Saldo testete zehn Mikrowellengeräte mit Preisen zwischen 70 und 284 Franken. Acht davon verfügen über eine Grillfunktion, mit der laut Herstellern knusprig-braunes Fleisch gelingen soll. Im Test erzielten aber nur zwei Geräte in diesem Prüfpunkt gute Ergebnisse. Darunter der Testsieger «YC-MG51E» von Sharp: Das Poulet wurde in diesem Modell gleichmässig heiss, schön braun und blieb saftig. Ebenfalls gut gelang die Zubereitung von gefrorener Lasagne und einer Tiefkühlpizza. Das Gerät schnitt lediglich beim Erhitzen von Wasser im Schoppen nur genügend ab.
Eine bessere Note erzielte bei diesem Kriterium das zweitplatzierte Gerät, das «MGF23330W» von Beko: Nach 30 Sekunden war das Wasser schon rund 22 Grad wärmer.
Schwächer beim Erhitzen von Wasser im Schoppen waren das «MW 7763» von Severin sowie das «MG 20» von Caso. Probleme beim Erhitzen gab es auch beim getesteten Gerät von Whirlpool: Das Wasser wurde zwar heiss, aber das Grillieren misslang. Das Poulet war kaum gebräunt.
Das günstigste Gerät erhält die beste Note
Mikrowellen mit Grillfunktion sind eher teuer. Die meisten Produkte kosten zwischen 150 und 284 Franken. Immerhin: Mit dem Testsieger von Sharp für 134 Franken ist die günstigste Mikrowelle mit Grillfunktion auch die beste.
Wer weniger Geld ausgeben möchte, legt sich ein günstigeres Mikrowellengerät ohne Grillfunktion zu: Die beiden getesteten Modelle kosten nur rund 70 und 82 Franken. Sie verbrauchten deutlich weniger Strom. Besonders gross war der Unterschied im Standby. Die Modelle ohne Grillfunktion benötigten nur etwa einen Zehntel so viel Energie, wenn sie nicht gebraucht wurden. Beim Erhitzen von Wasser im Schoppen gehörten die «OMW 2022» von OK sowie die «MOC20100WFB» von Beko zudem zu den besten Geräten im Test. Beim Aufwärmen von gefrorener Lasagne schnitten sie jedoch nur genügend ab.
Mikrowellengeräte funktionieren mit elektromagnetischen Strahlen. Diese bringen die einzelnen Moleküle der Speisen in Bewegung. Durch die Reibung entsteht Hitze. Die Strahlung rund um das Gerät war wie schon beim letzten saldo-Test kein Problem (saldo 16/2019). Das Bundesamt für Gesundheit schreibt vor, dass in einem Radius von 5 Zentimetern eine Strahlung von höchstens 5 Milliwatt pro Quadratzentimeter (mW/cm2) erlaubt ist. Das Labor mass maximal 0,91 mW/cm2.
Achtung: Bei älteren Geräten – zum Beispiel mit beschädigter Tür – kann mehr Strahlung austreten. Das kann andere Elektrogeräte stören oder bei sehr elektrosensiblen Leuten Kopfschmerzen auslösen.
Die besten Mikrowellen aus dem letzten Test
saldo prüfte 2019 zehn günstige Mikrowellen mit Grill (saldo 16/2019). Testsieger wurde mit dem Modell «R642INW» wie in der aktuellen Untersuchung ein Gerät von Sharp. Dieses erwärmte Lebensmittel schnell und gleichmässig und war einfach zu bedienen. Nur genügend schnitt das «Wave 100» von Miostar ab. Das Modell «Microwave Oven & Grill» von Intertronic war schon beim Kauf defekt.
Folgende guten Geräte sind noch erhältlich:
- Sharp R642INW (Fr. 108.–, Brack.ch)
- Primotecq MW 5920 Mikrowelle mit Grill (Fr. 199.90, Fust.ch)
- Weber Home Mikrowelle 20 l mit Grill (Fr. 99.–, Nettoshop.ch)
- Trisa Micro Plus (Fr. 109.–, Hornbach.ch)
- OK OMW 2221 S CH Mikrowelle mit Grillfunktion (Fr. 79.95, Mediamarkt.ch)
So wurde getestet
saldo testete zusammen mit der Organisation International Consumer Research & Testing (ICRT) zehn Mikrowellen. Acht davon hatten eine Grillfunktion. Die ICRT ist ein Zusammenschluss von 35 Konsumentenschutzorganisationen aus Europa, den USA, Australien und Asien. Ein Fachlabor prüfte folgende Punkte:
- Lebensmittel erhitzen: Gelingt es den Mikrowellengeräten, ein Stück Tiefkühlpizza wie gewünscht zuzubereiten? Wie stark können die Geräte innerhalb von 30 Sekunden 180 Milliliter Wasser in einem Schoppen erhitzen? Bei den Mikrowellen mit Grillfunktion wurden zudem zwei weitere Gerichte zubereitet: Tiefkühllasagne sowie ein frisches 1200 Gramm schweres Poulet. Bei der Lasagne mussten die Geräte beweisen, dass sie in der Lage sind, ein tiefgefrorenes Fertiggericht in einem kombinierten Vorgang aufzutauen und aufzuwärmen. Beim Poulet ging es um die Grillfunktion.
- Auftauen: Die Experten legten 500 Gramm Rindshackfleisch, das auf minus 20 Grad tiefgekühlt worden war, zum Auftauen in die Geräte. Danach warteten sie sieben Minuten. Anschliessend massen die Experten die Temperatur an neun Stellen im Inneren des Fleischblocks sowie an 13 Stellen an der Oberfläche.
- Gleichmässigkeit der Erwärmung: Das Labor erhitzte eine Eiweissmasse (30 Prozent Eiweiss, 60 Prozent Kuhmilch und 10 Prozent Zucker) und Kartoffelstock. Dann mass es an 14 Stellen, wie heiss die Lebensmittel waren.
- Handhabung: Wie einfach lässt sich die Tür öffnen und schliessen? Kann man das Essen ohne Mühe hineinlegen und herausnehmen? Lassen sich die Geräte problemlos bedienen? Wie kompliziert ist die Reinigung?
- Stromverbrauch: Wie hoch ist der Stromverbrauch beim Erhitzen? Wie viel Energie verbrauchen die Geräte im Standby-Modus?
- Lärm: Wie laut sind die Mikrowellengeräte?