Saldo und «Kassensturz» wollten wissen, wie gut die Qualität von Frottiertüchern ist – und schickten zwölf Tücher ins Labor. Es beurteilte Saugfähigkeit, Fusselneigung, Farbechtheit, Massänderung und die optische Veränderung durch das Waschen (siehe «So wurde getestet»).
Eingekauft wurden Duschtücher in dunklen, kräftigen Farben. Die meisten sind 70 x 140 Zentimeter gross. Das günstigste Produkt von Ikea kostet knapp 10 Franken, das teuerste Duschtuch der Marke Christian Fischbacher satte 109 Franken.
Ergebnis: Zwei Tücher erhielten das Gesamturteil «sehr gut». Das Duschtuch der Coop-Billiglinie Prix Garantie sowie das Modell «Elements Gots» der Marke Schlossberg sind sehr saugfähig. Sie fusseln kaum und sehen auch nach zehn Waschgängen noch schön aus. Das Schlossberg-Tuch kostet mit 45 Franken fast dreimal so viel wie das Prix-Garantie-Modell (Fr. 16.40).
Bereits in einem «K-Tipp»-Test vor gut zwei Jahren zeigte sich, dass Qualität bei Frottiertüchern keine Preisfrage ist («K-Tipp» 1/2016). Der damalige Testsieger, das Badetuch «Hären» von Ikea, kostete gerade mal Fr. 6.95. Es ist immer noch erhältlich.
Die meisten Tücher fusselten stark
Besonders ärgerlich sind Frottiertücher, mit denen man sich nicht richtig abtrocknen kann. Deshalb war die Saugfähigkeit der Tücher das wichtigste Testkriterium. Die Laborexperten beurteilten sie nach dem ersten und nach dem zehnten Waschgang. Topnoten erhielten hier die Produkte von Prix Garantie, Schlossberg, Christian Fischbacher, Naturaline von Coop, «Primo» von Pfister sowie «Best Price» und «Neva» von Micasa. «Ungenügend» war «Puro» von Globus. Nach der ersten Wäsche liess die Saugfähigkeit stark zu wünschen übrig. Immerhin: Nach zehn Waschgängen saugte es das Wasser viel besser auf.
Gute Frottiertücher sollten auf der Haut keine Fusseln zurücklassen. Das Labor überprüfte dies mit Hilfe von Kleiderrollern. Am wenigsten fusselte der Testsieger von Prix Garantie. Auch die Schlossberg- und die Christian Fischbacher-Wäsche wurden als «gut» beurteilt. Bei den meisten Duschtüchern blieben jedoch viele Fasern am Kleiderroller hängen. Vor allem nach dem ersten Mal Waschen fusselten sie stark. Sieben Modelle bekamen von den Experten deshalb ein «ungenügend».
Farbige Textilien können beim Waschen andere Stoffe verfärben oder ihre Farbe verlieren. Am stärksten verblasste das Naturaline-Duschtuch. Das Produkt von Christian Fischbacher sowie das «Color»-Duschtuch von Manor färbten auf Baumwolle ab. Andere Tücher gingen beim Waschen ein. Besonders stark zeigte sich dies bei den Produkten von Prix Garantie, Christian Fischbacher und «Color» von Manor.
Abstehende Fäden, ausgebleichte Ränder
Nach zehn Waschgängen beurteilte das Labor, ob die Frottiertücher immer noch schön aussahen. Bei fünf Produkten stellten die Experten eine grosse Abnutzung fest: Beim Tuch von Christian Fischbacher hatte sich die Oberfläche stark verändert, einzelne Fäden waren herausgezogen. Das «Primo»-Modell von Pfister verblasste, zudem standen an der seitlichen Einfassung Fäden ab. Beim Duschtuch «Deluxe» von Manor hatte sich das Blau ins Rötliche verändert. Beim zweiten Manor-Produkt, «Color», waren die Ränder ausgebleicht, und auch dieses Tuch hatte jetzt einen Rotstich. Das Globus-Modell machte einen stark abgenutzten Eindruck.
Die meisten Hersteller äusserten sich nicht zu den Testresultaten. Globus schreibt, das «Puro»-Tuch sei sehr langflorig, deshalb würden sich zu Beginn mehr Fasern herauslösen. Das Produkt habe bei internen Waschtests «bereits nach der ersten Wäsche eine ausgezeichnete Saugfähigkeit» gezeigt. Auch habe man nach zehn Wäschen nicht festgestellt, dass das Tuch abgenutzt sei. Man werde jedoch die Resultate analysieren und allenfalls Produktanpassungen vornehmen.
Richtige Pflege
So bleiben farbige Frottiertücher lange schön:
Wäschetrommel gut füllen und bei voller Wassermenge waschen. Das schont das Gewebe.
Keinen Weichspüler verwenden. Er bildet einen Film auf den Fasern und vermindert die Saugkraft des Tuchs.
Color-Waschmittel ohne optische Aufheller verwenden. Das erhält die Leuchtkraft der Farben.
Waschmittel richtig dosieren. Bei zu hoher Dosierung bleibt Waschmittel auf den Fasern liegen. Bei zu niedriger Dosierung macht sich die Wasserhärte bemerkbar: Zu viel Kalk verhärtet mit der Zeit das Material.
Auf der Website des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfachs erfahren Sie die Wasserhärte ihres Wohnortes:
- Saldo.ch/trinkwasser
- Am flauschigsten werden Frottiertücher, wenn man sie im Tumbler trocknet.
- Maximal schranktrocken tumblern, damit das
- Gewebe nicht zu viele Fasern verliert.
- Wer keinen Tumbler zur Verfügung hat oder Strom sparen will: Nach dem Waschen gründlich ausschütteln, das lockert die Fasern. Nicht in der prallen Sonne trocknen.
- Bügeln macht Frottiertücher nicht weich. Im Gegenteil: Das Gewebe wird flachgedrückt und ist so weniger saugfähig.
So wurde getestet
Das Textilprüfungsinstitut Testex in Zürich prüfte für saldo und «Kassensturz» zwölf Frottiertücher. Die Kriterien:
Saugfähigkeit: Nach dem ersten und nach dem zehnten Mal Waschen prüften die Laborexperten, wie saugkräftig die Tücher sind. Dazu legten sie eine Stoffprobe flach auf eine Wasseroberfläche und massen die Zeit, bis die Probe vollständig eingetaucht war.
Fusselneigung: Wie stark fusseln die Tücher, wenn man mit einem Kleiderroller darüberfährt? Diese Prüfung wurde ebenfalls nach dem ersten und nach dem zehnten Mal Waschen durchgeführt.
Farbechtheit: Wie stark ändern die Tücher durch das Waschen ihren Farbton? Färben sie ab?
Massänderung: Wie stark schrumpfen die Tücher nach dem ersten Waschgang?
Veränderung: Wie sehen die Tücher nach zehn Wäschen aus? Verblassen sie? Nützt sich das Gewebe ungleichmässig ab? Verändern sich die Nähte? Stehen Fäden heraus?