Schmutz auf Teppichboden: Für manche Staubsauger eine echte Herausforderung
Nicht alle Geräte im Test saugen Teppichböden tadellos sauber. Top sind zwei eher teure Geräte – aber auch günstigere Modelle zeigen gute Leistungen.
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saldo 15/2010
24.09.2010
Letzte Aktualisierung:
28.09.2010
Jeannette Büchel
Ob Teppich, Plättli oder Parkett: Ein guter Staubsauger muss mit allem klarkommen und möglichst viel Schmutz aufnehmen. Zudem sollte das Gerät einfach zu bedienen sein. Es sollte wenig Energie verbrauchen und obendrein eine möglichst lange Lebensdauer haben. Auch muss der Staubbeutelwechsel möglichst hygienisch sein.
Auf Parkettboden sind alle Staubsauger sehr gut
saldo hat zehn häufig verkaufte Modelle ins Labor ...
Ob Teppich, Plättli oder Parkett: Ein guter Staubsauger muss mit allem klarkommen und möglichst viel Schmutz aufnehmen. Zudem sollte das Gerät einfach zu bedienen sein. Es sollte wenig Energie verbrauchen und obendrein eine möglichst lange Lebensdauer haben. Auch muss der Staubbeutelwechsel möglichst hygienisch sein.
Auf Parkettboden sind alle Staubsauger sehr gut
saldo hat zehn häufig verkaufte Modelle ins Labor geschickt und geprüft, welche Geräte diese Anforderungen erfüllen (siehe unten). Neun Geräte haben einen Staubbeutel, nur Dyson sammelt den Staub in einem Behälter. Die Staubsauger im Test kosten zwischen 149 und 799 Franken.
Testsieger sind zwei relativ teure Geräte: Miele S 5 Ecoline Green und Philips Silent Star Energy Care FC 9306/02 – sie kosten rund 400 Franken. Aber auch günstigere Geräte wie Trisa 9446 Eco Power und Satrap Aspira Cambio (je Fr. 199.–) sowie Miostar Vac 4900 und Hoover Pure Power Green Ray TGP 1410 (je Fr. 249.–) erreichen ein gutes Gesamturteil.
Alle Staubsauger entfernen Partikel auf Parkett oder Plättli sehr gut. Auch wenn der Boden Ritzen oder Vertiefungen hat, in denen der Schmutz liegen bleibt, ist das für die Sauger keine grosse Herausforderung. Sie meistern auch diesen Prüfpunkt mit sehr guten Noten.
Bei Fasern im Teppich liefert Dyson die besten Resultate
Kritischer wird es bei Teppichen. Erst hier zeigt sich, welche Geräte wahre Meister sind. Nur 3 der 10 Modelle sind in der Lage, den Staub aus dem Teppich ordentlich zu entfernen: Miele, Hoover und Electrolux. Passabel gelingt dies mit Philips, Miostar, Trisa und Bosch. Ungenügend sind bei diesem Prüfpunkt Satrap, Rotel und Dyson.
Das Labor hat auch beurteilt, wie gut die Sauger Fasern vom Teppichboden aufnehmen können. Hier ist Dyson spitze: Er kann als Einziger die Fasern sehr gut entfernen. Schlechte Noten mussten die Prüfer hingegen dem Rotel-Sauger ausstellen. Dieses Gerät schaffte es zwar auch, Fasern zu entfernen, brauchte jedoch sehr viel länger als alle anderen.
Keines der getesteten Geräte fällt mit besonders guten Noten auf, wenn es den Staub entlang von Wänden aufnehmen muss. Die Besten schaffen gerade mal die Teilnote «genügend». In der Praxis bedeutet dies, dass man entlang von Fussleisten die Düse abnehmen muss, um den Staub direkt mit dem Metallrohr aufzunehmen.
Prüfpunkt Hygiene: Bosch und Dyson mit der Note «ungenügend»
Beim Wechseln der Staubbeutel und Filter sollte man möglichst nicht mit Schmutz in Berührung kommen. Bei der Hygiene erhielten Miele, Philips, Miostar und Satrap gute Noten. Negativ aufgefallen ist hier vor allem Dyson. Bei diesem Sauger beurteilten die Testpersonen das Leeren und Reinigen des Staubcontainers als «sehr unhygienisch».
Der Grund: Man muss den gesammelten Staub in den Abfall schütten, wobei er leicht zurück in den Raum entweichen kann. Zudem ist der Container von Hand zu reinigen. Staubbeutel hingegen lassen sich verschliessen und entsorgen, ohne dass man mit dem Staub in Berührung kommt. Cuno Singer, Geschäftsführer von Dyson Schweiz, schreibt, dass die Kunden zufrieden seien mit dem Behälter-Entleerungssystem.
Dauerbetrieb: Electrolux gab nach 89 Stunden den Geist auf
Im Motordauerlauf mussten die Geräte beweisen, dass sie eine lange Lebensdauer haben. 7 der 10 Geräte bestanden den Test ohne Schaden. Einzig Electrolux, Miostar und Satrap stiegen früher aus. Electrolux quittierte den Dienst bereits nach 89 Stunden.
Grund: ein Fehler in der Elektronik. Martin Rost von Electrolux Deutschland spricht von einem Ausnahmefehler und versichert, dass dieses Gerät in anderen Tests den Dauerlauf problemlos bestanden hätte.
3 der 10 Staubsauger sind mit hochwirksamen Hepa-Abluft-Filtern ausgerüstet: Philips, Miostar und Electrolux. Sie blasen praktisch keinen Staub in die Umgebung zurück.
Energieverbrauch: Fünf Modelle mit guten Noten
Doch nicht alle Geräte halten so dicht, wie sie sollten. Vergleichsweise schlecht sind die Werte beim Staubrückhalt für Hoover, Satrap und Bosch. Sowohl Candy Hoover wie auch Bosch betonen, dass ihre eigenen Messungen bessere Werte ergeben hätten.
Früher protzten die Hersteller in der Werbung mit hohen Wattzahlen. Heute werben sie mit Schlagworten wie Green, Eco und Öko. Punkto Energieverbrauch hat also ein Umdenken stattgefunden, denn eine hohe Wattzahl allein garantiert keine hohe Saugleistung. Diese hängt auch von Kriterien wie der Luftführung im Gerät sowie der Konstruktion von Düse und Filtern ab.
Das Prüflabor hat ermittelt, wie viel Energie die Staubsauger brauchen, um 10 m2 Teppich zu saugen. Gute Noten in Bezug auf den Energieverbrauch erreichen Miele, Philips, Trisa, Hoover und Rotel. Die Aufnahmeleistung dieser Staubsauger beträgt zwischen 1100 und 1300 Watt. Mit Ausnahme von Rotel überzeugen die Geräte auch bei der Staubaufnahme. Dies zeigt, dass es stromsparende Geräte mit guter Leistung gibt.
So wurde getestet
Das deutsche Prüflabor SLG prüfte im Auftrag von saldo die Qualität der Staubsauger.
- Saugen: Die Laborexperten legten auf Teppich und harten Böden Staub aus und beurteilten, welchen Anteil des Staubs (in Prozent) die Geräte einsaugen konnten. Auf dem Teppich prüften die Tester zudem, wie gut die Sauger Staub aufnehmen, wenn der Staubbeutel bereits 100 oder 400 Gramm Staub enthält.
Auch walzten die Experten auf dem Teppich Fasern ein und notierten, wie viel Zeit benötigt wurde, um die Fasern einzusaugen und die Saugerdüse wieder zu reinigen. Schliesslich prüften die Tester, wie gut die Geräte entlang der Wand reinigen. Festgehalten wurde, wie breit (in Millimetern) der nicht gereinigte Streifen ist.
- Handhabung: Fünf Probanden beurteilten, wie einfach das Öffnen und Schliessen der Geräte, das Entnehmen und Reinigen des Staubbehälters, das Wechseln des Staubbeutels sowie der Filter gelingt. Zudem benoteten die Tester, wie hygienisch das Entleeren des Staubbehälters oder das Wechseln des Staubbeutels ist und ob man beim Filterwechsel mit dem Schmutz in Berührung kommt.
- Technische Prüfungen: Die Experten massen, wie viel Staub die Sauger zurückhalten, und berechneten, wie viel Energie ein Gerät verbraucht, um 10 m² Teppich zu saugen. Schliesslich wurden die Motoren einem Dauerlauf unterzogen: 14,5 Minuten Betrieb, danach 30 Sekunden Pause. Der Zyklus wurde während 600 Stunden wiederholt.