Fixleintücher: Kein Produkt überzeugt in allen Punkten
Manche passen nach dem Waschen nicht mehr richtig, werden fusselig und scheuern schnell durch: 2 von 12 Fixleintüchern erhalten im Test ungenügende Noten.<br />
Inhalt
saldo 07/2010
11.04.2010
Letzte Aktualisierung:
12.04.2010
Susanne Rufer
Bettwäsche aus Jersey ist pflegeleicht, anpassungs- und strapazierfähig – glaubt man den Werbeversprechen der Hersteller. saldo wollte wissen, wie gut die Qualität wirklich ist, und hat zwölf Bettlaken vom Schweizer Textilprüfungsinstitut Testex in Zürich untersuchen lassen. Die Experten prüften und bewerteten Passform, Einlaufen, Scheuerfestigkeit, Fusselneigung, Schweiss- und Farbechtheit beim Waschen (siehe unten «So wurde getestet»).
Bettwäsche aus Jersey ist pflegeleicht, anpassungs- und strapazierfähig – glaubt man den Werbeversprechen der Hersteller. saldo wollte wissen, wie gut die Qualität wirklich ist, und hat zwölf Bettlaken vom Schweizer Textilprüfungsinstitut Testex in Zürich untersuchen lassen. Die Experten prüften und bewerteten Passform, Einlaufen, Scheuerfestigkeit, Fusselneigung, Schweiss- und Farbechtheit beim Waschen (siehe unten «So wurde getestet»).
Eingekauft wurden die Baumwoll-Spannbetttücher mit Längen von 190 bis 200 Zentimetern und Breiten von 90 bis 100 Zentimetern bei Grossverteilern, Möbel- und Warenhäusern. Die Preisspanne der geprüften Textilien ist gross: Sie liegt zwischen 9 und 128 Franken. Auch punkto Qualität gibt es beachtliche Unterschiede: 5 der 12 Fixleintücher haben gute Noten erhalten, 5 sind genügend, die 2 günstigsten ungenügend. Kein einziges war aber in allen Prüfpunkten top.
Am meisten überzeugt hat – wie bereits in einem «K-Tipp»-Test vor sechs Jahren (Ausgabe 4/04) – das Leintuch von Pfister. Mit 49 Franken liegt es preislich im Mittelfeld. Ein Fixleintuch sollte auch nach mehrmaliger Wäsche ohne übermässige Anstrengung auf eine Matratze gespannt werden können und optimal passen. Die Passform war denn auch das wichtigste Kriterium im Test. Nebst dem Testsieger von Pfister erzielten die Tücher von Christian Fischbacher, JJB, und Coop Naturaline dafür eine sehr gute Note.
Die drei Letztplatzierten, darunter die zwei günstigsten im Test, schnitten bei diesem zentralen Punkt hingegen mässig ab. Sie liessen sich entweder nur mit einem enormen Aufwand überziehen oder aber die Stoffe waren so stark geschrumpft, dass sie für die Matratze zu kurz waren. Als Faustregel gilt laut Testleiter Ralph Sontheim: «Der Stoff sollte beim Waschen nicht mehr als 10 Prozent einlaufen.» Das Laken von M-Budget verkürzte sich in der Länge aber um beinahe 19 Prozent.
Scheuerprüfung: Die Bestnote 6,0 gab es für Migros Engagement
Bettwäsche sollte möglichst lange halten. In einer Scheuerprüfung mussten die Fixleintücher ihre Langlebigkeit unter Beweis stellen. Dazu rieb eine Prüfmaschine so lange auf dem Stoff, bis dieser durchgescheuert war. Während das Tuch von Globus bereits nach 17700 Scheuertouren durchgewetzt war, ertrugen die robusteren Stoffe wesentlich mehr: Das Bio-Baumwolltuch der Migros etwa war erst nach mehr als 31000 Touren abgenutzt.
Von einem guten Fixleintuch darf man auch erwarten, dass auf dem Stoff keine Knötchen entstehen. Bei diesem Kriterium enttäuschte jedoch mehr als die Hälfte der getesteten Produkte. Nach bereits 20 Wäschen sowie nach der technischen Prüfung, bei der die Qualität durch Reibung getestet wurde, fühlten sich insbesondere die Stoffe der günstigeren Ware fusselig an.
Abfärben: Für die meisten Leintücher im Test kein Problem
Interio und Migros teilen saldo mit, dass ihre Tücher bei diesem Kriterium besser abschneiden würden, wenn bei der Herstellung entsprechende Chemikalien verwendet würden. Allerdings sehe man bewusst davon ab, weil man das Produkt unter anderem möglichst umweltfreundlich produzieren wolle. Das M-Budget-Leintuch werde zudem insgesamt überarbeitet. Der Hersteller der JJB-Fixleintücher macht das angewendete Prüfverfahren für das schlechte Abschneiden seines Produktes bei diesem Kriterium verantwortlich.
Es kann zu einem Ärgernis werden, wenn die neue Bettwäsche beim Schwitzen oder beim Waschen in der Maschine auf hellere Textilien abfärbt, oder wenn sie schon nach wenigen Waschgängen an Farbintensität verloren hat. Zwei Fixleintücher erhielten hier nur eine genügende Note: Jelmoli Happy Night und Coop Naturaline. Bei allen anderen sind keine bösen Überraschungen zu erwarten.
So wurde getestet
Das Textilprüfungsinstitut Testex in Zürich hat für saldo zwölf Fixleintücher geprüft. Die sechs Kriterien:
- Passform: Die Experten testeten, ob sich die Fixleintücher nach 20 Wäschen bei 60 Grad ohne übermässigen Kraftaufwand auf die Matratze spannen lassen. Bewertet wurde zudem die Passform inklusive Seitennähte.
- Einlaufen: Geprüft wurde, wie stark die Tücher in 20 Wäschen schrumpfen.
- Scheuerprüfung: Eine Prüfmaschine rieb unablässig auf dem Stoff, bis dieser durchgescheuert war.
- Fusselneigung: Nach Norm wurde getestet, ob sich auf dem Stoff durch Reibung Fusseln bilden. Zudem bewerteten vier Experten die Tücher auf Fusselbildung nach 20 Waschgängen.
- Schweissechtheit: Das Labor prüfte, ob sich der Farbton der Tücher verändert und ob sie auf andere Textilien abfärben, wenn sie durch Schwitzen feucht werden.
- Farbechtheit: Kontrolliert wurde, ob sie Farbe an ein weisses Stück Stoff abgegeben und wie sich der Originalfarbton nach 20 Waschgängen verändert hat.