Der Labortest von saldo umfasste zwölf Haargels der Kategorie «Ultra Strong» – darunter zwei Naturkosmetikprodukte. Am besten wirkte das Haargel von Syoss. Direkt nach der Anwendung war der Halt der Haare sehr gut. Und auch nach mehr als 8,5 Stunden sass die Frisur noch tadellos.
Bei der Handhabung zählte das Produkt von Syoss aber nicht zu den Besten. Das Haar war nach dem Auftragen ziemlich klebrig, und beim Ausbürsten schnitt es zusammen mit dem Schwarzkopf-Haargel am schlechtesten ab.
Der Testsieger «Adrenaline Extreme Look Cream Gel» von Axe Styling schnitt punkto Halt mit 7,5 Stunden nur leicht schlechter ab als das Syoss-Produkt. Dafür liess sich das Gel von Axe besser ins Haar einarbeiten, und das Stylen gelang müheloser. Mit Fr. 5.56 pro Deziliter ist es aber fast doppelt so teuer.
Neben diesen zwei Produkten schnitt auch «Invisi Fix» von L’Oréal im Praxistest gut ab. Trotzdem schafften die drei Gels keine gute Gesamtbewertung. Denn laut dem Wissenschaftlichen Ausschuss für Verbraucherschutz, der 2008 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde, enthielten sie unerwünschte Stoffe, die ein höheres Allergiepotenzial aufweisen. Im Axe-Haargel fanden sich etwa Limonene. Diese können an der Luft schnell oxidieren. Die so entstehenden Limonenoxide lösen eher Allergien aus als Limonene selbst.
Immerhin: In den Haargels von Ombia, I am sowie den beiden Naturkosmetikprodukten stellten die Experten keine allergenen Duftstoffe fest. Allerdings reichte es keinem dieser Gels für eine genügende Note bei der Wirkung. Am besten schnitt noch das «Ultra Strong Gel» von I am ab. Es liess sich problemlos einarbeiten. Auch der Halt des Haares war während etwas mehr als drei Stunden gut – und es liess sich einfacher auswaschen als die beiden Testsieger.
Am günstigsten waren die Gels von Cien und Denner für rund Fr. 1.25 pro Deziliter. Das Styling hielt hier aber weniger als drei Stunden, und beide Produkte enthielten Duftstoffe mit höherem Allergiepotenzial.
Tipp: Wenn man ein Gel mit unerwünschten Duftstoffen verwendet, sollte man danach die Hände waschen. Denn Duftstoffe können auch an den Händen Allergien auslösen.
Mehrere Hersteller verweisen darauf, dass die verwendeten Duftstoffe auf der Packung klar deklariert seien. Und Schwarzkopf schreibt, dass man in eigenen Tests bessere Resultate erziele.
Gel, Spray, Pomade, Wachs: Was sie können und was nicht
Um seinem Haar Halt und Form zu verleihen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Haargel: Eignet sich vor allem für kurze bis mittellange Haare. Man kann es auch für Locken oder einzelne Strähnen verwenden. Wet-Gel verleiht dem Haar ein nasses Aussehen, ähnlich der Pomade. Gel funktioniert im nassen und trockenen Haar. Hat es sich einmal verfestigt, lässt es sich nicht weiterbearbeiten.
Haarspray oder -lack: Fixiert die fertig geföhnte Frisur. Lack verleiht in der Regel mehr Glanz und festigt stärker als Haarspray. Haarlack macht das Haar aber auch unbeweglicher.
Pasten: Die Haare bleiben modellierbar und wirken trocken. Pasten sind meist matt. Ideal eignen sie sich für einen Strubbeleffekt wie etwa beim «Surfer-Look». Die Produkte tragen Namen wie mud, clay oder fiber.
Pomade: Pomaden enthalten als Wirkstoff in der Regel Vaseline oder Öle. Sie verleihen Glanz, trocknen Haare und Kopfhaut nicht aus und verkleben nicht. Dafür festigen Pomaden nicht so stark wie ein Gel.
Schaum: Festigt feuchtes oder trockenes Haar. Lässt sich gut im ganzen Haar verteilen. Eignet sich nicht für Akzente.
Wachs: Wird im trockenen Haar verteilt. Man kann die Frisur auch nach dem Auftragen noch formen, da es weniger Filmbildner enthält. Wachs klebt beim Auftragen eher an den Händen und kann nach dem Waschen ein fettiges Aussehen hinterlassen.
So wurde getestet
Das SGS Institut Fresenius in Wörgl (A) hat für saldo zwölf Haargels auf folgende Punkte hin geprüft:
Allergene Duftstoffe:
Die Experten untersuchten, ob in Produkten Duftstoffe verwendet wurden, die Allergien auslösen können. Insgesamt suchten sie nach 28 verschiedenen Substanzen. Enthielten die Produkte Duftstoffe mit einem höheren Allergiepotenzial, zog saldo eine Note ab. Denn in einem Pflegeprodukt sind solche Stoffe nicht nötig.
Praxistest: Fünf Experten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren testeten die Haargels im täglichen Gebrauch. Alle verwenden regelmässig Haargel. Beurteilt wurden Wirkung und Handhabung:
Lässt sich die Verpackung leicht öffnen und schliessen?
Kann man das Haargel problemlos in das Haar einarbeiten?
Wie gut funktioniert das Styling?
Lässt sich das Haargel einfach auswaschen oder ausbürsten?
Bleiben nach dem Waschen Rückstände? Wie schnell trocknet das Haar?
Wie klebrig ist es?
Fühlt sich das Haar beschwert an?
Wie gut ist der Halt direkt nach der Anwendung?
Wie viele Stunden hält das Styling tadellos?