Für einmal duftet es im Testlabor wie in einer Bäckerei. Die Laborexperten wiegen und mischen Zutaten, rühren Teige und schieben Kuchen um Kuchen in den Ofen. Das Ziel: Herausfinden, welche der zwölf von saldo eingeschickten Springformen das beste Backresultat liefert. Das Spezielle an solchen Formen ist der verstellbare Ring, der sich mit einem Spannhebel um den Boden schliessen lässt. Vorteil: Nach dem Backen muss man den Kuchen nicht aus der Form stürzen, sondern entfernt den Ring und schiebt den Kuchen vom Boden auf einen Teller.
Im saldo-Test waren Modelle aus verschiedenen Materialkombinationen – von Metall über Silikon und Emaille bis zu Keramik und Glas. Ergebnis: Mit den meisten Formen erhält man einen regelmässigen, schönen Kuchen. Testsieger wurde das Modell «Silver Top» von Patisse: Die Form überzeugte beim Backen, der Kuchen liess sich einwandfrei herauslösen, und die Form war einfach zu reinigen.
Ebenfalls gut ist die Springform der Migros-Marke Cucina & Tavola. Sie gehört mit Fr. 14.95 zu den günstigsten Formen im Test. Das Migros-Modell erzielte die besten Noten beim Backen, bekam aber wegen der schmalen Rillen im Boden Abzüge beim Prüfpunkt «Reinigen». Gelangen dort Teigreste hinein, lassen sie sich nur schlecht entfernen. Denselben Schwachpunkt bemängelten die Experten bei der Ikea-Form.
Beim Backen lediglich genügend waren die Silikon-Keramik-Springform von Lékué und das Modell mit Glasboden von Depot. Vor allem bei der Quiche Lorraine überzeugte das Resultat nicht: Der Rand des Kuchens fiel beim Backen gegen die Mitte der Form und legte sich über die Füllung. Zudem war der Boden zu wenig durchgebacken.
Kombination Silikon-Keramik ist sehr robust
Kritik für die Formen von Städter und Le Creuset gab es beim Prüfpunkt «Herauslösen». Grund: Beim Biskuitkuchen blieben mehr Teigreste am Rand hängen als bei den anderen Formen. Hersteller Städter führt das auf den hohen Zuckergehalt des Teigs zurück.
Neben den Backeigenschaften prüften die Experten auch die Robustheit und die Verarbeitung der Produkte. Hier zeigte sich: Fast alle Formen werden beschädigt, wenn man mit einer Gabel darin kratzt oder mit dem Messer auf dem Boden schneidet. Sogar sanfte Kreisbewegungen mit einem Spülschwamm hinterlassen Spuren. Die Kratz- und Schneidetests konnten nur der Silikon-Keramik-Form von Lékué nichts anhaben.
Die meisten Hersteller sagen zum Test, die Beschichtungen seien sehr empfindlich. Deshalb weise man die Kunden darauf hin, nur Küchenutensilien aus Kunststoff oder Holz statt Messer und Metallutensilien zu benützen. Hersteller Städter und Coop ergänzen, dass man gute Antihafteigenschaften bewusst stärker gewichte als eine hohe Kratzfestigkeit.
Das Modell von Guardini hat am Verschluss scharfe Kanten. Bei der Backform von Depot lösten sich beim Korrosionstest grosse Teile der Beschichtung. Depot erklärt, man werde die Einwände bezüglich Verarbeitung an den Hersteller des Produkts weiterleiten.
So wurde getestet
saldo liess die Springformen im Labor Applitest im deutschen Nürnberg prüfen. Das waren die Testkriterien:
- Backeigenschaften: Die Experten stellten mit jeder Form einen Biskuitkuchen und eine Quiche Lorraine her und beurteilten das Ergebnis: Geht der Teig schön auf? Ist der Boden durchgebacken? Stimmt die Konsistenz? Wird der Kuchen gleichmässig braun? Ist die Oberfläche gerissen, uneben oder eingesunken?
- Herauslösen: Das Labor prüfte auch, ob sich Kuchen einfach aus der Form lösen lassen oder ob Reste darin kleben bleiben.
- Reinigung: Wie einfach lässt sich die Form waschen? Haften Reste stark an oder gibt es schwer zugängliche Rillen und Spalten? Bleiben Fingerabdrücke sichtbar?
- Verarbeitung und Robustheit: Das Labor prüfte die Formen auf Kanten und scharfe Stellen. Zudem untersuchte es, ob die Oberflächen zerkratzen, wenn man einen Spülschwamm oder eine Gabel benützt und den Kuchen in der Form mit einem Messer zerschneidet. Weiter prüften die Experten, ob die Formen anfällig für Rost sind. Dazu legten sie die Formen 96 Stunden in eine Essiglösung.
Mit diesen Back-Tipps gelingt jeder Kuchen
- Teig verarbeiten: Gekühlte Zutaten wie Butter und Eier rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen – sofern nichts anderes im Rezept steht. Sie lassen sich am besten bei Zimmertemperatur mischen.
- Form einfetten: Damit der Kuchen nicht kleben bleibt, die Form mit weicher Butter einstreichen und sie mit wenig Mehl, gemahlenen Nüssen oder Mandeln ausstreuen. Den Springformboden mit Backpapier belegen.
- Teig berechnen: Nimmt man eine speziellere Form, sollte man berechnen, ob der Teig reinpasst. Dazu einfach die Mengenangaben des Rezepts addieren (1 dl = ca. 100 g, 1 mittelgrosses Ei = ca. 60 g). Die gewünschte Backform mit einem grossen Plastikbeutel auslegen und zu zwei Dritteln mit Wasser füllen. Mit der ermittelten Wassermenge wird schnell klar, ob man die Teigmenge erhöhen oder reduzieren muss.
- Garprobe machen: Die Backzeit kann je nach Form oder Ofen variieren. Deshalb sollte man eine Viertelstunde vor Ende der Backzeit an der dicksten Stelle mit einem Holzspiess in den Kuchen stechen. Bleiben keine Teigreste daran hängen, ist der Kuchen fertig. Backt man mit kleinen Förmchen, halbiert sich die Backzeit.