Gemeinsam mit Konsumentenschutzorganisationen aus aller Welt liess saldo 40 neueste Smartphones testen. Resultat: Am besten schnitt das «iPhone 13 Pro Max» von Apple ab. Sein Bildschirm spiegelte selbst in direktem Sonnenlicht nicht, und die Bildqualität der Kamera war gut. Bei maximaler Helligkeit hielt der Akku relativ lange: 33 Stunden. Die Musik klang gut, und die Rechenleistung war hoch. Mit 240 Gramm Gewicht zählt das iPhone aber zu den schweren Geräten. Und mit 1593 Franken ist es sehr teuer.
Produkte mit einer guten Kamera haben ihren Preis. So kostet etwa das «Galaxy S21+, 5G» von Samsung 949 Franken. Es hatte aber nur eine Akkulaufzeit von knapp 26 Stunden. Wer keine hochwertige Kamera benötigt, erhält für deutlich weniger Geld ein gutes Gerät. Etwa das «Poco X3 Pro» von Xiaomi für 273 Franken. Sein Bildschirm hat eine hohe Auflösung und einen sehr guten Touchscreen. Der Akku hielt fast 46 Stunden.
Das günstigste gute Gerät im Test ist das «Power U20» von Wiko für 159 Franken. Die Kamera war allerdings noch weniger gut als beim Xiaomi-Modell: Bei schwachem Licht liess die Bildqualität zu wünschen übrig, und die Bilder verwackelten oft – selbst bei Tageslicht.
Fairphone 3+ – nur genügend, dafür reparierbar
Smartphones können oft nicht repariert werden. Einige Hersteller versuchen das zu verbessern. So bewirbt etwa der niederländische Fairphone-Hersteller seine Geräte als «nachhaltig» und verspricht eine lange Lebensdauer. Tatsächlich ist das «Fairphone» eines der wenigen Handys im Test, das sich reparieren lässt. Akku, Display, Lautsprecher und Kamera kann man problemlos ersetzen.
Erfreulich: Das «Fairphone 3+» schnitt im Test besser ab als sein Vorgänger, das «Fairphone 3». So verbesserte sich etwa die Bildqualität beim Fotografieren. Und es überstand die 100 Teststürze mit wenigen Kratzern auf dem Geräterahmen. Die Akkulaufzeit war mit 21 Stunden aber eher kurz – und mit 439 Franken teurer als vergleichbare Smartphones. Dafür sammelt das Gerät keine privaten Daten, wie das fast alle anderen Modelle machen («K-Tipp» 17/2021). Das neue Fairphone 4 war im Zeitpunkt der Tests noch nicht erhältlich.
Zwei Smartphones fielen im Test mit einer ungenügenden Note durch: das «Carbon 1 MKII» von Carbon Mobile und das «6mq» von Shift. Carbon Mobile wirbt ebenfalls mit dem Nachhaltigkeitsargument. Das Gerät besteht aus Karbonfasern und wiegt nur 130 Gramm. Allerdings hält der Akku bei maximaler Helligkeit nur knapp 15 Stunden. Zudem musste das Smartphone nach dem Beregnungstest erst trocknen, bevor man wieder telefonieren konnte. Für rund 618 Franken darf man mehr erwarten.
Noch schlechter schnitt das Modell von Shift ab. Wie beim Fairphone lassen sich der Akku und andere Teile ersetzen. Und die Gerätegarantie verfällt nicht, wenn man das Gerät aufschraubt. Bei reduzierter Helligkeit hielt der Akku rund 27 Stunden – bei maximaler Helligkeit aber nur knapp 18 Stunden. Ausserdem ging der Bildschirm beim Falltest kaputt.
So wurde getestet
saldo testete mit der Organisation International Consumer Research & Testing (ICRT), einem Zusammenschluss von 35 Konsumentenschutzorganisationen aus Europa, den USA, Australien und Asien, die neusten Smartphones. Das waren die Kriterien des aktuellen Tests:
- Akku: Ein Roboterarm bediente das Smartphone so lange, bis der Akku leer war. Er spielte über WLAN Youtube-Videos ab, navigierte per GPS, telefonierte, fotografierte und rief Nachrichten ab. Bewertet wurde die Dauer, bis das Handy abstellt. Die Tester massen auch die Akku-Ladedauer.
- Sprachqualität/Telefonieren:Mit Hilfe eines künstlichen Kopfs prüfte das Labor die Sprachqualität beim Hören und Sprechen mit und ohne Umgebungslärm. Die Tester massen auch, wie schnell die Verbindung abreisst, wenn das Netz schlechter wird.
- Foto und Video: Experten und Testprogramme bewerteten die Qualität von Fotos – aufgenommen unter verschiedenen Bedingungen.
- Robustheit: Mit einem speziellen Kratzstift wurden Display, Gehäuse und Kamerafenster getestet. Die Experten protokollierten und bewerteten die Beschädigungen nach 50 und 100 Stürzen aus 80 Zentimetern Höhe in einer Falltrommel. Zudem liessen sie die Handys beregnen, um die Wasserfestigkeit zu testen.
- Musik: Die Tester überprüften die Klangqualität des Lautsprechers und mit einem hochwertigen Standardkopfhörer die Musikqualität. Auch getestet wurde, wie laut man störungsfrei Musik hören kann.
- Bedienen/Einrichten: Ist die Bedienung einfach? Ist der Bildschirm scharf, spiegelt er? Wie einfach lässt sich der E-Mail-Dienst einrichten?
- Arbeitsgeschwindigkeit: Wie schnell und einfach lässt es sich im Internet surfen?