Heissluft-Fritteusen brauchen gar kein oder nur wenig Öl. Sie arbeiten mit heisser Luft, ähnlich wie ein Umluftbackofen. Das Frittiergut wird dadurch weniger fettig. saldo hat zehn Heissluft-Fritteusen getestet. Zum Vergleich wurde der Testsieger des letzten Tests von Öl-Fritteusen mitgeprüft (saldo 6/2012). Untersucht wurden die Frittierqualität, die Gleichmässigkeit der Temperatur sowie die Handhabung. Zudem überprüfte das Labor, wie einfach sich die Produkte reinigen lassen und ob man sich daran die Finger verbrennen kann (siehe Kasten «So wurde getestet»).
Der Test zeigt: Die meisten Heissluft-Geräte hielten mit der besten Öl-Fritteuse mit. Der Testsieger «Airfryer XL HD9240/91» von Philips frittierte Tiefkühl-Pommes-frites bei grossen Portionen sehr gut. Die Pommes waren grösstenteils gleichmässig gebräunt und knusprig.
Fast gleichauf liegt der «Airfryer HD9640/01», ebenfalls von Philips. Beide Heissluft-Fritteusen kosten über 200 Franken. Die Öl-Fritteuse «Fry 2» von Koenig ist mit 65 Franken deutlich günstiger. Beim Frittieren von kleinen Portionen war sie die beste, bei grossen Portionen musste sie sich nur gegenüber dem Philips-Testsieger geschlagen geben. «Fry 2» war aber mühsamer zu reinigen und zu bedienen.
Kleine Portionen gelingen meist besser als grosse
Immerhin: Mit der «DO509FR» von Domo gibt es eine gute Heissluft-Fritteuse für knapp 135 Franken. Bei kleinen Portionen war sie im Vergleich mit den anderen Heissluft-Geräten sogar das beste Produkt. Allerdings war auch dieses Gerät etwas mühsam zu bedienen: Die Stoppfunktion ist nicht eindeutig erkennbar, und die Piktogramme auf dem Gerät entsprechen nicht den gespeicherten Programmen. Zudem passt die Schublade für das Frittiergut nicht exakt ins Gehäuse.
Alle Geräte frittierten kleine Portionen gut. Bei der Maximalportion bekamen die Heissluft-Fritteusen von Koenig, Caso, Fust und De Longhi aber nur genügende Noten. Teilweise waren die Frites trocken, pappig oder rochen leicht nach Kunststoff.
Fast alle Hersteller empfehlen, tiefgekühlte Frites bei 200 Grad zu frittieren. Bei dieser Temperatur ist das Risiko aber relativ hoch, dass sich der wahrscheinlich krebserregende Stoff Acrylamid bildet. Das lässt sich durch schonendes Frittieren bei maximal 170 Grad umgehen.
Bei mehreren Heissluft-Fritteusen ist das aber kaum möglich. Denn sie konnten die Temperatur nicht halten. Bei der letztplatzierten «FH1163/1» von De Longhi schwankte die Temperatur innerhalb von 10 Minuten zwischen 155 und 210 Grad.
Bei einigen Geräten kann man sich die Finger verbrennen
Viele Produkte wurden zudem am Gehäuse oder an der Schublade sehr heiss. Bei den beiden Tefal-Geräten sowie der Koenig-Öl-Fritteuse konnten die Tester die Oberfläche nur kurz berühren, ohne dass sie sich die Finger verbrannten. Alle Produkte, die an einer Aussenfläche heisser als 60 Grad wurden, bekamen eine Note Abzug. Philips und Domo zeigten, dass es auch anders geht. Deren Geräte wurden im Betrieb nicht zu heiss. Immerhin: Die Griffe der Fritteusen im Test konnte man problemlos anfassen.
Aldi – Verkäufer des genügenden Ambiano-Produktes – will die hohe Temperatur des Gehäuses mit dem Hersteller besprechen. Koenig schreibt, dass die Pommes frites gleichmässiger gebräunt würden, wenn man diese während der Zubereitung zwei- bis dreimal schüttle. Fust teilt mit, dass man die Kritik an der Handhabung bei der nächsten Produktion berücksichtigen werde. De Longhi schreibt, dass die hohen Temperaturen am Gerät nicht ungewöhnlich seien. Man solle nur die Griffe und Tasten anfassen und gegebenenfalls Handschuhe verwenden.
So wurde getestet
Ein spezialisiertes Labor in Deutschland hat für saldo 10 Heissluft-Fritteusen und eine normale Fritteuse untersucht. Die Testkriterien:
Frittierqualität: Das Labor frittierte gemäss Herstellerangaben eine kleine Portion Pommes (200 g) sowie die maximal angegebene Portion. Bei den Geräten, die keine automatische Umrührfunktion haben, wurden sie nach der Hälfte der angegebenen Zeit geschüttelt. Fünf Experten bewerteten dann die Bräunung, die Konsistenz und den Geschmack der Pommes frites.
Temperatur: Wie stark schwankt die Temperatur in der Maschine während der Zubereitung?
Handhabung: Wie einfach und genau lassen sich Temperatur und Zeit einstellen? Kann man die Schubladen einfach herausnehmen und hineinschieben? Tritt beim Gebrauch Kondenswasser aus? Wie gut sind die Produkte verarbeitet?
Reinigung: Die Experten überprüften, wie gut sich die Maschinen von Hand reinigen lassen.
Verbrennungsgefahr:
Das Labor mass, wie heiss Gehäuse, Deckel und Schublade im Betrieb wurden. Bei Temperaturen ab 60 Grad zog saldo 1 Note ab. Immerhin: Am Griff selbst wurde kein Gerät zu heiss.