Die Geräte im Test kosten zwischen 700 und fast 4400 Franken. Bei den Kameras mit integriertem Blitz landeten die «Z50» von Nikon sowie die «EOS 90D» von Canon an der Spitze der Tabelle.
Die grössten Unterschiede gab es beim Filmen. Die «Z50» hatte nicht nur die bessere Bild- und Tonqualität, sondern blendete auch Windgeräusche besser aus. Die «EOS 90D» schnitt dafür bei der Bedienung besser ab. So war etwa das Navigieren im Menü einfacher, und der Wechsel von Akku und Objektiven ging leichter. Beide Kameras kosten rund 1000 Franken. Bereits für knapp 700 Franken erhält man die «Alpha 6100» von Sony. Die Bildqualität beim Fotografieren war etwas weniger gut als bei den besten Kameras, aber immer noch gut.
Die Kameras ohne eingebauten Blitz im Test kosten deutlich mehr. Sie schnitten bei der Bildqualität im Foto-Modus aber meistens besser ab. Die «X-T4» von Fujifilm war das einzige Produkt mit einer sehr guten Bildqualität im automatischen Modus. Bilder gelangen auch bei schwachem Licht problemlos. Die Farbwiedergabe war gut und die Fotos verwackelten nicht. Ein weiterer Pluspunkt: Der Sucher funktionierte bei schwachem und sehr hellem Licht einwandfrei. Mit rund 1800 Franken gehört das Gerät zu den günstigsten Kameras ohne integrierten Blitz im Test.
Das Modell «Z6 II» von Nikon für knapp 3000 Franken erhielt die gleiche Gesamtnote wie die «X-T4» von Fujifilm. Im automatischen Modus schnitt sie etwas weniger gut ab, im manuellen Modus dafür ein wenig besser. Der Grund: Die Auflösung der Fotos war besser.
Überraschendes Resultat: In der Gesamtbewertung rangierte die «Z6 II» sogar vor der deutlich teureren «Z7 II» von Nikon (4400 Franken): Den Unterschied machten die Testkriterien Bildqualität im automatischen Modus und Filmqualität.
So wurde getestet
saldo führte den Test in Zusammenarbeit mit der Organisation International Consumer & Testing (ICRT) durch. Das ist ein Zusammenschluss von über 35 Konsumentenschutzorganisationenaus aller Welt. Ein spezialisiertes Labor untersuchte vier Systemkameras mit integriertem Blitz sowie sechs Kameras ohne Blitz auf folgende Punkte:
- Fotoqualität: Wie gut ist die Qualität der Fotos im automatischen und im manuellen Modus? Wie gut werden die Bilder bei schwachem Licht? Wie schnell verwackeln die Fotos? Werden die Farben richtig wiedergegeben? Gibt es eine Verzerrung? Wie gut ist der Blitz?
- Handhabung: Wie einfach lässt sich die Kamera bedienen? Wie lange geht es von der Auslösung des Knopfes bis zum Foto? Wie lange dauert eine Serie von vier Fotos? Wie gut kann man den Zoom einstellen? Wie empfindlich ist der Auslöseknopf? Wie einfach lassen sich die Einstellungen ändern? Lassen sich die Batterien einfach auswechseln?
- Filmqualität: Wie gut ist die Bildqualität beim Filmen? Wie gut ist der Sound? Hört man beim Filmen Windgeräusche?
- Monitor und Sucher: Wie gut ist die Qualität von Monitor und Sucher?
Knips-Tipps: Mit diesen Kniffen schiessen Sie die besseren Bilder
Nicht zu schnell abdrücken: Manchmal wird ein Bild besser, wenn man nicht zu schnell abdrückt, sondern zuerst verschiedene Perspektiven ausprobiert.
Mit Schärfe und Verschlusszeit arbeiten: Mit der Blende kann man einstellen, ob das ganze Bild oder nur ein Teil davon scharf abgebildet wird. Ein Porträt zum Beispiel wirkt besser, wenn der Hintergrund unscharf ist. Dazu muss man die Blendenzahl möglichst klein einstellen. Vorbeifahrende Autos bei Nacht ziehen eindrückliche Lichtstreifen, wenn man lange belichtet. Bei Sportaufnahmen braucht es eine kurze Belichtungszeit, damit schnelle Bewegungen scharf abgebildet werden. Beides regelt man mit der Verschlusszeit.
Nicht über Mittag fotografieren: Das helle Mittagslicht führt oft zu fahlen, langweiligen Fotos. Das Licht am Morgen und Abend sorgt für wärmere Farben und spannende Schattenwürfe.
Ohne Blitz fotografieren: Der eingebaute Blitz hellt das Foto stark auf. Die Lichtstimmung vor Ort geht auf dem Bild verloren. Besser den ISO-Wert an der Kamera erhöhen. Dann sieht man bei dunklen Motiven mehr Details. Nachteil: Ein hoher ISO-Wert führt zu einem körnigen Bild. Ist man auf den Blitz angewiesen, lässt sich dessen Helligkeit bei Systemkameras reduzieren.
Nicht nur Vollautomatik-Modus nutzen: Es gibt spezielle Einstellungen für verschiedene Motive. Diese sollte man aber zuerst ausprobieren (Porträt, Landschaft, Sport, Dämmerung, Kunstlicht). Tipp: Bild mit manuellen Einstellungen selbst gestalten.