:
- Gemüse und Kräuter zerkleinern und mit einem Stabmixer zu einer Paste pürieren. Pro 100 Gramm Gemüse 10 Gramm Salz zufügen. Die Paste im Backofen bei ungefähr 70 Grad mehrere Stunden lang trocknen lassen.
Frische Bouillon:
- Grob geschnittenes ungeschältes Gemüse und Zwiebeln mit Pfefferkörnern und Kräutern in etwas Öl anbraten. Dann mit einem Schuss Weisswein ablöschen und die Pfanne mit so viel Wasser auffüllen, dass alles bedeckt ist. Das Ganze eine Stunde köcheln lassen. Danach durch ein Sieb abgiessen, würzen – und fertig ist die Gemüsebouillon. Reste der Bouillon kann man in kleinen Portionen einfrieren.
So hat saldo getestet
Experten für Küchengeräte des Labors Applitest in Nürnberg (D) testeten zwölf Sparschäler auf diese Punkte:
- Praxistest: Drei Experten schälten Rüebli, Kartoffeln, Äpfel und Gurken. Sie massen die Dicke, Breite und das Gewicht des Schälguts. Zudem stoppten sie die benötigte Zeit für das Schälen. Am Ende bewerteten sie, wie gut das Rüsten funktionierte.
- Handhabung: Die Laborexperten prüften, wie angenehm die Sparschäler in der Hand liegen, wie einfach das Schälen geht, ob es viel Kraft braucht, ob sich die Produkte für Rechts- und Linkshänder eignen und ob man sich beim Schälen leicht verletzen kann.