Tränensäcke und Augenringe sind verbreitet. Wenig Schlaf, Flüssigkeitsmangel oder das zunehmende Alter können Gründe dafür sein, dass die Haut unter den Augen dunkler aussieht.
Dagegen helfen sollen Augenpads mit einer kühlenden, feuchtigkeitsspendenden Gel-Schicht. Diese farbigen Pads aus Plastik oder Papier klebt man sich für 10 bis 20 Minuten unter das Auge. Die Haut ist dort dünn und empfindlich. Deshalb wollte saldo herausfinden, ob die Produkte unproblematisch sind.
Expertinnen eines Kosmetiklabors prüften zwölf Produkte aus den Regalen der Grossverteiler. Sie sollten herausfinden, ob die Augenpads hautfreundlich und einfach in der Anwendung sind. Ein zweites Labor analysierte die Inhaltsstoffe der Pads.
Jedes dritte Produkt ungenügend
Ergebnis: Nur die zwei Produkte von Nivea und Annemarie Börlind schnitten insgesamt gut ab. Die häufigsten Kritikpunkte an den restlichen Produkten waren die nicht passende Form der Pads, eine schwierige Handhabung und eine schlechte Haftkraft.
Die Testerinnen bemängelten die Haftkraft von fünf Produkten. Zu den Pads «Eye Pad Mask Paradise Punch» von Yeauty um Beispiel schrieben sie: «Hält nicht lange auf der Haut, muss immer wieder nachjustiert werden.» Noch schlechter hafteten die «Hydro Gel Eye Patches» von Essence.
Einige Produkte liessen sich von Hand kaum aus der Verpackung lösen. Bei den Pads von Hej Organic gab eine Testerin auf und nahm schliesslich eine Schere zur Hand.
Vier Produkte erhielten eine ungenügende Gesamtnote. Die Augenpads «Eye Pad Mask Paradise Punch» von Yeauty und «Skinactive Hyaluron Cryo Jelly» von Garnier spürten die Testerinnen unangenehm auf der Haut.
Eine Probandin brach die Anwendung mit den «Cryo»-Pads von Garnier frühzeitig, ab, weil die Haut juckte. Eine andere Testerin notierte ein starkes Brennen bis zu einer Stunde nach der Anwendung. Auch die «Paradise Punch»-Pads fühlten sich nicht paradiesisch an.
Eine Expertin notierte nach dem Praxistest: «Die Haut hat nach der Anwendung gejuckt und war trocken.» Das starke Brennen habe erst nach dem Duschen nachgelassen und musste mit medizinischer Hautcreme behandelt werden.
Heikle Rückstände von Formaldehyd
Das Produkt von Well Beauté und die «Hydro Gel Eye Patches» von Essence wertete saldo aus Gründen der Gesundheitsvorsorge um eine Note ab. Der Grund: In beiden Augenpads fand das Labor Formaldehyd. Dieser Stoff dient der Konservierung der feuchten Pads.
Formaldehyd kann durch verschiedene Zutaten in die Pads gelangen. Formaldehyd gilt laut der europäischen Chemikaliendatenbank als stark hautreizend und augenschädigend. Dennoch ist diese Substanz bis zu einer gewissen Konzentration in kosmetischen Produkten erlaubt. Doch Formaldehyd ist in Produkten für den Augenbereich unnötig. Das zeigen zehn Augenpads im Test.
L’Oréal, Hersteller der Marke Garnier, verteidigt seine Produkte. Die Hautverträglichkeit werde an mehr als 100 Probanden geprüft. Laut dem internationalen Unternehmen könne es jedoch immer vorkommen, dass jemand ein Produkt nicht optimal vertrage. Der Hersteller der Essence-Produkte gibt an, kein Formaldehyd zu verwenden, und erklärt, die gefundene Menge sei nur gering.
Die beiden Produkte habe man im Rahmen der Entwicklung an 25 Probandinnen geprüft. Dabei sei es nicht zu Hautirritationen gekommen. Zudem würden die kritisierten «Hydro Gel Eye Patches» mittlerweile nicht mehr produziert. Die angepasste Version, die im Februar auf den Markt komme, verfüge über eine verbesserte Form und Haftung.
Mit den beiden guten Produkten von Nivea und Annemarie Börlind waren die Expertinnen im Praxistest zwar zufrieden. Aber mit Preisen um die 4 Franken pro Paar gehen die Pads schnell ins Geld, wenn man sie regelmässig verwendet. Wer die Haut um das Auge mit Feuchtigkeit versorgen will, hat günstigere Alternativen.
Tipp: Gurkenscheiben aus dem Kühlschrank
Im Test von Gesichtscremes etwa schnitt die «I am regenerierende Nachtcreme» aus der Migros sehr gut ab («K-Tipp» 1/2024). Sie befeuchtete die Haut sehr gut. Eine Dose kostet mit Fr. 3.95 so viel wie ein Paar Augenpads, reicht aber für viele Anwendungen. Für einen zusätzlichen kühlenden Frische-Kick eignen sich Gurken. Zwei Scheiben aus dem Kühlschrank für einige Minuten auf den Augen haben eine abschwellende Wirkung. Eine Gurke erhält man für rund 1 Franken.
So wurde getestet
Das Kosmetiklabor SGS Institut Fresenius in Wörgl (A) untersuchte für saldo zwölf selbstklebende Augenpads. Fünf Kosmetikexpertinnen im Alter von 28 bis 54 Jahren beurteilten die Produkte nach einmaliger Anwendung gemäss Anweisung der Hersteller. Unter den Testerinnen waren alle Hauttypen vertreten: von trocken bis fett und empfindlich bis unempfindlich. Die Expertinnen bewerteten das Aufkleben und das Abnehmen, die Haftkraft und allfällige Irritationen der Haut. Zwischen jeder Anwendung lagen mindestens 24 Stunden. Ein zweites Labor suchte zudem in den Augenpads nach allergieauslösenden Duftstoffen und hautreizendem Formaldehyd.