Sandwichmaker sollen selbst talentfreien Köchen zu einem warmen Essen verhelfen. Einfach die Zutaten zwischen zwei Scheiben Toast klemmen, ins Gerät legen, Deckel schliessen, Starttaste drücken und sich auf goldbraun geröstetes Brot mit warmer Füllung freuen.
Das klingt einfach. Doch je nach Modell werden Hungrige auf eine harte Probe gestellt. Das zeigte der saldo-Test mit zehn Geräten. Teilweise liessen sich die Deckel schwer schliessen, die Aussenseiten der Geräte wurden gefährlich heiss, Dampf stieg ins Gesicht oder das Brot wurde nur unregelmässig geröstet.
Die Experten des Labors bereiteten mit Toast, Schinken, Käse und Ananas verschiedene Sandwiches zu. Sie bewerteten die Ergebnisse und prüften, wie einfach sich die Modelle bedienen, reinigen lassen und wie kratzfest die Heizplatten sind. Zudem testeten sie, ob man sich während des Gebrauchs an den Geräten verletzen kann (siehe Kasten «So wurde getestet»). Die Modelle kosteten zwischen 24 und 62 Franken.
Testsieger: Nur ein Sandwich pro Durchgang möglich
Ergebnis: Insgesamt schafften nur drei Modelle eine gute Gesamtnote. Die besten Ergebnisse gelangen dem Testsieger «Panini» (Betty Bossi, Fust). Er ist allerdings das einzige Modell im Test, mit dem man pro Durchgang nicht zwei, sondern nur ein Sandwich zubereiten kann. Die Toasts waren knusprig, gleichmässig geröstet, der Käse perfekt geschmolzen. Selbst den Härtetest – die Zubereitung von zehn Sandwiches hintereinander – bestand das Gerät mit Bravour.
Dagegen machte es keinen Spass, in Sandwiches zu beissen, die mit den Geräten von Intertronic, Severin, Tristar und Rotel gemacht wurden. Sie bräunten die Toasts höchstens stellenweise. Beim WMF-Modell «Lono» wurde das Brot zwar knusprig und gleichmässig braun. Dafür waren die Toasts an den Rändern undicht. Die auslaufende Füllung blieb auf den Heizplatten kleben – oder an den Fingern. Es ist mit 62 Franken das teuerste Gerät im Test.
Viele Geräte hatten Mühe mit üppig gefüllten Sandwiches
Für die Zubereitung der Sandwiches brauchten die Experten viel Kraft. Acht Geräte hatten Probleme mit den Hawaii-Toasts (Schinken, Käse und Ananas): Sie liessen sich bei diesen Sandwiches nur mit grossem Druck schliessen. Einzig der Testsieger und das Moulinex-Modell zeigten auch mit üppig gefüllten Broten keine Mühe.
Bei jedem zweiten Gerät stieg den Experten zudem Dampf entgegen. Auch die Reinigung bereitete Probleme. Bei vier Modellen kann laut dem Labor Wasser ins Innere dringen und zu einem Kurzschluss führen. Bei fünf Geräten machten unzugängliche Ecken eine gründliche Säuberung fast unmöglich. Bei den Modellen von Mio Star und Severin hinterliessen Putzschwämme starke Kratzer auf den Heizplatten. Beim Versuch, die Geräte zu verstauen, tauchten weitere Schwierigkeiten auf. Bei jedem zweiten Modell liess sich das Kabel nur schlecht oder gar nicht aufwickeln. Die Sandwichmaker von Domo, Moulinex und Tefal benötigen zudem aufgrund ihrer Grösse viel Platz.
Beim Moulinex-Gerät besteht Verbrennungsgefahr
Im Prüfpunkt Sicherheit schnitt das Moulinex-Gerät ungenügend ab – und bekam deshalb auch insgesamt nur eine ungenügende Note: Links und rechts ragt Metall heraus, das beim Erhitzen der Heizplatten im Labor rund 180 Grad heiss wurde. Das kann zu Verbrennungen führen. Auch das Metallgehäuse wurde oben in der Mitte mit 83 Grad sehr heiss. Bei sechs weiteren Modellen mass das Labor an dieser Stelle ebenfalls über 80 Grad. Zum Vergleich: Beim WMF-Modell waren es nur 34 Grad. Jeder zweite Sandwichmaker fiel mit scharfen Kunststoffkanten oder -ecken sowie Kipp- oder Rutschgefahr auf.
Die SEB Groupe Schweiz, Hersteller von Tefal und Moulinex, kann «die Beanstandung der scharfen Kunststoffkanten nicht nachvollziehen». Es sei ratsam, die Platten nur dann zu entfernen, wenn das Gerät abgekühlt ist. Der austretende Dampf aus den Geräten sei wichtig, «um gute Kochergebnisse zu erzielen».
Interdiscount, Hersteller von Intertronic, schreibt, das Ausscheiden von heissem Dampf sei stark vom Wassergehalt der erhitzten Lebensmittel abhängig. Schmutzecken entstünden bei Überfüllung des Geräts. Rotel vermutet, dass das Labor «zu dicke und allenfalls zu grosse Toastscheiben» verwendete. Auf die heisse Oberfläche des Geräts weise ein Symbol hin. Die Migros will die Kratzfestigkeit des Mio-Star-Modells und die auffälligen Werte im Bereich Bräunung überprüfen.
So wurde getestet
Die IPI-Institute für Produkt- und Marktforschung in Stuttgart (D) haben für saldo zehn Sandwichmaker auf folgende Punkte hin geprüft:
Qualität der Sandwiches: Die Experten bereiteten mit jedem Gerät je zwei Schinken-Käse-Sandwiches und ein Hawaii-Toast mit einer Scheibe Dosenananas zu. Sie prüften, wie gut die Modelle die Aussenkanten der Sandwiches verschlossen, wie gleichmässig sie die Toasts bräunten, wie knusprig die Sandwiches wurden und wie gut der Käse schmolz. Weiter bereitete das Labor mit jedem Gerät zehn Schinken-Käse-Sandwiches nacheinander zu und beurteilte, ob sich die Bräunung im Verlauf der darauffolgenden Zubereitungen änderte.
Zubereitung: Zwei Fachleute beurteilten gemeinsam die Handhabung der Geräte. Wie einfach lassen sich die Modelle bei unterschiedlich gefüllten Sandwiches schliessen, läuft geschmolzener Käse im Gerät aus, entsteht Dampf oder Kondensat während der Erhitzung, wie gut und verständlich sind die Bedienelemente und Anzeigen, wie lange dauert die Zubereitung von zehn Sandwiches?
Reinigung: Die Experten beurteilten, wie gut sich die Heizplatten zum Putzen entfernen lassen und ob es schwer zugängliche Schmutzecken gibt. Zudem prüften sie, ob bei der Reinigung Wasser ins Gerät eindringen kann.
Sicherheit: Das Labor bereitete mit jedem Gerät fünf Sandwiches zu und mass mit einem Infrarotthermometer, wie heiss der Deckelgriff, die Fläche hinter dem Griff und die Mitte des oberen Gehäuses wurden. Es prüfte zudem die Verletzungsgefahr durch lockere Heizplatten, scharfe Kanten sowie kippende oder rutschende Modelle.
Kratzfestigkeit: Eine Maschine rieb mit zwei unterschiedlich harten Reinigungsschwämmen 25 Mal über die Heizplatten. Die Druckstärke betrug 10 Newton. Das entspricht ungefähr der Kraft, die man für das Heben von einem Kilogramm braucht. Anschliessend wurden die Flächen auf Kratzer und Beschädigungen der Antihaftbeschichtung untersucht.
Aufbewahrung: Verfügen die Geräte über die Möglichkeit, das Kabel aufzuwickeln? Wie viel Platz benötigen sie für die Lagerung?