Mücken: Zwei Mittel bieten sehr guten Schutz
Die besten Antimückenmittel halten Blutsauger für drei Stunden auf Distanz. Der schlechteste Spray war praktisch wirkungslos.
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saldo 10/2016
25.05.2016
Andreas Schildknecht, Leiter Testredaktion
Die 200 Gelbfiebermücken im Testbehälter sind hungrig. Sie warten auf Testpersonen: saldo und die TV-Sendung «Kassensturz» wollten nämlich wissen, welcher Antimückenspray am besten schützt. Dazu streckten fünf Leute ihre nackten Unterarme in die Behälter.
Die Experten des Schweizerischen Tropeninstitutes zählten die Zahl der Stiche und massen die Zeit, bis der Schutz auf der Haut nachliess. Alle Unterarme w...
Die 200 Gelbfiebermücken im Testbehälter sind hungrig. Sie warten auf Testpersonen: saldo und die TV-Sendung «Kassensturz» wollten nämlich wissen, welcher Antimückenspray am besten schützt. Dazu streckten fünf Leute ihre nackten Unterarme in die Behälter.
Die Experten des Schweizerischen Tropeninstitutes zählten die Zahl der Stiche und massen die Zeit, bis der Schutz auf der Haut nachliess. Alle Unterarme wurden jeweils mit einer Standarddosis behandelt. Ermittelt wurde, wie lange die Mittel zu 100 Prozent gegen Stiche schützen und wie lange der Schutz mindestens zu 95 Prozent anhielt.
Resultat: Die Sprays «Vapo» von Noskito, «Protection Plus» von Autan und «Naturel» von Antibrumm hielten die Mücken nur 30 bis 90 Minuten vom Stechen ab – ein untauglicher Schutz in der Praxis. Die drei Produkte erhielten eine ungenügende Gesamtnote. Gar nur 30 Minuten schützt der «Body-Spray» von Colibri. Das gab die Note «schlecht».
Versprechen nicht eingehalten
Die zwei Top-Produkte «Forte» von Anti-Brumm, respektive Anti-Insect wirkten bis zu drei Stunden. Wermutstropfen: Selbst mit dieser Leistung entsprachen die Produkte nicht den vollmundigen Versprechungen der Hersteller. Auf den Packungen ist von zuverlässigem Schutz von bis zu acht Stunden die Rede.
Die Müller Handels AG teilt saldo mit, der getestete Spray von Zero bite sei aus dem Sortiment genommen worden. Er genüge dem eigenen Qualitätsanspruch nicht. Laut den Herstellern von «Nobite» und «Anti-Brumm Naturel» zeigten die Mittel in eigenen Tests bessere Ergebnisse. Die Zusammensetzung von «Anti-Brumm Naturel» werde überarbeitet, schreibt die Galenica AG. Überarbeitet wird auch der Spray von Colibri. Hersteller Maroma will die Konzentration des Hauptwirkstoffes Lavendelextrakt erhöhen. Der Hersteller von Autan schreibt, in eigenen Tests mit Gelbfiebermücken habe «Protection Plus» bis zu sechs Stunden Schutz geboten.
Gut zu wissen: Die Wirkungsdauer der Antimückenmittel ist individuell sehr verschieden. Wer sichergehen, will sprayt am besten regelmässig nach. Spätestens nach vier Stunden oder nach dem ersten Stich ist es an der Zeit, erneut Mittel aufzutragen.
Tipps
- Wirkstoffe: Die chemischen Stoffe DEET und Icaridin wirken am stärksten gegen Mücken und Zecken. DEET kann aber die Schleimhäute angreifen und Kunststoffe auflösen. Deshalb sollten Produkte mit DEET nicht in Kontakt mit Brillen, Uhrenbändern oder Kleidern aus Kunstfasern kommen. Hautverträglicher, aber ebenfalls mit Nebenwirkungen auf der Haut ist Icaridin. Bei nichtchemischen Mitteln zeigt einzig Lavendelöl in Versuchen der Stiftung Warentest eine kurzzeitige abschreckende Wirkung.
- Hilfsmittel: Langärmlige, helle Kleidung tragen. Auch Hüte mit Netzen bieten Schutz. In der Wohnung Netze und eingewobene Gitter verwenden (Maschenweite von 1 bis 1,2 mm). Auch Ventilatoren können Mücken fernhalten. Ultraschallgeräte wirken jedoch nicht (saldo-Test 12/12).