Beim Test im deutschen Prüfinstitut PZT liess saldo zwölf der meistverkauften Mixer antreten. Die Geräte mussten im Praxistest verschiedene Lebensmittel zerkleinern und einen Dauertest überstehen. Zudem prüfte das Labor Handhabung, Sicherheit und Lautstärke (siehe Kasten «So wurde getestet» auf Seite 21). Zum Vergleich mit dabei war ein Stabmixer.
Resultat: Kein Standmixer erhielt das Urteil «sehr gut». Auch für das teuerste Produkt von Kitchenaid gab es nur ein «gut». Fast gleichauf lagen der kleine «Mixolino» von Satrap sowie der Electrolux-Mixer. Sie sind robust, waren aber im Praxistest weniger gut als der Testsieger.
Kein Standmixer schaffte es, einen Babybrei zu pürieren. Grund: Die Mischung aus gekochten Kartoffeln, Rüebli, Fleisch und Wasser wird an die Wand der Behälter geschleudert. Dann drehen die Messer im Leeren. Das Fazit des Labors: «Für die Zubereitung von Babynahrung ungeeignet.»
Migros schreibt: «Für das Rezept würden wir eher einen Stabmixer empfehlen, da das Pürieren mit dem Standmixer nur bei ausreichender Flüssigkeit gelingt.» Das bestätigen die Resultate bei der Herstellung von Getränken: Alle Standmixer im Test zeigten eine gute Leistung.
Der Mixer «Trisa Pro Mix» überlebte den Belastungstest nicht
Bei der Zubereitung von Pesto und dem Zerkleinern von Eis trennte sich die Spreu vom Weizen. Beide Aufgaben meisterten nur die Produkte von KitchenAid und Philips sehr gut. Bei der Mehrheit der Mixer fanden die Tester grosse Käsestücke und ganze Basilikumblätter oder Pinienkerne in der Pesto-Sauce. Die Mixer von WMF, Trisa und der Migros zerhackten das Eis nur ungleichmässig.
Im Belastungstest mussten die Geräte Eis zerkleinern und danach bei maximaler Leistung Wasser mischen. Beim Trisa-Mixer endete dies mit Rauch, einem Knall und defektem Motor – und das bereits nach nur knapp einem Fünftel der geplanten Durchläufe. Trisa schreibt, dass man dies zum Anlass nehme, um Änderungen am Gerät vorzunehmen.
Bei den Mixern von Philips, Rotel und Mio-Star lief im Belastungstest Schmierfett aus und verfärbte das Wasser. Philips gibt zu, dass bei Überhitzung Fett auslaufen kann. Dieses sei jedoch nicht gesundheitsgefährdend. Rotel vermutet, dass beim getesteten Mixer die Dichtung beschädigt war. Man werde alles daran setzen, den Grund des Defektes herauszufinden.
Mixer im Vergleich zu früheren Tests immer lauter
Als «unerträglich laut und schrill», beschrieben die Experten das Geräusch des «Kult pro sweet berry». Die Messung des Schalldruckpegels ergab einen Wert von 84 Dezibel. Bei diesem Lärm können zwei Menschen im Abstand von einem Meter noch knapp normal miteinander sprechen. Der Hersteller WMF entgegnet, dass solche Werte für Hochleistungsgeräte marktüblich seien.
Die beste Note beim Kriterium «Geräusch» erhielt der Standmixer «Power Mix/Pro Silent». Allerdings ist er mit 69 Dezibel immer noch so laut wie der lärmigste Stabmixer im Test vor zwei Jahren.
So wurde getestet
Im Auftrag von saldo untersuchte das Prüfinstitut PZT im deutschen Wilhelmshaven 12 Standmixer in verschiedenen Kategorien:
Leistung im Praxistest
Die Standmixer mussten aus gekochten Kartoffeln, Rüebli, gekochtem Fleisch und Wasser einen Brei pürieren. Aus frischen Früchten (Ananas, Banane, Orange) und Fruchtsaft mussten sie einen Smoothie mischen und aus tiefgekühlten Himbeeren, Vanilleeis und Milch einen Shake herstellen. Die Experten liessen sie zudem Eiswürfel zerkleinern. Aus Käse, Basilikumblättern, Pinienkernen und Olivenöl mussten sie eine Pestosauce mischen. Das Labor bewertete Homogenität, Konsistenz und Rückstände.
Robustheit/Belastbarkeit
In einem Härtetest mussten die Mixer 30 Mal hintereinander sieben Eiswürfel zerkleinern und danach im Dauertest bei maximaler Leistung Wasser mischen. Die Experten liessen die Geräte jeweils 20 Sekunden laufen, danach gab es eine kurze Pause von 40 Sekunden. Das Ganze wurde 4 Mal wiederholt, danach gab es eine grössere Pause von 5 Minuten. Insgesamt mussten die Mixer im Test 300 solcher Durchläufe absolvieren.
Handhabung
Das Testteam prüfte die Bedienungsanleitung und wollte unter anderem wissen: Wie einfach lässt sich der Mixbecher aufsetzen? Wie gut lässt sich das Gerät bedienen und wie gut lassen sich die Geschwindigkeitsstufen regulieren? Kann man die Mischung nach dem Betrieb gut entnehmen? Lässt sich das Gerät einfach reinigen?
Geräusch und Sicherheit
Die Tester massen, wie viel Lärm das Gerät bei maximalem Betrieb verursacht. Um Verletzungen vorzubeugen, sollten die Messer nach dem Ausschalten sofort stoppen und erst nach Aufsetzen des Deckels mischen. Geprüft wurden weiter die elektrische Sicherheit und die Rutsch- und Standfestigkeit.
Tipps und Tricks zum Einkauf und Gebrauch
Der Stabmixer «Multiquick 5» von Braun war Testsieger im saldo-Test vor zwei Jahren (Ausgabe 7/12). Im aktuellen Test schnitt er in fast allen Punkten besser ab als die getesteten Standmixer. Einzig beim Zerkleinern von Eis war auch der schlechteste Standmixer besser als der «Multiquick 5».
Die Anschaffung eines Standmixers ist nur sinvoll, wenn oft Getränke oder flüssige Speisen wie Smoothies, Frappés, Suppen oder eisgekühlte Cocktails hergestellt werden. Standmixer eignen sich vor allem zur Zubereitung grosser Mengen. Das Gefäss ist geschlossen, spritzt nicht und mischt, ohne dass man daneben stehen muss. Einzige Ausnahme im Test war der «Mixolino»: Bei diesem Gerät muss der Schalter, wie bei einem Stabmixer, permanent gedrückt werden.
Wichtig: Von Anfang an genügend Flüssigkeit dazugeben. So drehen die Messer nicht im Leeren. Nach dem Pürieren einige Sekunden warten, bis man den Deckel öffnet. Zum Reinigen empfiehlt es sich, etwas warmes Wasser in den Becher zu geben und das Gerät nochmals kurz laufen zu lassen.