Nur zwei wirklich starke Produkte
Eingebrannter Schmutz im Backofen kann hartnäckig sein. saldo sagt, welche Backofenreiniger den Krusten am wirkungsvollsten zu Leibe rücken.
Inhalt
saldo 10/2008
27.05.2008
Jeannette Büchel
Wenn etwas beim Backen oder Braten daneben geht, ist Putzen angesagt. Je länger man damit zuwartet, desto mühseliger wird es, die Verkrustungen zu entfernen. Eingebranntes lässt sich oft nicht mehr durch Schrubben allein entfernen, Spezialmittel müssen her.
saldo hat getestet, wie gut Backofenreiniger unterschiedliche Verschmutzungen entfernen.
Getestet wurden neben den bekanntesten Produkten einige Reiniger, die in Apotheken und Drogerien oder nur ...
Wenn etwas beim Backen oder Braten daneben geht, ist Putzen angesagt. Je länger man damit zuwartet, desto mühseliger wird es, die Verkrustungen zu entfernen. Eingebranntes lässt sich oft nicht mehr durch Schrubben allein entfernen, Spezialmittel müssen her.
saldo hat getestet, wie gut Backofenreiniger unterschiedliche Verschmutzungen entfernen.
Getestet wurden neben den bekanntesten Produkten einige Reiniger, die in Apotheken und Drogerien oder nur via Internet erhältlich sind. Völlig überzeugt haben gerade mal 2 der 10 Reiniger: Electrolux Reinigungsmittel für Backöfen und Roste und SP 5 Fettlösendes Reinigungsgel.
Die Experten brachten zwei unterschiedliche Verschmutzungen auf Backblechen an und liessen sie einbrennen: Eine Mischung aus Sirup, Mehl und Zucker, wie sie beim Kuchenbacken entstehen kann, und eine Mischung aus Bratensauce und Schmelzkäse, wie sie beim Gratinieren vorkommt. Nach der Einwirkzeit reinigten die Tester die Bleche mit einem Spülschwamm unter fliessendem Wasser.
Die fetthaltige Mischung war für alle Reiniger spielend zu bewältigen. Vier Produkte erhielten gar die Bestnote: SP 5, Electrolux, Frap und Zac.
Sirup-Mehl-Zucker: Miele und VC Intensif ohne Wirkung
Deutlich mehr Mühe hatten die Backofenreiniger mit der Sirup-Mehl-Zucker-Mischung. Nur die beiden Testsieger waren in der Lage, diese Verkrustung problemlos zu entfernen. Bei Miele und VC Intensif hingegen blieb die Wirkung aus. Miele kommentierte das Ergebnis nicht. Werner Vetterli von der Vetterli Chemie AG, Herstellerin des VC Intensif Fettlöser M 10, macht darauf aufmerksam, dass dieses Produkt als Fettlöser und Universalreiniger konzipiert sei und dass seine Firma auch einen speziellen Backofen- und Grillreiniger im Angebot habe. saldo hat den VC Intensif mitgetestet, weil er ausdrücklich als «Glaskeramik-, Backofen- und Grillreiniger» angepriesen wird.
Oft empfehlen Hersteller eine längere Einwirkungszeit, um stark Eingebranntes zu entfernen. Da ist es wichtig, dass der Reiniger auch auf senkrechten Flächen wie der Backofenwand haftet. Sehr gut war hier nur Krust-Ex.
Nach der Anwendung der Reiniger sollte man den Backofen gründlich putzen. Es zeigte sich aber, dass das Wischen mit einem feuchten Lappen nicht genügt, um alle Rückstände der Reiniger zu entfernen. Am besten putzt man mit Hilfe von Spülmittel nach.
Sind die Verschmutzungen nur punktuell, ist es unnötig, den ganzen Ofen einzusprühen. Leider lässt sich nur der Miele-Reiniger gezielt anwenden. Er hat eine drehbare Öffnung am Sprühkopf, mit der die Präzision verbessert werden kann.
Schliesslich überprüften die Experten die Vollständigkeit und Verständlichkeit der Gebrauchsanweisungen. Das ist wichtig, weil die Reiniger oft aus aggressiven Chemikalien bestehen. So enthalten einige Produkte Natriumhydroxid, auch Ätznatron genannt. Deshalb müssen die Mittel alle das entsprechende orange-schwarze Gefahrensymbol aufweisen. Generell sollte man die Dämpfe der Backofenreiniger nicht einatmen. Auch sollten die Reiniger nicht in Kontakt mit der Haut kommen. Es empfiehlt sich, Handschuhe zu tragen und während des Reinigens gut zu lüften.
So wurde getestet
Die Reinigungskraft der Backofenreiniger prüften die Experten des Instituts für Landtechnik, Sektion Haushaltstechnik, der Universität Bonn in einem Praxistest. Dazu wurden emaillierte Backbleche mit einer Schmelzkäse-Bratensauce-Mischung und mit einer Sirup-Mehl-Zucker-Mischung angeschmutzt. Der Schmutz wurde 45 Minuten lang bei 200 Grad Celsius eingebrannt. Danach mussten die Reiniger zeigen, wie gut sie diese beiden Schmutzarten entfernen.
Die Einwirkzeit wurde nach den Angaben auf der Gebrauchsanweisung bestimmt. Manche Hersteller empfehlen für ihr Produkt eine Einwirkzeit von unter einer Stunde, andere geben an, bei hartnäckigem Schmutz den Reiniger über Nacht einwirken zu lassen. Das Labor hat die Einwirkzeiten vereinheitlicht und die Reinigungswirkung (je nach Gebrauchsanweisung) nach 30 Minuten, 2 oder 16 Stunden beurteilt. Für jede dieser Einwirkzeiten wurden neun Versuche unternommen. Die Tester beurteilten die Ergebnisse und bildeten aus den Resultaten einen Mittelwert.
Auch die Handhabung wurde geprüft. Hier bewerteten die Experten, wie gut sich die Reiniger auftragen lassen, ob sie an senkrechten Flächen haften, ob sich die Rückstände leicht entfernen lassen und ob die Gebrauchsanweisung vollständig, übersichtlich und verständlich ist.