Notebooks: Nur 3 von 8 mit guter Gesamtnote
Der saldo-Test von acht mobilen Computern zeigt: Ein gutes Notebook gibt es heute für knapp 1000 Franken.<br />
Inhalt
saldo 10/2010
24.05.2010
Letzte Aktualisierung:
31.05.2010
Rolf Muntwyler
Die Hochschule in Rapperswil SG hat für saldo acht der meistverkauften Laptops mit 15-Zoll-Bildschirmen in der Preisklasse zwischen 700 und 1000 Franken untersucht. Nur ein getestetes Gerät war viel teurer: Das Apple Macbook Pro 15,4 hat 2200 Franken gekostet. Einen günstigeren Mac gibt es in dieser Grösse nicht, deshalb wurde dieses Macbook im Test ebenfalls berücksichtigt.
Untersucht wurden die Notebooks auf ihre Leistungsfähigkeit, die Ausstattung, ...
Die Hochschule in Rapperswil SG hat für saldo acht der meistverkauften Laptops mit 15-Zoll-Bildschirmen in der Preisklasse zwischen 700 und 1000 Franken untersucht. Nur ein getestetes Gerät war viel teurer: Das Apple Macbook Pro 15,4 hat 2200 Franken gekostet. Einen günstigeren Mac gibt es in dieser Grösse nicht, deshalb wurde dieses Macbook im Test ebenfalls berücksichtigt.
Untersucht wurden die Notebooks auf ihre Leistungsfähigkeit, die Ausstattung, Handhabung, die Bild- und Tonqualität sowie die Akkulaufzeiten und den Stromverbrauch (siehe unten «Kriterien»). Das Resultat: Drei der acht Computer schneiden gut ab, Sony Vaio, Apple und HP. Aber auch die schwächeren Notebooks im Test fallen nicht völlig ab: Sie sind immerhin genügend.
Lenovo: Langsamer als die Konkurrenz wegen billiger Bestandteile
Niemand wartet gerne lange, bis der Computer eine Eingabe oder eine Internetsuche verarbeitet hat. Computer sollen dank schnellem Prozessor und genügend Speicherkapazität Daten rasch verarbeiten können. Die Leistungsfähigkeit bewerteten die Tester mit dem WEI (Windows Experience Index oder Windows-Leistungsindex).
Der WEI ist ein fester Bestandteil von Windows 7 und bietet den Vorteil, dass damit Computer aller Marken miteinander verglichen werden können. Beim Arbeitsspeicher erhielt das Modell von Toshiba die beste Note, beim Prozessor das Dell-Notebook. Lenovo schnitt beim Arbeitsspeicher und beim Prozessor am schlechtesten ab.
Das dürfte damit zusammenhängen, dass für die Herstellung billigere Teile verwendet wurden, zum Beispiel fehlt eine spezialisierte Grafikkarte. Ungünstig auf die Gesamtleistung dürfte sich auch auswirken, dass das Lenovo-Notebook als einziges mit einem langsameren 32-Bit-Betriebssystem ausgerüstet ist. Dank der besten Note bei der Akkulaufzeit landet dieser Laptop dennoch im Mittelfeld.
Eine ansprechende Bild- und Tonqualität ist besonders wichtig für Nutzer, die sich Filme und Fernsehsendungen ansehen oder in Musikdatenbanken stöbern. Dell und Acer haben die Prüfer beim Bild am besten überzeugen können. Schlusslicht ist auch hier Lenovo, bei dem ein Violettstich negativ aufgefallen ist. Die Lautsprecher haben die Hersteller im Vergleich zu einem früheren Test («K-Tipp» 20/05) stark verbessert: Die Prüfer waren mit der Tonqualität aller Laptops zufrieden.
Anders sieht es mit der Lärmentwicklung aus: Störend laut sind die Lüftungen des HP- und des Dell-Computers, wenn sie unter voller Last arbeiten. Unangenehm heiss wird es, wenn mit den Notebooks von Dell (48 Grad) und Apple (42 Grad) länger auf dem Schoss gearbeitet wird.
Asus: Fehlende Ausstattung führt zu Notenabzügen
Wer mit dem Laptop während längerer Zeit keinen Zugang zum Stromnetz hat, ist auf eine lange Akkulaufzeit angewiesen. In diesem Punkt erweist sich die hohe Leistungsfähigkeit von Testsieger Sony Vaio als Bumerang: Die Batterie hält bei voller Belastung nicht einmal eine Stunde durch.
Und auch ohne Aktivitäten ist sie schon nach 1 Stunde und 20 Minuten leer. Lenovo (bei voller Aktivität über 2 Stunden), Apple (1 Stunde 30 Minuten) und Asus (1 Stunde 15 Minuten) laufen mit einer Akkuladung am längsten.
Zur Ausstattung der Notebooks hält Testleiter Oliver Rehmann grundsätzlich fest: «Bei den heutigen Nutzungen ist es notwendig, dass gewisse Minimalstandards nicht unterschritten werden.» Dazu zählen zum Beispiel der neuste Übertragungsstandard 802.11n für kabellose Netzwerke (WLAN), eine eSata-Steckerbuchse für schnelle Datenübertragung oder kabellose Verbindung mit Bluetooth. Schlecht schnitt hier das Asus-Notebook ab: Es hat kein Bluetooth und keinen digitalen Ausgang für Monitore und andere Geräte (HDMI-Stecker).
Kriterien
Das Institut für Netzwerklösungen der Hochschule Rapperswil SG hat die Laptops nach folgenden Kriterien getestet:
- Leistung: Mit dem Windows Experience Index (WEI), einem festen Bestandteil von Windows 7, massen die Prüfer die Leistungsfähigkeit von Prozessor, Arbeitsspeicher, Festplatte, Grafik sowie der Grafik bei Videospielen.
- Ausstattung: Fehlen wichtige Komponenten? Abzug gab es, wenn etwa die Möglichkeit für die drahtlose Verbindung mit Bluetooth oder die Buchse für die schnelle Datenübertragung mit eSata oder Firewire fehlte.
- Lärm und Wärme: Gemessen wurde die Wärme an der heissesten Stelle und wie laut die Lüftung bei Volllast ist.
- Bild- und Tonqualität: Fünf Tester beurteilten die Bildqualität anhand von Szenen aus «Illuminati» (2009). Um die Lautsprecher zu beurteilen, hörten sie sich acht Audiodateien an.
- Akkulaufzeit und Stromverbrauch: Gemessen wurde die Akkulaufzeit – einmal ohne laufende Programme, einmal mit voller Aktivität – sowie die Ladezeit für den Akku. Der Stromverbrauch wurde im Sleep-Modus und bei voller Last ermittelt.
- Handhabung: Sind Infos für die Inbetriebnahme vorhanden? Gibt es ein Handbuch? Wie gut sind Support- und Downloadmöglichkeiten auf der Website? Existiert eine CD oder DVD, um das Gerät im Notfall neu aufzusetzen? Sind die Steckerbuchsen praktisch angeordnet?