Haare weg: Es geht auch ohne Schmerzen
Epilieren oder Rasieren: Soll die Haarentfernung lange anhalten oder möglichst sanft sein? Bei der Suche des passenden Geräts haben Frauen die Qual der Wahl.
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saldo 12/2005
22.06.2005
Jeannette Büchel
Heisse Tage - die Zeit der kurzen Hosen und Röcke. Wer darunter gerne makellos glatte Beine zeigen möchte, kann unter verschiedenen Methoden der Haarentfernung wählen: Rasieren, Wachsen, Epilieren, Lasern oder Enthaarungscreme.
Jede Variante hat ihre Tücken. Rasieren ist zwar schmerzlos, hat aber den Nachteil, dass die Haare nach wenigen Tagen stoppelig nachwachsen. Die Anwendung von Wachsstreifen ist aufwändig und tut weh. Enthaarungscreme enthält oft aggressive Inhaltsstof...
Heisse Tage - die Zeit der kurzen Hosen und Röcke. Wer darunter gerne makellos glatte Beine zeigen möchte, kann unter verschiedenen Methoden der Haarentfernung wählen: Rasieren, Wachsen, Epilieren, Lasern oder Enthaarungscreme.
Jede Variante hat ihre Tücken. Rasieren ist zwar schmerzlos, hat aber den Nachteil, dass die Haare nach wenigen Tagen stoppelig nachwachsen. Die Anwendung von Wachsstreifen ist aufwändig und tut weh. Enthaarungscreme enthält oft aggressive Inhaltsstoffe (saldo 9/04), die der Haut schaden können. Und Laser-Anwendungen sind nicht ganz unbedenklich sowie eine kostspielige Angelegenheit.
Alle Geräte im Test mit guter Epilier- oder Rasierleistung
Wesentlich günstiger ist der Einsatz jener neun Rasier- und Epiliergeräte, die in einem internationalen Gemeinschaftstest der europäischen Konsumentenorganisationen geprüft wurden. Mit einem Preis zwischen 70 und 180 Franken ist die Anschaffung zwar relativ teuer, doch die Geräte können während mehrerer Jahre benützt werden.
75 Frauen haben die Geräte über mehrere Wochen getestet. Sie rasierten Beine, Arme, Bikinizone und Achselhöhlen und gaben danach ihr Urteil bezüglich Handhabung und Wirksamkeit der Rasier- und Epiliergeräte ab.
Das Wichtigste vorneweg: In Sachen Effizienz erhielten alle Geräte gute Noten: Sie sind also in der Lage, die Haare wirksam zu entfernen.
Babyliss Ladyliss: Schlechtes Urteil der Testerinnen
Neben diesem Hauptkriterium beurteilten die Testerinnen auch Handhabung, Vielseitigkeit, Gebrauchsanweisung und Stromversorgung. Dazu beantworteten sie für jedes Gerät über 52 Fragen - unter anderem nach Komfort, Schmerzen bei der Anwendung, Reinigungsmöglichkeiten, Glätte der Haut nach der Haarentfernung und Verständlichkeit der Gebrauchsanweisung.
Zum Schluss wurde den Frauen, die sich als Versuchskaninchen zur Verfügung stellten, zwei wichtige Fragen gestellt: «Würden Sie das Gerät wieder benützen?», und «Würden Sie das Gerät einer Freundin empfehlen?» Bei diesem Kriterium (siehe Tabelle - «Empfehlungen der Testerinnen») zeigten sich die grössten Unterschiede. Testsieger Philips Satinelle Massage erhielt hier als einziges Modell die Note «sehr gut». Ein mangelhaftes Urteil hingegen erhielten die zwei Braun-Epiliergeräte Soft Perfection 3370 und 3270 sowie der Rasierapparat Philips Moi HP 6350. Der Rasierer Babyliss Ladyliss 8660 E erhielt sogar die Note «schlecht».
An den Braun-Geräten kritisierten einige Versuchspersonen, dass das Epilieren zu lange daure und auch nicht immer zu 100 Prozent effizient sei. Den Babyliss Ladyliss 8660 E hielten die Frauen für etwas kompliziert in der Anwendung, und drei Testerinnen empfanden die Haarentfernung mit diesem Rasierer als schmerzhaft. Kritisiert wurde auch, dass sich das Gerät nicht für Linkshänderinnen eignet.
Auch das Philips-Modell Moi HP 6350 stand nicht hoch in der Gunst der Testpersonen: Einige der Frauen bemängelten, dass das Gerät keinerlei Vorteile im Vergleich zu einem Wegwerf-Rasierer habe.
Beim Epilieren wird das Haar an der Wurzel entfernt. Die Epiliergeräte verfügen dazu über rotierende Scheiben, welche die Härchen einklemmen und sie wie eine Pinzette ausreissen. Das ist schmerzhaft. Insbesondere an empfindlichen Stellen wie den Achselhöhlen oder der Bikinizone kann das Entfernen der lästigen Körperhärchen mit einem Epilierer zur Tortur werden.
Dieser Meinung waren auch die Testerinnen: Den Schmerz beim Epilieren der Beine hielten sie für erträglich, vor allem bei regelmässiger Anwendung. Bei den sensibleren Körperregionen allerdings würde praktisch keine der Frauen ein Epiliergerät verwenden. Für Bikinizone und Achselhöhlen eignet sich der Rasierer besser. Bei manchen Epiliergeräten wird deshalb praktischerweise ein Rasieraufsatz mitgeliefert.
Philips Satinelle: Stimulierender Massageaufsatz
Um den Schmerz beim Epilieren so gering wie möglich zu halten, bieten die Hersteller verschiedene Hilfsmittel für ihre Geräte an. Der Testsieger Philips Satinelle Massage verfügt zum Beispiel über einen Massageaufsatz, der die Haut stimuliert und so weniger schmerzempfindlich macht. Sämtliche Testpersonen schätzten diese schmerzlindernde Massage während des Epilierens.
Das Modell Philips Satin Ice verfügt über einen aufsetzbaren Kühlkopf, der beim Epilieren die Schmerzen lindern soll. Das Teil muss für einige Zeit im Gefrierfach gelagert werden, bevor es einsatzbereit ist. Die Testerinnen waren sich bei diesem Gerät nicht einig: Manche begrüssten die kühlende, schmerzlindernde Wirkung, andere fanden es zu umständlich, dass der Kühlkopf vor der Anwendung erst tiefgefroren werden muss.
Wer die Haare mit einem Epiliergerät entfernt, erzielt damit eine länger anhaltende Wirkung als beim Rasieren. Die Haare wachsen erst nach Wochen wieder nach und die Haut bleibt länger glatt - je nach Hauttyp kann es bis zu vier Wochen dauern, bis sich wieder erste Härchen zeigen. Allerdings braucht das Epilieren etwas mehr Zeit als eine Rasur.
Die elektrischen Rasierer ähneln in ihrem Aussehen den klassischen Modellen. Auch die Wirkung ist dieselbe: Sie schneiden die Haare an der Hautoberfläche ab. Diese Methode der Haarentfernung ist meistens schmerzlos und eignet sich deshalb auch für empfindliche Körperzonen. Dennoch beklagten sich einige der Testerinnen, dass sich mit dem Modell Braun Silk and Soft LS 5500 die Haare in den Achselhöhlen nicht ohne Schmerzen entfernen liessen, das Gleiche gilt für das Babyliss-Modell.
Rasieren: Haare wachsen schon nach wenigen Tagen nach
Der Nachteil beim Rasieren ist, dass die Haare schon nach wenigen Tagen stoppelig nachwachsen. Übrigens ist an der weit verbreiteten Meinung, dass die Haare nach der Rasur kräftiger wachsen, nichts dran. Laut Ralph Trüeb, leitender Arzt der Dermatologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich, gibt es für diese Theorie aus wissenschaftlicher Sicht keinen Anhaltspunkt. Der Eindruck entstehe wohl nur durch die nachwachsenden Stoppeln.
Rasieren ist im Vergleich zum Epilieren schneller und schmerzfrei, dafür muss es, wenn die Haut glatt bleiben soll, öfter wiederholt werden. Wer das Rasieren gerne unter der Dusche erledigt, kann das mit dem Braun-Gerät und mit den beiden Philips-Modellen tun. Alle drei sind wasserfest.
Epilieren -gewusst wie
- Ein heisses Bad oder eine Dusche vor dem Epilieren reduziert die Schmerzen. Vor der Anwendung sollte die Haut trocken und fettfrei sein.
- Wird die Haut beim Epilieren straff gezogen, lassen sich die Haare besser entfernen.
- Wärme (Sauna oder heisses Bad) nach dem Epilieren vermeiden.
- Nach der Haarentfernung keine parfümierten Cremes oder Lotionen auftragen - diese können die Haut reizen. Milde Cremes verwenden.