Ein Labor prüfte für saldo zehn Haarglätter. Dabei bewerteten weibliche Testpersonen, wie einfach sich mit den Geräten die Haare glätten liessen und ob man damit ohne Probleme Locken formen konnte. Die Laborexperten massen zudem die Temperatur beim Handgriff nahe der Funktionsfläche der Geräte.
Ergebnis: Das Glätten der Haare gelang fast mit allen Geräten gut. Testsieger ist der «Straight 230 ION» der Migros-Marke Miostar. Die Testpersonen beurteilten sowohl das Glätten als auch das Formen von Locken positiv.
Das Miostar-Modell war auch punkto Handhabung am besten, und die Bedienung war einfach. Es verfügt über ein langes Kabel und heizte schnell auf. Das günstigste der guten Geräte ist der Haarglätter «S 5525 PRO-Ceramic» von Remington. Er kostet 10 Franken weniger als der Testsieger. Beim Glätten der Haare war er fast gleich gut, beim Formen von Locken aber nur knapp genügend – und damit bei diesem Kriterium das schlechteste Gerät im Vergleich.
Gesamthaft «ungenügend» ist der Haarglätter «OK OTS 1822 B» von Ok, einer Marke von Media-Markt. Besonders Frauen mit festem Haar bemängelten das Glättergebnis. Auch beim Formen von Locken gehörte der Glätter von Ok zu den schlechtesten Modellen. Zudem wurde es im Daumenbereich in der Nähe der Heizplatten sehr heiss. Bei höchster Benutzungsstufe mass das Labor 98 Grad Celsius. Laut Norm dürften es nur 70 Grad sein. Andere Produkte wurden noch heisser.
So zeigte das Thermometer beim «Smooth Finish 230 ST250E» von Babyliss schon auf der mittleren Stufe fast 100 Grad Celsius an, auf der höchsten Stufe waren es gar 112 Grad. Wer das Gerät verwendet, sollte daher einen Hitzehandschuh tragen.
Geräte nicht auf höchster Stufe verwenden
Hohe Temperaturen sind für Haare ein Problem. Die meisten Haarglätter erhitzten die Heizplatten auf bis zu 230 Grad. Haare vertragen laut der deutschen Stiftung Warentest aber nur bis zu 200 Grad. So zeigte etwa eine Studie aus England, dass Haare ab einer Temperatur von 220 Grad dauerhaft beschädigt werden: Sie zersplittern und werden trocken.
Deshalb sollte man Haarglätter nie auf der höchsten Stufe verwenden. Zu beachten ist auch: Nicht jeder Haartyp ist gleich widerstandsfähig. Feine, gefärbte oder bereits geschädigte Haare vertragen weniger Hitze. Zudem sollte man sie nicht jeden Tag glätten, sonst können sie auch bei tieferen Temperaturen an Elastizität verlieren und strohig werden.
So wenden Sie Haarglätter richtig an
- Glätten: Vom Nacken zum Gesicht hin arbeiten. Zuerst das Unterhaar glätten, dann das Deckhaar. Jeweils eine Strähne zwischen Zeige- und Mittelfinger legen, mit dem Glätter am Haaransatz erfassen und das Gerät langsam bis zu den Spitzen ziehen.
- Locken formen: Für weniger Volumen das Eisen senkrecht ansetzen, für mehr Volumen waagrecht. Wie beim Glätten erfasst man mit der Zange eine Strähne. Dann das Gerät um 180 Grad drehen und bis in die Haarspitzen ziehen. Für mehr Halt die Locken mit Clips fixieren und auskühlen lassen. Nach dem Auskühlen die Clips entfernen und die Locken kämmen.
So wurde getestet
saldo liess in einem Labor zehn Haarglätter untersuchen. Die Testkriterien im Überblick.
- Praxistest: Das Labor wählte zehn Frauen mit unterschiedlichen Haartypen aus. Die Testpersonen waren mindestens 18 Jahre alt und hatten Erfahrung mit Haarglättern. Sie bewerteten das Glättresultat, den Glanz, die Kämmbarkeit und ob die Haare nach dem Gebrauch statisch aufgeladen waren. Zudem prüften sie, ob mit den Haarglättern schöne Locken entstanden. Bei der Handhabung bewerteten die Testpersonen folgende Punkte: Wie einfach ist die Bedienung? Wie lange dauert das Aufheizen? Wie schwer ist das Produkt? Ist das Kabel genügend lang? Entstehen bei der Anwendung Gerüche?
- Gehäusetemperatur: Die Laborexperten massen die Temperatur beim Handgriff nahe der Funktionsfläche, und zwar bei mittlerer und bei höchster Stufe. Betrug die Temperatur auf höchster Stufe 80 Grad Celsius oder mehr, gab es 0,2 Noten Abzug. Wurde diese Temperatur bei mittlerer Stufe erreicht, gab es 0,5 Noten Abzug. Wurde der Bereich 100 Grad heiss, gab es 1 Note Abzug.
Automatische Stäbe sorgen für die schönsten Locken
Mit den Haarglättern im Test kann man auch Locken formen. Wer die Haare nur so bearbeiten will, kann auch einen Lockenstab verwenden.
Der «K-Tipp» prüfte im Jahr 2022 zehn Modelle. Ergebnis: Die schönsten Locken gelangen mit zwei kleinen automatischen Geräten, welche die Haare per Knopfdruck auf die Stäbe wickeln («K-Tipp» 18/2022). Von den beiden sehr guten Lockenstäben ist der «Ikohs Kurline Tourmaline» von Create weiterhin erhältlich (Fr. 48.–, Digitec.ch).
Gut und deutlich günstiger ist der Lockenstab «KHC 3310» der Media-Markt-Marke Koenic. Er kann Haarsträhnen zwar nicht automatisch einrollen, war aber mit 315 Gramm das leichteste Gerät im Test. Bei langen und dicken Haaren kann das Drehen von Locken anstrengend sein. Dann ist ein weniger schweres Gerät von Vorteil, weil man weniger schnell ermüdet.
Sehr guter Lockenstab («K-Tipp» 18/2022):