Sportuhren trägt man wie Armbanduhren. Sie zeigen aber nicht nur die Zeit an, sondern messen auch den Puls, gelaufene Strecken und die Laufgeschwindigkeit. saldo und die TV-Sendung «Kassensturz» wollten wissen, wie zuverlässig solche Uhren sind. Neben sieben Modellen wurde zum Vergleich die «Apple Watch 6» mitgetestet. Sie verfügt über die nötigen Funktionen, um auch als Sportuhr zum Einsatz zu kommen.
Der Test zeigt: Wer regelmässig trainiert und seine Sportuhr nicht jeden Tag aufladen möchte, sollte die Finger von der «Apple Watch 6» lassen: Ihr Akku hielt nicht mal einen Trainingstag. Zum Vergleich: Im Durchschnitt lag die Akkulaufzeit der andern Uhren bei über vier Tagen. Die Apple-Uhr erhielt trotzdem eine gute Gesamtnote. Denn sie liess sich am angenehmsten tragen, war am einfachsten zu bedienen und misst Puls, Strecke und Tempo gut.
Gute Gesamtnoten gab es auch für zwei weitere Uhren im Test. Die «Polar Vantage M» punktete vor allem mit langer Akkulaufzeit und kurzer Ladedauer. Ihr Akku hielt auch bei regelmässigem und intensivem Training über sechs Tage hinweg. Der leere Akku war nach gut 75 Minuten wieder voll – der Bestwert im Test.
Die «Garmin Forerunner Music 245» empfiehlt sich für ambitionierte Sportler, die ihr Training detailliert analysieren. Die Auswertungstabellen in der App waren besonders übersichtlich und umfangreich. Ausserdem gab die Garmin-Uhr sinnvolle Vorschläge für künftige Trainings. Die Modelle von Garmin und Polar zeichneten Lauf- und Velostrecke, Puls und Lauftempo am genauesten auf.
Etwas weniger genau, aber akzeptabel waren die Aufzeichnungen bei den meisten anderen Uhren im Test. Starke Abweichungen stellten die Experten bei der «Versa 3» der Google- Marke Fitbit fest. So lagen die aufgezeichneten Lauf- und Velostrecken und das Tempo im Durchschnitt rund 10 Prozent daneben. Ausserdem dauerte es lange, bis sie die fürs Training nötigen GPS-Daten aus dem Internet heruntergeladen hatte. So ermitteln die Uhren den Standort des Trägers, um die Strecke zu erfassen. Die Probanden mussten mit der Fitbit-Uhr bis zwei Minuten warten, bis sie mit dem Training beginnen konnten. Insgesamt erhielt «Versa 3» daher eine ungenügende Gesamtnote. Ungenügend war auch die «Xiaomi Amazfit Stratos». Bei ihr dauerte es ebenfalls sehr lange, bis sie bereit war. Die Testpersonen fanden die Xiaomi zudem schwer und klobig und beim Training störend. Laut Xiaomi ist die Uhr ein Auslaufmodell. Die neueren Modelle im Sortiment seien kleiner und weniger schwer.
So wurde getestet
Das Prüfinstitut Müller BBM in Planegg (D) untersuchte für saldo und «Kassensturz» sieben Sportuhren sowie die Smartwatch von Apple.
Im Vordergrund stand die Frage, wie gut sich die Uhren für den Einsatz im Training eignen. Die Prüfkriterien im Detail:
Gebrauch im Training: Fünf Testpersonen trugen die Uhren eine Woche lang. Vor dem Lauf- und Velotraining wurde gemessen, wie lange es dauerte, bis die Uhr einsatzbereit war. Zudem bewerteten sie Tragkomfort, Bedienung und wie gut sich Puls und Zeit ablesen lassen.
Auswertungsmöglichkeiten: Wie gut lassen sich die Trainingsdaten auswerten? Sind sie übersichtlich dargestellt und vollständig?
Genauigkeit: Zwei Tester zogen mehrere Uhren an, damit die gemessenen Werte vergleichbar waren. Danach mussten sie auf abgemessenen Strecken gehen, rennen und Velo fahren. Die Sportuhren sollten die Lauf- und Velostrecke, die Geschwindigkeit, den Puls und die Höhenmeter messen. Die Testpersonen trugen ausserdem einen Brustgurt, der den Puls exakt mass. Die Angaben der Sportuhren wurden mit diesen Messungen verglichen.
Akku: Die Laborexperten massen die Akkulaufzeit anhand eines Wochenszenarios.
Datenschutz: Keine Uhr schafft eine gute Note
Sportuhren erfassen Pulsverlauf, Trainingszeiten, zurückgelegte Strecken, tägliche Aktivitäten und sogar das Schlafverhalten. Für die Auswertung dieser Daten muss man in der Regel die entsprechende Hersteller- App herunterladen. Die deutsche Stiftung Warentest untersuchte 2020, ob die dazugehörenden Apps solche Daten sammeln und welche Informationen sie an Dritte weitergeben. Resultat: Keine Uhr erhielt eine gute Note. Für die Modelle von Garmin, Polar und Apple gab es immerhin eine genügende Bewertung. Diese Apps geben keine Gesundheitsdaten an Dritte weiter. Sie nutzen aber gewisse Daten wie etwa die Altersangaben und die Dauer der Nutzung für personalisierte Werbung. Ungenügende Noten punkto Datenschutz gab es für Huawei, Suunto und Fitbit. Am schlechtesten schnitt Xiaomi ab. Diese App sammelt sehr viele Daten und gibt sie an Dritte weiter.