Eine kurze Trekking-Tour, danach ein Städtetrip und ein paar Tage am Strand: Wer auf seinen Reisen flexibel sein will, ist froh über vielseitiges Gepäck. Rollrucksäcke eignen sich ideal dafür: Sie lassen sich auf Rollen ziehen, über die Schulter hängen oder auf den Rücken schnallen.
saldo liess im Labor prüfen, wie robust und komfortabel solches Reisegepäck ist, wie einfach es sich packen lässt und ob es Wasser durchlässt (siehe unten «So wurde getestet). Die Rollrucksäcke im Test fassen 35 bis 90 Liter und kosten zwischen 189 und 445 Franken. Ergebnis: Sieben waren gut, zwei ungenügend. Das teuerste Modell schaffte nur eine genügende Note. Der wichtigste Prüfpunkt war die Robustheit: Wer so viel Geld ausgibt, geht davon aus, dass der Rucksack einiges aushält. Zwei Maschinen simulierten in einem Härtetest den Lebenszyklus: Jeder Rollrucksack wurde über 25 Kilometer gezogen – der Untergrund führte über ebene und holprige Strecken sowie über Schwellen. Eine zweite Maschine hob die Rucksäcke bis zu 5000 Mal am Teleskopgriff und an den dafür vorgesehenen Griffen hoch.
Der Beste überstand den Härtetest mit Bravour
Ein einziger Rollrucksack erreichte in diesem Prüfpunkt eine sehr gute Note. Der «Duffle RG» von Ortlieb war auch nach 25 Kilometern und 5000-maligem Anheben fast neuwertig. Und nur beim Ortlieb-Produkt blieb der Inhalt auch bei starkem Regen trocken. Das ergab insgesamt die höchste Note. Trotzdem reichte es nicht für ein «sehr gut». Abzüge gab es fürs Packen: Die Tasche hat eine sackartige Form, das Einpacken war nicht ganz einfach. Ausserdem hat der «Duffle RG» keine Extrafächer, um kleine Dinge zu verstauen. Und er gehört mit 339 Franken zu den teureren Produkten im Test.
Ebenfalls gut schnitt der «Samsonite Ziproll» ab. Er ist mit 230 Franken der zweitgünstigste Rollrucksack im Test. Er liess sich besonders einfach packen und verfügt über Extrafächer, zum Beispiel für schmutzige und nasse Wäsche. Minuspunkt: Der Rucksack drückte im Schulterbereich.
Mit 445 Franken das teuerste Produkt war der «Touring Wheeled 2-in-1 Carry On» von Victorinox. Nach 25 Kilometern im Härtetest hatte er einen Riss im Stoff der Rückwand. Wegen der niedrigeren Höhe war es für grössere Leute zudem unangenehm, den Rucksack zu ziehen. Deshalb gab es nur eine genügende Gesamtnote.
Bei Regen zeigt sich, was der Reissverschluss taugt
Insgesamt hatte jedes Produkt seine Stärken und Schwächen. Besonders handlich zum Ziehen war der Deuter-Rollrucksack «Helion 60». Am Rücken war er angenehm gepolstert, doch es drang relativ viel Wasser ein.
Der Reissverschluss war bei Regen die grösste Schwachstelle – bei den meisten Modellen. Bei 7 der 10 Rucksäcke lief dort Wasser ins Innere.
Zwei Produkte schnitten ungenügend ab. Der «Sojourn 60» von Osprey war nicht sehr robust. Nach den 25 Kilometern wackelten die Rollen, und der Teleskopfgriff liess sich nicht mehr fixieren. Der «Cargo Hauler Rolling Duffel» von Eagle Creek hat keinen Teleskopgriff. So mussten sich die Tester beim Ziehen der Tasche stark bücken. Zudem konnten sie den Packinhalt nicht richtig festzurren. Das machte das Tragen unbequem.
Osprey schreibt, dass die Rollen bei starker Beanspruchung ausgewechselt werden könnten. Zudem gebe es eine zusätzliche Regenhülle. Eagle Creek teilt mit, dass bei einer neueren Version ein zusätzlicher Befestigungsriemen inbegriffen sei.
Gute Rollkoffer
Rollkoffer bieten in der Regel viel Stauraum. Sie lassen sich deshalb einfacher ein- und auspacken als Rollrucksäcke. Wer sein Gepäck kaum tragen muss, ist mit einem Rollkoffer am besten bedient. Die besten Koffer aus saldo-Tests:
Gute Hartschalenkoffer (saldo 5/2017)
- Rimowa Salsa Air (Fr. 445.–, Globus)
- Samsonite Lite Shock (Fr. 455.–, Manor)
- Swissbags Tourist (Fr. 139.–, Manor)
- Titan Xenon (Fr. 138.60, Migros)
- Victorinox Spectra Medium Expendable (Fr. 500.–, Vicorinox.ch)
Sehr guter Weichschalenkoffer (saldo 5/2018)
- Delsey Dauphine 3 (Fr. 184.–, Jelmoli)
Guter Weichschalenkoffer
- Samsonite Uplite Spinner (Fr. 205.–, Manor)
So wurde getestet
Das Prüfinstitut SLG in Hartmannsdorf (D) hat für saldo zehn Rollrucksäcke getestet. Die Kriterien im Detail:
Robustheit: Beim Test waren die Rollrucksäcke so beladen, dass sie 20 Kilogramm auf die Waage brachten. Sie mussten 25 km auf einer Rolltrommel überstehen. Die Trommel simulierte wechselnden Untergrund und Hindernisse. Gezogen wurden die Rucksäcke mit 4 km/h. Zudem wurden sie von einer Maschine angehoben und abgesetzt: 5000 Mal am Tragegriff und 100 Mal am Teleskopgriff.
Handlichkeit: Fünf Laborexperten bewerteten den Zieh- und Tragkomfort. Wie angenehm liegen die Griffe in der Hand? Lässt sich die Griffhöhe verstellen? Und wie gut liegt der Rucksack am Rücken?
Schutz gegen Regen: Wie wasserdicht sind die Rollrucksäcke? Dazu wurden sie 5 Minuten lang mit Wasser besprengt.
Packen: Wie schnell und gut lassen sich zum Beispiel Kleider und Bücher verstauen? Wie speditiv geht das Auspacken und wie gut kann man einzelne Sachen herausnehmen oder einräumen?
Kippstabilität: Wie leicht fallen die Rollrucksäcke um?