Ein Mangel an Nährstoffen kann bei Hunden zu Gliederschmerzen oder Hautinfektionen führen. Auch zu viele Nährstoffe schaden den Tieren.
Die TV-Sendung «Kassensturz» und saldo wollten deshalb wissen, wie die sogenannten Alleinfutter für Kleinhunde zusammengesetzt sind. Das Labor untersuchte die Inhaltsstoffe von zehn Nassfuttern. Dann wurde kontrolliert, ob die Mengenangaben auf der Verpackung mit dem tatsächlichen Inhalt übereinstimmen. Anschliessend beurteilte Annette Liesegang, Direktorin am Institut für Tierernährung der Uni Zürich, ob das Futter den Nährstoffbedarf eines fünf Kilo schweren Hundes deckt. Das entspricht dem Körpergewicht eines Yorkshire-Terriers oder eines kleinen Jack-Russell-Terriers (siehe Kasten «So wurde getestet»).
Pedigree-Produkt mit der besten Note
Ergebnis: Am besten schnitt die «Pastete mit Truthahn und Huhn» von Pedigree ab. Wer seinem Hund jeden Tag die empfohlenen 375 Gramm verfüttert, ernährt ihn ausgewogen und gut. 100 Gramm kosten 47 Rappen. Gute Noten gabs auch für die günstigen Produkte von Aldi und Lidl. Beide kosten nur gerade 22 Rappen pro 100 Gramm. Die wichtigsten Nährstoffe waren in beiden Futtern in der richtigen Menge vorhanden. Dennoch war die Zusammensetzung nicht perfekt: In der «Orlando Pastete mit Rind und Leber» von Lidl hatte es etwas zu hohe Mengen an Natrium, Vitamin A und Eisen. In der Aldi-Marke Romeo hatte es zu wenig von den Spurenelementen Kupfer, Zink und Vitamin B5.
Bei drei der geprüften Produkte sollte man davon absehen, sie als Alleinfutter einzusetzen. Das italienische Futter von Real Nature enthielt deutlich zu hohe Mengen an Eisen, dafür aber kaum Phosphor. Dieser Stoff ist wichtig für Zähne und Knochen der Hunde. Er sollte deshalb im Futter in ausreichenden Mengen vorkommen.
Beim Produkt «Feinest mit Geflügel und Lachs» von Rinti stimmt das Verhältnis von Kalzium und Phosphor nicht. Die Menge an Kalzium ist höher als jene von Phosphor. Es enthielt überdies zu kleine Mengen an Folsäure und Vitamin B12. Bei diesem Futter sowie bei der «Terrine mit Rind» von M-Classic ist ausserdem die Fütterungsempfehlung verwirrend. Es ist nicht angegeben, ob sich die empfohlene Menge auf ausgewachsene oder auf Junghunde bezieht. Für beide Produkte gab es insgesamt ungenügende Gesamtnoten.
Laut Migros ist das M-Classic-Futter für ausgewachsene Hunde gedacht. Es soll in Zukunft auch auf der Verpackung darauf hingewiesen werden. Zudem entsprächen die Nährstoffgehalte im Futter den Vorgaben der Vereinigung der Europäischen Tierfutterindustrie und der Futtermittelbuch-Verordnung.
Auch der Real-Nature-Hersteller Fressnapf und der Rinti-Produzent Finnern erklären, dass die gesetzlichen Vorgaben erfüllt seien. Zudem ist gemäss Finnern die Verpackung mit der unklaren Deklaration nicht mehr erhältlich.
Nicht überprüft hat das Labor die Verträglichkeit des Futters. Jeder Hund hat seine Vorlieben und reagiert auf die Produkte unterschiedlich.
So wurde getestet
- Eignung als Alleinfutter: Jedes Futter wurde im Labor auf seine Inhaltsstoffe untersucht. Danach wurde beurteilt, ob die wichtigsten Nährstoffe in korrekten Mengen vorhanden sind. Als Beispiel diente ein Hund mit 5 kg Idealgewicht und einem Energiebedarf von 95 kcal/kg.
- Deklaration: Abzüge gab es, wenn die Inhaltsstoffdeklaration auf der Verpackung nicht mit dem Analysewert übereinstimmte. Oder wenn im Futter gefundene Stoffe gar nicht deklariert waren.
- Fütterungsempfehlung: Beurteilt wurde, ob die auf der Verpackung angegebene Fütterungsmenge ausreichend ist. Auch hier wurde die Ration für einen fünf Kilogramm schweren Hund mit einem Energiebedarf von 95 kcal/kg berechnet und mit den Angaben auf der Verpackung abgeglichen. Für die Welpenration wurde mit einem Gewicht von 2,7 Kilogramm gerechnet.
Tipps für die Hundefütterung
- Ob einem Hund das Futter gut bekommt, erkennt man unter anderem an seinem Fell: Ist es stumpf, matt oder fettig, deutet das auf eine Fehlernährung hin.
- Wer ein verträgliches Hundefutter gefunden hat, sollte dabei bleiben. Ständiges Abwechseln ist schlecht für die Verdauung des Hundes und kann zu Durchfall und Blähungen führen.
- Nicht verfüttern sollte man: Gewürzte Speisen und Tischresten, Katzenfutter sowie abgestandenes Fleisch.
- Futter sollte nicht ständig verfügbar sein. Deshalb: Nach dem Füttern Fressnapf leeren. Das Futter könnte zudem verderben.