Heute leuchten in den meisten Wohnzimmern LED-Lampen. LED steht für «light emitting diode», also «Licht abgebende Diode». Diese Technik hat sich seit dem europaweiten Verbot der Glühlampen 2009 stark weiterentwickelt. Beim ersten LED-Test von saldo vor sieben Jahren waren die Lampen noch schwer und klobig. Die Farben schienen oft unnatürlich oder matt.
saldo und die TV-Sendung «Kassensturz» wollten wissen, wie gut die Lichtqualität der aktuellen LED-Generation ist. Sie schickten 20 Lampen in ein Labor. Geprüft wurden zehn Modelle in Birnenform mit dem klassischen E27-Schraubgewinde und zehn Spots mit dem GU10-Steckanschluss. Die Experten testeten auch, wie langlebig und energieeffizient die Produkte sind.
Je näher am Sonnenlicht, desto besser die Farbwiedergabe
Ein wichtiges Mass für die Lichtqualität ist die Farbwiedergabe. Im Labor massen die Experten, wie nah das Licht einer Lampe dem Sonnenlicht kommt. In der EU müssen LED-Lampen mindestens einen Farbwiedergabewert (CRI) von 80 aufweisen. Sonnenlicht hat den Höchstwert von 100. Die beste Farbwiedergabe zeigte der Spot von Müller Licht mit einem Wert von über 97. Auch die E27-Birne und der Spot von Ikea erreichten hohe Werte von 95. Die meisten anderen Leuchten kamen nur knapp auf Werte über 80.
Die Experten massen auch den Anteil an blauem Licht. Hohe Dosen davon schädigten in Versuchen an Ratten die Netzhaut und beschleunigten Alterungsprozesse. Besonders gefährdet sind Kinder. Bei den besten geprüften LEDs in Glühbirnenform von Philips, Flair und Bellalux lag der Blaulichtanteil unter 10 Watt pro Quadratmeter. Die schlechteren Lampen lagen bei 30 Watt. Spots strahlten im Vergleich deutlich mehr blaues Licht ab. Kein Modell überschritt jedoch geltende Grenzwerte. Das heisst: Man kann selbst aus 20 cm Distanz direkt ins Licht schauen, ohne einen sofortigen Augenschaden zu riskieren.
8 Prozent weniger Leuchtkraft nach 1000 Stunden
Die Messungen nach 1000 Stunden Betrieb brachten weitere Unterschiede zwischen den Produkten ans Licht: Die «Eglo LED E27 extra warm» hatte danach mehr als 8 Prozent ihrer Leuchtkraft verloren. Viel langlebiger zeigten sich die E27-Birnen von Philips, Osram und Ikea. Sie verloren nur knapp 1 Prozent ihrer Leuchtkraft.
Die Experten prüften auch die Energieeffizienz. Negativ fiel besonders der Voltolux-Spot aus dem Bauhaus auf. Im Neuzustand sowie nach 1000 Stunden leuchtete er deutlich weniger stark als deklariert. Er verbrauchte zudem etwas mehr Strom. Die auf der Packung angegebene Energieeffizienzklasse von A+ erreichte er nicht. Das Produkt schnitt deshalb nur ungenügend ab. Alle anderen Leuchten hielten die deklarierten Angaben ein oder übertrafen sie.
Bauhaus schreibt, die Voltolux-Birnen hielten die gesetzlichen Bestimmungen ein. Es könne jedoch durch die Alterung der Produkte, Transport und Lagerbedingungen zu Abweichungen kommen. Jumbo hält es nicht für stossend, dass die Helligkeit der beiden «Go On»-Lampen bereits nach 1000 Betriebsstunden um knapp 5 Prozent abgenommen hatte. Die Lampen seien im Neuzustand heller gewesen als deklariert. Eglo will dem Helligkeitsverlust nachgehen und eigene Messungen durchführen.
Signify, Produzent der Philips-Lampen, weist darauf hin, dass es sich bei der GU10-Lampe «Classic Reflector» um ein älteres Modell handle. Dieses sei in der Zwischenzeit durch einen verbesserten Nachfolger ersetzt worden. Osram teilt lediglich mit, dass sämtliche gesetzlichen Vorgaben erfüllt seien.
So wurde getestet
Experten des deutschen Institutes PZT prüften, ob die auf den Packungen aufgedruckten Leistungsangaben von LEDs stimmen. In einem kugelförmigen Lampenlabor wurden zudem verschiedene Messungen des abgegebenen Lichts vorgenommen.
Lichtqualität: Scheinen Farben im künstlichen LED-Licht so natürlich wie im Sonnenlicht? Wie hoch ist der Anteil an blauem Licht?
Helligkeitsverlust: Wie langlebig sind die Leuchtmittel? Scheinen sie auch nach 1000 Stunden noch so hell wie am Anfang?
Energieeffizienz: Wie viel Licht pro Watt Strom erzeugen die Lampen nach 1000 Stunden Betrieb?
Störgeräusche: Drei Experten im Alter von 25, 31 und 39 Jahren bewerteten in einer Akustikkabine tiefe sowie hohe Störgeräusche und massen bis zu welchem Abstand diese hörbar waren. Bei neun Produkten im Test waren keine Geräusche hörbar. Spot-Lampen fielen häufiger negativ durch Summen auf als Lampen in klassischer Birnenform.