Die Kombination von knackigem Salat und weissem Käse erinnert an Ferien in Griechenland. Die Kombination ist auch gesund. Erntefrisches Gemüse liefert Ballaststoffe und Vitamine. Der Käse enthält Protein für die Muskeln, Kalzium für die Knochen und Fett als Energielieferanten. Im Salzbad gereifte Käsesorten sind ideal, um aus einem Salat eine vollwertige Mahlzeit zu machen («Gesundheitstipp» 7/2021). Doch welcher Käse enthält am meisten dieser gesunden Stoffe und möglichst wenig Fett?
Das günstigste Produkt erhielt die Bestnote
Im Test von 15 Produkten schlugen die drei Kuhmilchvarianten aus der Schweiz und Deutschland die griechischen Feta aus Schaf- und Ziegenmilch: In 100 Gramm des Testsiegers «Milbona Salad Cheese Greek Style» aus Kuhmilch mass das beauftragte Lebensmittellabor rund 17 Gramm Proteine und 381 Milligramm Kalzium. Mit 20,8 Gramm Fett war das günstige Produkt aus dem Lidl zudem der leichteste Käse im Test. 100 Gramm des Testsiegers von Lidl kosten gerade mal 88 Rappen. Die gleiche Menge des griechischen Pendants der gleichen Marke kostet mit Fr. 1.60 fast doppelt so viel. Der fettigste Feta stammte aus dem Aldi: Das Produkt «Lyttos» aus der Ortschaft Ioannina in der griechischen Region Epirus enthielt mehr als 28 Gramm Fett. Auf der Packung deklariert waren aber nur 21 Gramm.
Die guten Ergebnisse der Kuhmilchprodukte überraschen. Denn Schafmilch enthält laut der Nährwertdatenbank des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit mehr Proteine und Kalzium als Kuhmilch. Der Grund für das gegenteilige Ergebnis im fertigen Käse liegt gemäss Auskunft des Milchverarbeiters Emmi und der Forschungsanstalt Agroscope wahrscheinlich in der unterschiedlichen Verarbeitung.
Alle geprüften Käse waren hygienisch einwandfrei
Die Händler und Produzenten von Salatkäse lieferten in ihren Stellungnahmen weitere mögliche Gründe für die festgestellten Unterschiede: Aldi und Lidl schreiben saldo, dass die Nährwertgehalte von der unterschiedlichen Reifungsdauer der Käse und saisonalen Schwankungen bei der verwendeten Milch abhängen könnten. Gemäss Denner, Migros und dem Produzenten Lactalis können die Nährwertgehalte selbst innerhalb einer Charge schwanken, da Schafmilch vor der Käseproduktion nicht standardisiert werde. Coop und Volg weisen zudem darauf hin, dass je nach Produktionsmethode auch Kalzium zugefügt werde.
Keinen Einfluss hatten die Produktionsmethoden und Milchsorten auf die Hygiene der geprüften Produkte: Alle Käse im Test waren betreffend Bakterien einwandfrei und enthielten auch keine anderen Schadstoffe.
Geschmacklich unterscheiden sich Produkte aus Kuh- und Schafmilch deutlich. Salatkäse aus Kuhmilch ist milder, meist etwas cremiger und gelblicher in der Farbe als klassischer griechischer Feta. Dieser ist kräftiger, meist etwas salziger und säuerlicher im Geschmack.
So wurde getestet
Ein spezialisiertes deutsches Lebensmittellabor analysierte im Auftrag von saldo 15 verschiedene Salatkäse. Bei allen Produkten handelte es sich um in Salzwasser gereiften Schnittkäse in Scheibenform. Drei Produkte wurden ausschliesslich aus Kuhmilch produziert, die restlichen enthielten Schafmilch und einen Anteil Ziegenmilch.
Hygienisch waren alle Produkte tadellos. Kein Käse enthielt krankheitserregende Salmonellen, Listerien oder Darmbakterien wie E. Coli. Zudem waren alle Proben frei von Chloroform. Diese narkotisierende Chemikalie kann durch eine Reaktion von Reinigungsmittelresten und Milchfett entstehen.
Deutliche Unterschiede ermittelten die Experten bei der Messung der jeweiligen Protein-, Kalzium- und Fettgehalte. Sie wurden mit chemischen Methoden sowie Atom-Emissions-Spektrometrie und Kernspinresonanz-Spektroskopie gemessen.