Ein Mikrowellengerät kann praktisch sein: Tiefgefrorenes lässt sich in kurzer Zeit auftauen, Resten und Fertiggerichte können mühelos erwärmt werden. saldo wollte wissen, wie es um die Qualität der Mikrowellenherde bestellt ist, und schickte acht Modelle mit Preisen zwischen 50 und 150 Franken ins Labor (siehe «So wurde getestet» unten ).
Resultat: Nur Panasonic und Daewoo erhielten das Urteil «gut». Die beiden Modelle erreichten im Praxistest das beste Ergebnis. Alle übrigen hatten beim einen oder anderen Prüfpunkt Mühe.
Im Grossen und Ganzen schafften es alle Modelle, einen 500-Gramm-Block Hackfleisch gleichmässig aufzutauen. Mehr Mühe haben die Geräte, ein Gericht mit verschiedenen Lebensmitteln möglichst gleichmässig zu erhitzen. Zwei Geräte erhielten wegen zu grosser Temperaturunterschiede ungenügende Noten: Beim Durabase-Modell betrug die Differenz zwischen den Speisen 16 Grad Celsius und beim Samsung-Gerät sogar über 22 Grad.
Selbst bei der Zubereitung eines einzigen Lebensmittels – hier war das Kartoffelstock –, wird dieses nicht immer schön gleichmässig erhitzt. Einzig die beiden Testsieger erreichten gute Noten. Die grössten Temperaturunterschiede stellten die Experten bei Primotecq und Candy fest.
Heikle Lebensmittel unbedingt genügend lange garenWird das Essen unterschiedlich heiss, ist das nicht nur unangenehm, sondern unter Umständen auch gefährlich. Nämlich dann, wenn die Speisen zu wenig heiss und Keime nicht abgetötet werden. Bei heiklen Lebensmitteln empfiehlt es sich daher, sie genügend lange zu garen und zwischendurch umzurühren.
Damian Kramer von Fust schreibt zum Ergebnis der Eigenmarke Primotecq: «Wir werden versuchen, den beanstandeten Punkt zu verbessern, damit bei allen Gerichten eine gleichmässige Erwärmung stattfinden kann.» Walter Mehmann von Candy Hoover sagt, dass solche Tests normalerweise mit Wasser durchgeführt würden und dass das Candy-Gerät diese Tests problemlos bestanden hätte. Martin Amstler von Samsung weist darauf hin, dass die Ergebnisse bei eigenen Tests zufriedenstellend ausgefallen seien.
Gut bis sehr gut waren sieben Geräte beim Stromverbrauch. Einzig Satrap schnitt hier nur genügend ab. Das Gerät verfügt als einziges im Test über eine Grillfunktion. Damit lässt sich eine Lasagne knusprig gratinieren – dafür verlängert sich die Garzeit, und entsprechend steigt der Stromverbrauch.
Das Labor hat auch geprüft, ob die Mikrowellengeräte dicht sind. Beruhigend: Bei keinem Gerät entweicht zu viel Strahlung. Erlaubt sind 5 Milliwatt pro Quadratzentimeter (mW/cm2), die gemessenen Werte lagen bei maximal 0,4 mW/cm2.
Ganz risikolos ist das Kochen mit der Mikrowelle dennoch nicht. Gefährlich wird es zum Beispiel, wenn Speisen zu lange gegart und überhitzt werden. Vorsicht ist auch bei Lebensmitteln angebracht, die in einer Hülle stecken – etwa Eier oder Kartoffeln. Diese können platzen oder explodieren.
So wurde getestetDas ipi Institut für Produktforschung und Information GmbH im deutschen Esslingen prüfte die Mikrowellengeräte auf folgende Punkte:
1. Auftauen: 1 Kilogramm gefrorenes Hackfleisch (–20 Grad Celsius) wurde aufgetaut. Nach dem Auftauen massen die Tester die Temperatur des Hackfleisches im Innern und an der Oberfläche. Das Hackfleisch musste nach dem Auftauen eine Temperatur zwischen – 4 und +4 Grad Celsius haben, und die an den verschiedenen Orten gemessenen Temperaturen durften nicht zu weit auseinanderliegen.
2. Erwärmen Kombigericht: Es wurde geprüft, ob die Mikrowellengeräte in der Lage sind, ein Menü mit drei verschiedenen Speisen gleichmässig zu erhitzen. Bewertet wurde die Temperaturdifferenz zwischen den verschiedenen Lebensmitteln.
3. Gleichmässigkeit der Erwärmung: Bei diesem Prüfpunkt wurde 500 Gramm Kartoffelstock erhitzt und anschliessend an 12 Punkten die Temperatur gemessen.
4. Auftauen mit Garen: 400 Gramm tiefgekühlte Lasagne wurde in einem Schritt aufgetaut und gegart. Nach dem Versuch musste die Lasagne über 70 Grad heiss und möglichst gleichmässig erwärmt sein.
5. Handhabung: Bewertet wurde die Handlichkeit der Geräte (Tür, Griffe, Schalter, Programmierung, Display) sowie das Reinigen.
6. Sicherheit: Es wurde gemessen, ob Mikrowellenstrahlung beim Garen nach aussen dringt.
7. Stromverbrauch: Ermittelt und bewertet wurde der durchschnittliche Stromverbrauch bei den praktischen Prüfungen.
Bei der praktischen Prüfung wurde, wo vorhanden, die automatische Funktion verwendet. Bei Fehlen einer solchen wurden die Garzeiten anhand der Angaben in der Bedienungsanleitung gewählt.
Tipps zum gefahrlosen Umgang mit Mikrowellen gibts unter
www.bag.admin.ch/emf-faktenblaetter.