Saldo prüfte zusammen mit der TV-Sendung «Kassensturz» acht Bürostühle. Wichtigste Prüfpunkte waren Robustheit, Sicherheit und Sitzkomfort (siehe «So wurde getestet»).
Ergebnis: Der Testsieger «Adams» von Micasa erhielt als einziger Stuhl eine sehr gute Gesamtnote. Er ist sehr robust und bequem. Zudem ist er standfest und rollt nicht weg, wenn man sich hinsetzt. Mit 299 Franken war «Adams» der teuerste Stuhl im Test. Er wird wie die Modelle «Organic» und «Drehstuhl» vom deutschen Unternehmen Topstar hergestellt. Der «Drehstuhl» kostet zwar mit 199 Franken weniger als der Testsieger. Bei ihm brach während des Dauertests aber die Rückstellfeder der Lehne – deshalb erhielt er nur eine genügende Gesamtnote. Der Stuhl war aber weiterhin sicher und einsetzbar.
Auf dem zweiten Platz landete der «Randi» von Livique. Er hatte zwei kleinere Mängel: Der Zusammenbau war eher mühsam. Und die Räder blockierten beim Bewegen teilweise – allerdings nur, wenn man dabei nicht auf dem Stuhl sass. Trotzdem reichte es noch zu einer guten Note.
Der «Milliberget» von Ikea war mit 80 Franken der günstigste Stuhl im Test und verpasste eine gute Gesamtnote nur wegen der Robustheit. Die Mechanik der Rückenlehne brach nach 53 000 Belastungen. Ist der Stuhl nicht dauerhaft im Einsatz, ist er aber durchaus eine gute und günstige Wahl.
Bürostühle können diverse Mängel haben. So war beim «Jonas» von Lipo die Standsicherheit ungenügend: Er kann seitlich umkippen. Beim Beliani-Modell war kaum Wegrollwiderstand vorhanden. So kann es passieren, dass man den Stuhl beim Hinsetzen verschiebt – und auf dem Hintern landet. Zudem kann man sich die Finger beim Verstellen der Rückenlehne einklemmen.
Der Stuhl von Pfister war am wenigsten robust: Schon nach 28 000 Belastungen liess er sich nicht mehr verstellen und ein Teil des Sitzpolsters riss. Ausserdem kippte der Stuhl deutlich schneller nach hinten um als die anderen Testmodelle.
Die Bürostühle von Pfister und Beliani hatten zudem keine geprüften Gasfederrohre. Diese braucht es, damit man die Höhe verstellen kann. Wenn ein Gasfederrohr bricht, explodiert es: Der Sitz wird zerstört und die darauf sitzende Person kann schwer verletzt werden. Dieses Risiko ist bei einem geprüften Stuhl laut dem Labor deutlich kleiner.
Pfister teilt mit, dass man den Stuhl aufgrund mangelnder Robustheit aus dem Sortiment genommen habe. Lipo schreibt, dass man die Standsicherheit sowie die Robustheit des Stuhls verbessern werde. Topstar legte eigene Prüfergebnisse vor, gemäss denen die Armlehnen nicht kaputtgingen. Beliani schreibt, dass man den Wegrollwiderstand verbessern werde. Zudem kläre man ab, weshalb die Sicherheitshinweise auf dem Stuhl fehlten.
So wurde getestet
Der deutsche TÜV Rheinland hat für saldo und die Fernsehsendung «Kassensturz» acht Bürostühle auf folgende Punkte hin untersucht:
Robustheit: Das Labor unterzog die Stühle einem Härtetest. Die Sitzfläche in der Mitte wurde 120 000 Mal belastet. Anschliessend wurde die Sitzfläche gleichzeitig mit der Rückenlehne 120 000 Mal belastet. Dasselbe geschah 60 000 Mal mit den Armlehnen.
Wegrollwiderstand: Wie viel Kraft braucht es, damit der Stuhl wegrollt? Braucht es wenig Kraft, kann es passieren, dass sich der Stuhl beim Hinsetzen verschiebt. Braucht es zu viel Kraft, kratzen die Rollen über den Boden.
Standsicherheit: Das Labor prüfte, ob die Stühle nach vorn, über die Ecken, nach hinten oder zur Seite kippen können.
Quetschstellen: Kann man sich beim Verstellen die Finger einklemmen?
Sitzkomfort: Das Labor mass die Härte des Sitzflächenmaterials. Der Sitzkomfort wurde bei der Gesamtnote relativ tief gewichtet, da es sich um eine technische Messung handelt.
Montage: Wie leicht lassen sich die Stühle zusammenbauen? Ist die Anleitung gut verständlich? Wie lange dauert der Zusammenbau?