Saldo hat zusammen mit europäischen Konsumentenschutzorganisationen 18 neue Smartphones getestet. Die Preisunterschiede waren riesig: Die Handys kosteten zwischen 168 und 1489 Franken. Trotzdem schnitten alle mit einer guten Gesamtnote ab – auch die weniger teuren Geräte. Das günstigste Produkt im Test gehört sogar zu den besten Smartphones: das «Y7 2019» von Huawei für 168 Franken. Mit 30 Stunden hielt der Akku lange durch. Zum Vergleich: Das «Xperia 1» von Sony für 949 Franken machte schon nach knapp 19 Stunden schlapp.
Das Huawei-Gerät war zudem robust und die Sprachqualität beim Telefonieren hoch. Nachteil: Besonders bei schwachem Licht wurden Fotos unscharf. Und wenn man stark zoomte, war die Bildqualität unbefriedigend.
Wer Wert auf gute Fotos legt, muss tiefer in die Tasche greifen: Nur die teuersten Smartphones überzeugten beim Fotografieren, darunter der Testsieger «Galaxy Note 10+» von Samsung für 1129 Franken. Die Front- und die Selfiekamera waren gut. Selbst bei schwachem Licht gelangen Bilder in hoher Qualität. Der Akku hielt mit 28 Stunden zwar etwas weniger lang als der des Huawei «Y7 2019», dafür war das Produkt deutlich schneller wieder aufgeladen.
Erwähnenswert: Sowohl beim GPS als auch bei der Bedienung bekam das «Galaxy Note 10+» eine sehr gute Note. Weit vorne platziert ist auch das vergleichsweise günstige «Pixel 3a» von Google für 461 Franken. Die Kamera verpasste knapp eine gute Bewertung.
Bei den neuen Geräten von Apple ist die Bilanz durchzogen. Das «iPhone 11 Pro Max» war fast gleich gut wie der Testsieger «Galaxy Note 10+» von Samsung. Die Kamera war sogar etwas besser. Mit fast 1489 Franken ist es aber 360 Franken teurer. Stossend: Das Display des «iPhone 11 Pro» war nach dem Falltest von Rissen übersät. Eine Hülle ist deshalb dringend zu empfehlen. Das 878 Franken teure «iPhone 11» hatte durchwegs gute Noten – einziger Schwachpunkt war wie beim «Xperia 1» von Sony der Akku.
Die drei günstigsten Smartphones im Test bieten alle 32 Gigabyte Speicherplatz: das «Y7 2019» von Huawei, das «K40» von LG und das «Galaxy A10» von Samsung. Für die meisten Smartphonebesitzer reicht das ohne Weiteres aus.
Fazit: Leute, die keinen grossen Wert auf eine gute Kamera legen, können auch ein günstiges Smartphone kaufen. Bei Sprachqualität, Robustheit und Bedienung zeigten sich im Test keine grossen Unterschiede. Und die Akkulaufzeit hat wenig mit dem Preis zu tun. Es gibt teure und günstige Handys, die lange durchhalten.
So wurde getestet
saldo testet mit der Organisation International Consumer Research & Testing (ICRT) laufend die neusten Smartphones. Die ICRT ist ein Zusammenschluss von 35 Konsumentenschutzorganisationen aus Europa, den USA, Australien und Asien. Das waren die Kriterien des aktuellen Tests:
Akku: Ein Roboterarm bediente das Smartphone so lange, bis der Akku leer war. Er spielte über WLAN Youtube-Videos ab, navigierte per GPS, telefonierte, fotografierte und rief Nachrichten ab. Bewertet wurde die Betriebsdauer, bis das Handy abstellt. Die Tester massen auch die Ladedauer der Akkus.
Robustheit: Mit einem speziellen Kratzstift wurden Display, Gehäuse und Kamerafenster getestet. In einer Falltrommel protokollierten und bewerteten die Experten die Beschädigungen nach 50 und 100 Stürzen aus 80 cm Höhe. Zudem liessen sie die Handys beregnen, um die Wasserfestigkeit zu testen.
Sprachqualität/Telefonieren: Mit Hilfe eines künstlichen Kopfs prüfte das Labor die Sprachqualität beim Hören und Sprechen mit und ohne Umgebungslärm. Die Tester massen auch, wie schnell die Verbindung abreisst, wenn das Netz schlechter wird.
Foto und Video: Experten und Testprogramme bewerteten die Qualität von Fotos – aufgenommen unter verschiedenen Bedingungen.
Musik: Die Klangqualität wurde mit den beiliegenden Kopfhörern und mit einem hochwertigen Standardkopfhörer getestet.
Bedienen/Einrichten: Experten beurteilten die Handhabung – inklusive Lesbarkeit des Displays.
GPS/Navigation: In einem Praxistest wurde geprüft, wie schnell die Ortung erfolgt und wie genau das GPS funktioniert. Wie verhält sich das Navi, wenn man von der Route abweicht? Sind die Anweisungen gut hörbar?