Sony besetzt die Spitzenplätze
Die Bild- und Tonqualität von digitalen Camcordern lässt zu wünschen übrig - das zeigt ein internationaler Test. Beim Kriterium «Fotoaufnahmen» fielen alle Geräte durch.
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saldo 17/2004
27.10.2004
Unangefochtener Testsieger ist Sony: Die fünf geprüften Modelle dieses Herstellers schafften es allesamt unter die ersten sechs Ränge. Das Erfreuliche: Qualität hat nicht unbedingt ihren Preis. Das billigste Gerät dieser Spitzengruppe, der Sony DCR-HC 14 E, schneidet nur unwesentlich schlechter ab als der doppelt so teure Sony DCR-HC 85 E.
In einem internationalen Gemeinschaftstest der europäischen Konsumentenorganisationen untersuchte die Fédération Romande des Consommate...
Unangefochtener Testsieger ist Sony: Die fünf geprüften Modelle dieses Herstellers schafften es allesamt unter die ersten sechs Ränge. Das Erfreuliche: Qualität hat nicht unbedingt ihren Preis. Das billigste Gerät dieser Spitzengruppe, der Sony DCR-HC 14 E, schneidet nur unwesentlich schlechter ab als der doppelt so teure Sony DCR-HC 85 E.
In einem internationalen Gemeinschaftstest der europäischen Konsumentenorganisationen untersuchte die Fédération Romande des Consommateurs (FRC) in Lausanne 18 Camcorder mit Preisen zwischen 578 und 1998 Franken. Mit Ausnahme des Hitachi-Modells (DVD) verwenden alle Geräte Mini-DV-Kassetten als Aufnahmemedium. Kein Testmodell erhielt in allen Teilkriterien gute Noten. Und ein «sehr gut» gab es nur gerade für ein einziges Modell beim eher zweitrangigen Kriterium der Vielseitigkeit (mitgeliefertes Zubehör und weitere Ausstattungsmerkmale).
Canon MVX 250 iE: Gute Bilder auch bei wenig Licht
Für die Benotung am stärksten gewichtet wurde die Bildqualität. Zwei Fachleute und drei interessierte Laien prüften diese mit Aufnahmen unter verschiedensten Bedingungen: bei Tageslicht, bei Kunstlicht sowie bei schwacher Beleuchtung. Bei Tageslicht schneiden der JVC GR-D 23 E sowie die beiden Sony DCR-HC 40 und DCR-PC 109 E besonders gut ab, während der Panasonic NV-GS 15 EG und der Sharp VL-Z 500 H-S eine ungenügende Teilnote einstecken mussten.
Der Sony DCR-PC 109 E brilliert auch bei Kunstlichtaufnahmen. Hier kamen die beiden Sharp-Camcorder VL-Z 500 H-S und VL-Z 100 H-S sowie JVC GR-DX 97 EK wegen der schlechten Farbwiedergabe nicht über ein «mangelhaft» hinaus.
Bei schwacher Beleuchtung waren die Resultate allgemein schlechter - mit einer Ausnahme: Canon MVX 250 iE liefert auch bei sehr wenig Licht ansprechende Bilder.
Apropos Bilder: Nicht alle der getesteten Geräte verfügen über eine Fotofunktion - und das ist offensichtlich auch besser so. Denn die Qualität der geschossenen Bilder reicht bei weitem nicht an jene eines digitalen Fotoapparats heran. Alle Geräte schnitten hier ungenügend ab, wobei der Canon MVX 250 iE und der Panasonic NV-GS 15 EG noch am besten beurteilt wurden. Beim Hitachi DZ-MV 580 E und beim Sharp VL-Z 950 S waren die Bilder in den Ecken deutlich dunkler als in der Mitte.
Um einen guten Film drehen zu können, muss sich der Autofokus rasch und richtig auf veränderte Bildausschnitte einstellen können. Bei diesem Prüfpunkt erhielten die beiden Sharp-Modelle VL-Z 100 H-S und VL-Z 500 H-S die Note «mangelhaft».
Wichtig ist auch die Tonspur. Der Test zeigte klare Schwächen bei den eingebauten Mikrofonen auf; bei manchen Geräten waren die Eigengeräusche wie etwa der Zoom zu hören statt das Lachen der gefilmten Person. Alle drei Sharp-Produkte sowie der JVC GR-D 23 E kamen hier besonders schlecht weg.
Besser beurteilten die Tester die Empfindlichkeit der Mikrofone gegen Windgeräusche - vor allem für Aussenaufnahmen ein entscheidendes Kriterium. Ausser den beiden Sharp-Modellen VL-Z 950 S und VL-Z 500 H-S schnitten alle getesteten Modelle gut ab.
Batteriewechsel: Bestnote für Sony DCR-HC 40
Für das Prüfkriterium «Handhabung» beurteilte eine Fachjury unter anderem die Gebrauchsanweisung, die Qualität des LCD-Displays sowie die Frage, wie einfach die Batterien gewechselt werden können. Für den Sony DCR-HC 40 gabs hier das beste Resultat - alle anderen Modelle waren gut oder genügend.
Auch bei der separat bewerteten Akku-Leistung zeigten sich grosse Unterschiede. Die schlechtesten Akkus gaben nach gerade mal 65 Minuten den Geist auf, während sich mit dem besten Modell mehr als zwei Stunden lang Aufnahmen machen liessen.
Mü
Verschiedene Aufnahmesysteme
Digitale Camcorder gelten als Ersatz für die (analogen) Videokameras. Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz 80 000 Stück verkauft; im laufenden Jahr werden es noch mehr sein. Parallel dazu sinken die Preise: 2002 betrug der Durchschnittspreis 1600 Franken, letztes Jahr lag er noch bei 1200 Franken.
Es gibt seit Jahren verschiedene Aufnahmemedien - am besten durchgesetzt haben sich die sogenannten Mini-DV-Bandkassetten: Diese speichern Signale in hoher Qualität digital - im Langspielmodus bis zu anderthalb Stunden.
Daneben gibt es die noch kleineren Micro-MV-Kassetten für besonders kompakte Camcorder und die DVD-Scheibe, die man nach der Aufnahme auf dem DVD-Player abspielen kann, sofern das Aufnahmeformat kompatibel ist. Weniger gebräuchlich ist die Secure-Digital-Speicherkarte (SD-Karte).