Sonne, Wind und heisses Föhnen können das Haar schädigen. Es verliert an Glanz und wirkt dann spröde. Pflegespülungen (Conditioner) versprechen hier Abhilfe. saldo hat zusammen mit der Fernsehsendung «Kassensturz» zehn oft verkaufte Pflegespülungen in zwei spezialisierte Labors geschickt. Eines untersuchte die Produkte auf problematische Inhaltsstoffe. Das andere bewertete in einem Praxistest mit ausgebildeten Coiffeusen, wie gut sich die nassen Haare nach Anwendung der Pflegespülungen kämmen lassen und wie stark sie glänzen (siehe Unten «So wurde getestet»).
Nur ein Produkt war im Anwendungstest nicht gut
Erfreuliches Ergebnis: Beim Anwendungstest erreichten alle Pflegespülungen eine gute Bewertung – ausser das Produkt von Coop Naturaline. Testsieger ist die «Gliss Kur Total Repair Spülung» von Schwarzkopf. Sie macht die Haare gut kämmbar und enthält wie auch der «Intense -moisture Conditioner» der Migros-Eigenmarke I am keine heikle Substanzen. Nachteil der Migros-Spülung: Die Haare liessen sich nach der Anwendung weniger gut kämmen. Das ergab in diesem Prüfpunkt nur eine genügende Note.
Sechsmal günstiger als der Testsieger von Schwarzkopf ist die «Spülung Aufbau & Glanz» von Ombia. Sie erhielt im Anwendungstest die gleich gute Bewertung. Allerdings enthält die Spülung zwei schwach allergene Duftstoffe in einer Konzentration von über 100 mg pro Kilo.
Bei der Glanzwirkung war das Nivea-Produkt am besten
Schwierigkeiten hatten die Spülungen, die Haare zum Glänzen zu bringen. Hier gab es für die meisten Produkte nur genügende Noten. Die beste Note holte sich die «Pflegespülung Diamond Gloss Care» von Nivea. Dafür schnitt das Produkt bei der Handhabung ungenügend ab. Die Coiffeusen hatten Mühe, die dickflüssige Spülung aus der Kunststoff-flasche zu bringen. Schwierig war schliesslich auch das Verteilen der Spülung im Haar.
Bei den Inhaltsstoffen zeigten sich grosse Unterschiede. Die «Repair & Care Pflegespülung» von Pantene enthält polyzyklische Moschusverbindungen, Thiazolinone sowie drei schwach allergene Duftstoffe. Die gesammelten Abzüge ergaben eine ungenügende Gesamtnote.
Die Hersteller schreiben dazu, die Inhaltsstoffe in ihren Produkten würden den Schweizer Gesetzen entsprechen.
So wurde getestet
Das Institut Schrader (D) führte bei 100 Testpersonen einen Halbseitentest durch. Dabei werden die Haare mit einem Shampoo gewaschen und dann ausgespült. In der Folge werden jedem Probanden zwei Pflegespülungen auf jeweils einer Seite des Kopfes aufgetragen. Gelernte Coiffeusen bewerteten, wie gut sich die nassen Haare kämmen lassen und wie stark die Haare danach glänzten. Zudem benoteten sie, wie sie die Spülungen entnehmen, verteilen und ausspülen konnten. Jede Pflegespülung wurde bei 20 Probanden eingesetzt.
Das Hamburger Labor Eurofins untersuchte die Pflegespülungen auf heikle Inhaltsstoffe:
Allergene Duftstoffe: 26 Stoffe, die Allergien auslösen können, müssen ab einer Menge von 100 Milligramm pro Kilogramm deklariert sein.
Polyzyklische Moschusverbindungen, Cashmeran: Kosmetikprodukte können mit diesen Stoffen künstlich parfümiert werden. Sie gelten zum Teil als gesundheitlich problematisch. Sie reichern sich im Fettgewebe an und sind in der Umwelt nur schwer abbaubar.
Formaldehyd: Gilt als krebserregend und reizt schon in geringen Mengen die Haut. Erfreulich: In keiner der untersuchten Spülungen wurde Formaldehyd gefunden. Beim «K-Tipp»-Test im Jahr 2007 wurde der Stoff noch in fast jeder dritten Pflegespülung verwendet.
Thiazolinone: Werden als Konservierungsmittel verwendet. Sie können Allergien auslösen.
Phtalate: Einige dieser Weichmacher wirken wie Hormone. Phtalate fand das Labor in keinem der Produkte. Das war beim erwähnten «K-Tipp»-Test noch anders.
Natürliche Mittel für die Haarpflege
Man kann die Haare auch mit Hausmitteln wie Olivenöl oder Bier pflegen. In der Regel sind die Resultate aber nicht gleich gut wie mit Spülungen. Hier einige Beispiele:
Olivenöl: Hilft gegen trockene Haare. Zuerst die Haare mit einem sanften Shampoo waschen und dann kämmen. Anschliessend angewärmtes Olivenöl in die feuchten Haare einarbeiten. Die Haare mit einem warmen Handtuch einpacken und frühestens nach einer Stunde mit Shampoo und Wasser auswaschen. Wichtig: Zu viel Öl macht die Haare fettig und strähnig.
Essig: Bringt Glanz in die Haare. Einenw Liter lauwarmes Wasser mit 200 ml Apfelessig mischen und als Spülung verwenden. Wichtig: Bei empfindlicher Kopfhaut ist Essig nicht geeignet.
Bier: Hilft gegen fettige Haare. Nach dem Waschen die Haare grosszügig mit Bier einmassieren. Gut ausspülen.
Brennnesseltee: Stärkt die Kopfhaut. Tee ins feuchte Haar und in die Kopfhaut einmassieren. Tee nicht ausspülen.
Thymiantee: Mindert Bildung von Haarschuppen, wenn er in die Kopfhaut einmassiert wird. Tee nicht ausspülen.