Zusammen mit Konsumentenschutzorganisationen aus der ganzen Welt prüfte saldo 20 neue Smartphones. Zwei Geräte des chinesischen Herstellers Xiaomi erreichten die Spitzenplätze. Das «11 Lite 5G NE» läuft bei maximaler Helligkeit fast 30 Stunden. Bei der Foto- und Videoqualität verpasste das Gerät nur knapp eine gute Bewertung. Es kostet 449 Franken.
Mit 192 Franken deutlich günstiger ist das «Redmi 10». Sein Bildschirm hat eine hohe Auflösung, doch die Bildschirmhelligkeit schwankt je nach Blickwinkel stark. Die Kamera fällt im Vergleich zum Testsieger ab, ansonsten sind die Bewertungen ähnlich gut.
Das günstigste Smartphone mit einer guten Kamera ist das «Pixel 6, 5G» von Google für knapp 696 Franken. Noch im vergangenen Oktober musste man für ein Smartphone mit guter Kamera mindestens 900 Franken zahlen: Das «iPhone 12 mini» von Apple erzielte im damaligen saldo-Test gute Resultate in der Kategorie Foto und Video. Es kostet heute weniger als 600 Franken (saldo 17/2021).
Gute Note für ein Gerät, das keine privaten Daten sammelt
Erfreulich: Erstmals erhielt auch ein Fairphone eine gute Gesamtnote. Es zählt zu den wenigen Handys, die sich leicht reparieren lassen: Akku, Display, Lautsprecher und Kamera kann man problemlos ersetzen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Smartphones sammelt das Fairphone keine privaten Daten («K-Tipp» 17/2021). Das «Fairphone 4, 5G» im aktuellen Test hatte mit 22,5 Stunden bei maximaler Displayhelligkeit eine etwas längere Laufzeit als die früheren Modelle. Es überstand den Fall- und den Regentest ohne Probleme. Zudem sind die Foto- und Bildqualität deutlich besser als früher. Mit 579 Franken ist das Smartphone vergleichsweise teuer.
Huawei-Falthandy erwies sich als robust
Ebenfalls getestet wurde das neue «P50 Pocket» von Huawei. Bei dem rund 1600 Franken teuren Gerät handelt es sich um ein faltbares Smartphone. Es überstand 30 000 Klappvorgänge im Test mühelos. Eine leichte Unebenheit am Knick im Bildschirm kann etwas irritieren. Insgesamt ist das Display aber sehr hochwertig. Die Akkulaufzeit des «P50 Pocket» war mit 19 Stunden bei maximaler Helligkeit und 22 Stunden bei reduzierter Helligkeit eher kurz.
Wichtig: Ausser den Handys von Apple und Huawei arbeiten alle Smartphones mit dem Betriebssystem Android. Die US-Regierung hatte im Handelskrieg mit China die Lieferung des von Google lizenzierten Android-Systems an den chinesischen Hersteller Huawei verboten. Dabei wurden mögliche Sicherheitsrisiken ins Spiel gebracht. Diese liessen sich bis jetzt aber nicht erhärten.
Huawei arbeitet seither mit dem eigenen Betriebssystem Emui, das auf der Android-Technologie basiert. Darauf ist jedoch Googles App-Portal Play Store nicht installiert. So kann man zum Beispiel Google Maps nicht auf EMUI verwenden, auch die App des Videoportals Youtube ist nicht installiert. Eine Übersicht über die verfügbaren Apps findet man auf Appgallery.huawei.com.
So wurde getestet
saldo testet mit der Organisation International Consumer Research & Testing (ICRT) laufend die neusten Smartphones. ICRT ist ein Zusammenschluss von 35 Konsumentenschutzorganisationen aus Europa, den USA, Australien und Asien. Das waren die Kriterien des aktuellen Tests:
- Akku: Ein Roboterarm bediente das Smartphone so lange, bis der Akku leer war. Er spielte über WLAN Videos ab, navigierte per GPS, telefonierte, fotografierte und rief Nachrichten ab. Bewertet wurde die Betriebsdauer, bis das Handy abstellt. Die Tester massen auch die Akku-Ladedauer.
- Robustheit: Mit einem speziellen Kratzstift wurden Display, Gehäuse und Kamerafenster getestet. In einer Falltrommel protokollierten und bewerteten die Experten die Beschädigungen nach 50 und 100 Stürzen aus 80 Zentimetern Höhe. Zudem liessen sie die Handys beregnen, um die Wasserfestigkeit zu testen.
- Bedienen/Einrichten: Experten beurteilten die Handhabung – inklusive Lesbarkeit des Displays.
- Sprachqualität/Telefonieren: Mithilfe eines künstlichen Kopfs prüfte das Labor die Sprachqualität beim Hören und Sprechen mit und ohne Umgebungslärm. Die Tester massen auch, wie schnell die Verbindung abreisst, wenn das Netz schlechter wird.
- Foto und Video: Experten und Testprogramme bewerteten die Qualität von Fotos – aufgenommen unter unterschiedlichen Bedingungen.
- Musik: Mit Hilfe eines Lautsprechers sowie eines hochwertigen Kopfhörers wurde die Klangqualität getestet. Zudem überprüften die Experten, wie laut man störungsfrei Musik hören kann.
- Arbeitsgeschwindigkeit: Mit welchem Gerät lässt sich möglichst schnell und einfach im Internet surfen?
Buchtipp
Von der Wahl des Geräts über das Einrichten, die besten Apps und Tarife bis zum Schutz der Privatsphäre.